Trendsport Skimboarding - Merkmale, Ausrüstung und Gefahren

Seit einiger Zeit begeistert ein neuer Trendsport aus den USA auch die Europäer: Skimboarding erinnert optisch an das Surfen, doch zugleich verlangt es wesentlich mehr Geschicklichkeit und gilt zudem als gefährlicher. Skimboarder setzen dabei auf ein Phänomen, das gerade Autofahrer gewöhnlich wie der Teufel das Weihwasser meiden: das Aquaplaning. Lesen Sie über die Merkmale, Ausrüstung und Gefahren beim Skimboarding.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Skimboarding - Generelle Merkmale

Beim Skimboarding steht man auf einem Brett und gleitet auf diesem über die Wasseroberfläche. Je nach angewandter Technik unterscheidet man dabei den Waveskim, bei dem man aus der Strandrichtung auf eine Welle zufährt; auf dieser werden dann Tricks gemacht. Beim Jumpskimming startet man ebenfalls am Strand. Man fährt auf eine Welle, die möglichst hoch ist, zu, um dann vom Board abzuspringen und beispielsweise einen Salto zu machen.

Schließlich gibt es noch das Flatlandskimming. Hierbei bewegt man sich in flachem Wasser fort und fährt zum Beispiel auf Rampen.

Aquaplaning - das Geheimnis hinter Skimboarding

Der Aquaplaning-Effekt sagt, dass Gegenstände ab einer bestimmten Geschwindigkeit nicht im Wasser versinken, sondern über die Wasseroberfläche gleiten. Autofahrer fürchten diesen Effekt, weil sie so die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren, doch amerikanische Rettungsschwimmer aus Südkalifornien lernten vor einigen Jahren, sich diesen zunutze zu machen.

Sie schnappten sich eine flache Scheibe, die später Skimboard getauft wurde, und konnten mit dieser sehr viel schneller durch das flache Wasser der nahen Lagune gleiten und auf diese Weise leichter zu den Ertrinkenden kommen. Im Laufe der Zeit fanden die Lebensretter begeisterte Nachahmer: Das Skimboarding war geboren.

Ausrüstung: Das Skimboard

Die Nachahmer verfeinerten die Skimboards immer weiter und entwickelten drei verschiedene Arten:

  • Waveboards bestehen aus Polyester und sind für das Gleiten durch Wellen gedacht.
  • Jump-Boards bestehen ebenfalls aus dem Kunststoff und sind besonders leicht, sodass sie Tricks, wie zum Beispiel Sprünge erlauben.
  • Flatland-Boards, die für flaches Wasser gedacht sind, bestehen hingegen meist aus Holz, weil dieses besser auf niedrigem Wasser gleitet.

Alle Boards sind inzwischen an der Außenseite leicht nach oben gebogen. Zudem wird die Oberfläche mit Wachs eingeschmiert. Beide Effekte verbessern den Stand auf den Boards.

Gefahren beim Skimboarding

Der Trendsport birgt jedoch einige Gefahrenquellen. Oft unterschätzen gerade Anfänger die körperlichen Herausforderungen und dehnen sich nicht ausreichend vor dem Skimboarding.

Viele Sportler trauen sich auch zu viel zu: Inzwischen ist es üblich, verschiedene Tricks, wie zum Beispiel Saltos zu zeigen. Immer wieder passiert es dabei jedoch, dass diese misslingen und die Sportler schmerzhaft auf die Wasseroberfläche auftreffen.

Hinzu kommt eine Gefahr, der sich auch Profis noch überraschend oft aussetzen: Sie betreiben den Sport auf für sie unbekannten Gewässern und riskieren auf diese Weise schlimme Verletzungen, denn oft lauern unsichtbar, doch dicht unter der Oberfläche Äste oder anderes Schwimmgut, das einen Skimboarder unsanft stoppen kann.

Deshalb gilt: Wer Interesse an dieser Sportart hat, muss sich vor dem Skimboarden dehnen, seine Leistungen und Tricks langsam steigern, um sich nicht zu viel zuzumuten und außerdem das Wasser kennenlernen, um sich über mögliche Gefahrenquellen ein Bild zu machen.

Trainingshinweise: Tipps für den Einstieg

Wer das erste mal auf einem Skimboard steht, wird sich vermutlich eher unsicher fühlen. Für den Einstieg eignet sich ein flaches Gewässer am besten. Natürlich spielt auch die Wahl des passenden Boards eine Rolle - hierzu geben wir im weiteren Textverlauf noch Tipps.

Körperliche Fitness ist wie auch beim Surfen von großem Vorteil. Vor dem Training sollte man sich gründlich aufwärmen. Nun gilt es, in Form von Trockenübungen die richtige Haltung durchzugehen und sich etwa zu überlegen, mit welchem Fuß man vorne steht, und mit welchem Fuß man nach dem Anlauf zuerst aufs Board steigt.

Für den ersten Skim hält man das Board vor sich: mit einer Hand greift man hinten am Board, mit der anderen seitlich. Nun muss man den richtigen Zeitpunkt finden - dieser ist da, wenn die Welle ausrollt und den Sand mit einem Wasserfilm bedeckt. Nun wirft man das Board während man läuft vor sich und sprint dann hinauf.

Wichtig ist, beim Aufspringen nicht allzu viel Druck auf das Board zu geben. Anderenfalls ist es möglich, dass man den Wasserfilm durchbricht, sodass das Board im Sand steckenbleibt.

Man beginnt wie bereits erwähnt am besten im flachen Wasser. Steht man sicher auf dem Brett, kann man sich seinen ersten Wellen widmen. Timing ist hier besonders wichtig: am besten nimmt man die Welle, unmittelbar nachdem sie gebrochen ist.

Um die Geschwindigkeit zu halten, ist es sinnvoll, das Brett so zu drehen, dass man seitwärts übers Wasser gleitet. Das Training sollte mit viel Geduld angegangen werden; es ist normal, dass man in der ersten Zeit keine großen Erfolge verbuchen wird.

Rückansicht junges Paar Arm in Arm auf Board am Strand
Rückansicht junges Paar Arm in Arm auf Board am Strand

Das passende Board

Beim Kauf des passenden Boards für das Skimboardings gilt es, einige Punkte zu beachten. Wichtig ist, auf dem Wasser das Gleichgewicht möglichst gut halten zu können. Besonders große Menschen sollten kein zu kleines Board wählen.

Was die Geschwindigkeit angeht, so gilt: je kleiner und schmaler das Brett, desto schneller kann man damit übers Wasser gleiten. Allerdings sollte das Tempo erst bei fortgeschrittenen Fahrern eine Rolle spielen.

Junger Mann, oberkörperfrei, trägt mit beiden Händen Board auf dem Kopf gelehnt und lächelt
Junger Mann, oberkörperfrei, trägt mit beiden Händen Board auf dem Kopf gelehnt und lächelt

Anfänger sollten beachten: je schwerer sie sind, desto größer sollte das Board sein. Man kann sich an folgende Angaben halten.

  • Körpergewicht 43-55 kg, Boardgröße 89 cm
  • Körpergewicht 50-70 kg, Boardgröße 94 cm
  • Körpergewicht 55-80 kg, Boardgröße 102 cm
  • Körpergewicht 65-95 kg, Boardgröße 112 cm

Entscheidet man sich für ein Brett, das ausreichend groß und breit ist, wird man es als Anfänger leichter haben, die Balance zu halten. Als Material empfiehlt sich Holz; es ist günstiger und kann bei ausreichend Erfahrung gegen ein hochwertigeres Skimboard aus Schaumstoff ausgetauscht werden.

Bezüglich der Krümmung an der Boardspitze gilt: je steiler diese ausfällt, desto langsamer das Brett. Beim Tail wird Anfängern der Pintail empfohlen, da er für eine gute Balance sorgt.