Übungen zum Brustschwimmen lernen

Wenn es um das Schwimmenlernen geht, wird in der Regel mit dem Brustschwimmen begonnen. Dabei werden Arm- und Beinarbeit miteinander kombiniert. Es gibt einige Übungen, die sich zum Lernen dieses Schwimmstils besonders gut eignen. Dabei kann es sinnvoll sein, diese zunächst an Land zu machen. Lesen Sie, welche Übungen sich besonders gut zum Lernen des Brustschwimmens eignen.

Von Kathrin Schramm

In Schwimmkursen für Kinder wird meist zuerst das Brustschwimmen gelehrt. In den USA dagegen hat es sich durchgesetzt, dass die Kinder zuerst in das Rückenschwimmen eingewiesen werden, da es sich als leichter zu erlernen erwiesen hat. Doch in Europa wird es wohl noch einige Jahrzehnte dauern, bis eine dahin gehende Umstellung stattgefunden hat.

Kombination von Arm- und Beinarbeit

Um das saubere Brustschwimmen zu erlernen, muss sich der Schwimmschüler bewusst machen, dass beim Brustschwimmen, wie bei keiner anderen Stilart, der Vorwärtsschub sowohl durch die Armarbeit als auch durch die Beinarbeit erzielt wird. Zwar werden auch bei anderen Stilarten Arme und Beine gleichzeitig eingesetzt, nirgends jedoch kommt ihnen eine dermaßen ausgewogene Gewichtung zu.

Dies erweist sich jedoch keineswegs nur als Vorteil, denn die motorische Abstimmung von Armzug und Beinschlag ist es, die den meisten Schwimmern große Probleme bereitet.

Zu Beginn: die Beinarbeit

Sehr gute Übungen zum Erlernen des korrekten Brustschwimmens konzentrieren sich deshalb entweder auf die Armarbeit oder auf die Beinarbeit. Erst weiterführende Übungen kombinieren beide Teile.

In der Regel wird mit der Beinarbeit begonnen. Dazu hält sich der Schwimmschüler mit den Händen am Beckenrand fest und streckt die Arme fast ganz durch. So kann er seine Körperspannung erfahren und sich gleichzeitig am Rand abstützen. Bei Nichtschwimmern bietet diese Variante einen Vorteil, da sie gesichert sind. Doch auch bei bereits sicheren Schwimmern kann so die Technik verbessert werden.

Nun wird in der fixierten Position der Beinschlag sauber ausgeführt. Ist Stabilisation notwendig, kann noch ein Auftriebskörper unter den Bauch des Schülers gelegt werden.

Der Schüler sollte nun so lange den Brustbeinschlag üben, bis er ihn symmetrisch und sicher ausführen kann. Die Beine arbeiten immer genau gleichzeitig, werden zusammen angezogen, im selben Winkel abgestoßen und treffen hinter dem Körper wieder aufeinander.

Die Beine machen folgende Bewegungen:

  1. Die Knie werden gebeugt, die Fersen dabei in Richtung Gesäß gezogen
  2. Die Knie werden hüftbreit geöffnet
  3. Die Zehen werden nach außen gedreht
  4. das Wasser wird mit den Unterschenkeln in einer Auswärtsbewegung weggedrückt

Trockenübungen

Zu Beginn kann es auch sinnvoll sein, die Übungen zunächst nicht im Wasser durchzuführen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Zu diesem Zweck kann man sich beispielsweise auf eine Bank setzen, den Oberkörper leicht nach hinten lehnen und sich mit den Handflächen abstützen.

Nun "malt" man mit den Füßen Halbkreisbögen auf den Boden; hilfreich ist dabei ein Gymnastikreifen, den man von innen nachzeichnet: man fährt mit den Füßen von unten jeweils links und rechts den Reifen entlang, bis man beide Beine gestreckt hat, dann zieht man die Füße zu seinem Körper und zum Anfangspunkt zurück und beginnt von vorn.

Kleines Mädchen guckt mit blauer Schwimmbrille auf der Stirn aus dem Wasser
Kleines Mädchen guckt mit blauer Schwimmbrille auf der Stirn aus dem Wasser

Anschließend: die Armarbeit

Auch beim Armzug ist auf absolute Symmetrie und Gleichförmigkeit zu achten. Dabei kann der Armzug zu Beginn am besten in einem schulterhohen Wasser geübt werden, in dem der Schüler noch einen sicheren Stand hat. Erst wenn die Armarbeit so perfektioniert wurde, sollte man in tieferes Wasser übergehen.

Die Arme machen folgende Bewegungen:

  1. Ellbogen befinden sich in hoher Stellung, Arme werden nach vorne gestreckt
  2. Handflächen drehen nach außen, Finger dabei geschlossen halten
  3. Ellbogen werden gebeugt, die Arme in einer halbkreisförmigen Abwärtsbewegung nach außen gezogen
  4. Vor dem Brustkorb rotieren die Hände nach innen, dabei Ellbogen nicht hinter die Schulter ziehen
  5. Die Arme werden in Ausgangsstellung gebracht, Handflächen zeigen dabei nach unten

Das Zusammenspiel von Armarbeit und Beinarbeit erfordert jedoch die meiste Übung. Jeder Schwimmschüler sollte sich daher klar machen, dass er das korrekte Brustschwimmen nicht etwa in einem Nachmittag erlernen kann, sondern dass hierzu etliche Kilometer praktischer Übungen notwendig sind.