Tipps für einen neuen Fahrrad-Anstrich

Der Anstrich eines Fahrrades kann optisch Neu aus Alt machen. Die einen verändern ihr Zweirad für die bevorstehende Radwandertour, die anderen just for fun. Beide haben denselben Aufwand, und mit etwas Geschick auch den gewünschten Erfolg. Bevor man ein altes Rad jedoch neu streichen kann, müssen einige Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden. Holen Sie sich Tipps für den Anstrich Ihres Fahrrads.

Von Kai Zielke

Neuer Anstrich - Die Möglichkeiten im Überblick

Wenn an einen neuen Fahrrad-Anstrich gedacht wird, dann muss zunächst definiert werden, welche Fahrradteile damit gemeint sind. Das gängige Fahrrad als ein Zweirad setzt sich aus den wesentlichen Bauteilen Rahmen, Gabel, Sitzrohr, Unterrohr, Steuerrohr und Oberrohr zusammen. Hinzu kommen die Räder mit der gesamten Technik für Bremse, Kette, Schaltwerk, Pedalen und Lenkbügel, dem umgangssprachlichen Lenker.

Vom Hersteller werden die Konstruktionsteile Rahmen, Gabel und Rohre farbig lackiert. Je nach Fahrradtyp sind beide Räder mit Schutzblechen versehen, das Fahrrad als solches mit einem Fahrradständer, und auf dem hinteren Schutzblech ist ein Gepäckträger aufmontiert.

Diese Bauteile werden ebenfalls farblich geliefert. Sie unterliegen einer unterschiedlichen Abnutzung durch Verschmutzung und Witterung bis hin zu Korrosion.

Um durch einen Anstrich aus dem alten ein optisch neues Fahrrad zu machen, müssen diese betreffenden Bauteile sozusagen restauriert werden. Das kann, muss aber keineswegs der Fahrradhändler am Ort machen. Mit etwas Geschick, Ausdauer und Unternehmungslust kann man das auch selbst machen.

Räumliche Voraussetzungen

Die Arbeiten sollten in einem geschlossenen und windstillen Raum wie in einer Garage oder in einem Keller geschehen, keinesfalls im Freien.

sind eine Selbstverständlichkeit.

Zum Trocknen kann etwas künstliche Zugluft durch das Kippen von Fenstern erzeugt werden. Offene Türen sollten vermieden werden, um das Eindringen von Schmutzstaub zu verhindern. Je sauberer und umsichtiger gearbeitet wird, umso besser kann sich das Ergebnis sehen lassen - sei es grasgrün, pink oder neonfarbig.

Mechaniker repariert den Radkranz an einem Fahrrad
Mechaniker repariert den Radkranz an einem Fahrrad

Fahrrad umlackieren

Für den Besuch im örtlichen Baumarkt ist ein mittlerer zweistelliger Eurobetrag ausreichend. Benötigt werden

  • Schleifpapier
  • Reinigungsflüssigkeit
  • Grundierung und
  • Lackfarbe.

Lack abschleifen

Nachdem feststeht, welche Fahrradbestandteile angestrichen respektive besprüht, also erneuert werden sollen, muss der bisherige, sprich der alte Lack entfernt werden. Mit einem Sandstrahlgebläse ist das einfacher, mit Schleifpapier aber auch ohne Weiteres möglich.

Sandstrahlen hat den Vorteil, dass der alte Lack in buchstäblich jedem Winkel entfernt werden kann. Beim Handschleifen ist das nicht immer in dieser Genauigkeit möglich.

Handschleifen dauert zudem deutlich länger und ist körperlich anstrengender. "Der alte Lack muss ab" - dieses Ergebnis gilt für beide Varianten. Dementsprechend muss genau und sorgfältig gearbeitet werden.

Alle Bauteile müssen rost- und fettfrei sein. Restbestände von altem Lack blättern auch dann ab, wenn sie neu angestrichen sind. Die bearbeiteten Fahrradteile werden abschließend mit Reinigungsbenzin nachgeputzt und trockengerieben.

Auftragen einer Grundierung

Der nächste Arbeitsschritt ist ein Auftragen, das Aufsprühen der Grundierung. Sie ist ein unentbehrlicher Haftvermittler vom Basismaterial hin zu der aufzutragenden Lackierung.

Die Grundierung muss wie eine lückenlose Hülle aufgetragen werden. Korrosion, also Rost, ist das Zusammenspiel aus Metall, Feuchtigkeit und Sauerstoff.

Auch für das Auftragen der Grundierung ist genaues Arbeiten gefragt. Die Angaben des Herstellers über die Häufigkeit des Grundierens sind einzuhalten, ebenso die anschließende Wartezeit zum Eintrocknen.

Vor dem eigentlichen Anstreichen, dem Lackieren, werden alle Bauteile durch das Abwaschen mit Schwamm und Wasser ein letztes Mal gereinigt und entstaubt. Danach muss das Fahrrad erneut trocknen.

Anstrich

Als letztes wird jetzt das Fahrrad gestrichen. Es wird mit dem ausgewählten Lack besprüht. Die Alternative dazu ist das Anstreichen mit einem Pinsel und der dazu gemischten Lackfarbe.

Das ist dann im wahrsten Sinne des Wortes von Hand gemacht, wobei das Ergebnis nicht so gleichmäßig und professionell aussieht wie beim Sprühen. Auch hier gilt es, die Hinweise des Lackherstellers im Einzelnen zu beachten.

Der Sprühvorgang muss gleichmäßig und aus immer derselben Entfernung von einigen zehn Zentimetern erfolgen. Ob Ein- oder auch Zweikomponentenlack - das Material und seine Anwendung sind industrieerprobt.

Beim Einhalten der Bedienungshinweise führt der neue Fahrradanstrich zwangsläufig zum gewünschten Erfolg. Er muss anschließend erneut eintrocknen.

Muster und Accessoires

Am einfachsten gestaltet sich der Anstrich mit einer Farbe; doch natürlich sind auch diverse Muster möglich. Zu diesem Zweck lackiert man zunächst eine Schicht, lässt diese vollständig trocknen und klebt dann die Bereiche, die mit einer anderen Farbe lackiert werden sollen, mit Schablonen ab.

Noch einfacher als das Lackieren ist es, das Rad mit buntem Tape zu bekleben. Und schließlich finden sich noch zahlreiche Accessoires, die das Rad zu einem besonderen Hingucker machen können. Dazu zählen:

  • eine auffällige Klingel
  • besondere Fahrradkörbe, die man sogar mit frischen Topfblumen versehen kann
  • Lichterketten, die mit LEDs bestückt sind
  • Sattelüberzüge

Lackschäden ausbessern

Ob selbst gestrichen oder nicht - sobald das Fahrrad irgendwo einen Lackschaden aufweist, stört dies natürlich die Optik. Mit ein paar wenigen Handgriffen lässt sich ein solcher Kratzer jedoch beheben.

Für die Reparatur eignen sich beispielsweise

  • ein Lackstift
  • Sprühlack
  • Autolack oder
  • Universallack.

Am einfachsten ist das Auftragen von Lack mittels Spraydose. Es mag jedoch nicht immer einfach sein, den richtigen Farbton zu finden, besonders, wenn es sich nicht um die eigens lackierte Farbe handelt.

Meistens ist es sinnvoll, kleine Kratzer im Lack zuvor wegzupolieren. Hierfür eignen sich Lackreiniger oder flüssige Lackpolitur, denn diese enthalten sehr kleine Schleifkörner.

Mit einem Baumwolltuch werden diese Mittel aufgetragen. So lässt sich die oberste Schicht abtragen. Als abschließende Schutzschicht empfiehlt sich eine Wachspolitur.

Kratzer, die den Lack tiefer durchdrungen haben, bedürfen einer anderen Behandlung. In diesem Fall sollte man die Stelle zunächst einmal mit grobem Schmirgelpapier behandeln. Mit feinerem Papier wird nachgeschliffen.

Als nächstes sollten Fett und Staub entfernt werden. Zu diesem Zweck nutzt man einen Fettlöser.

Es folgt eine Behandlung mit Nass-Schleifpapier; zu diesem Zweck befeuchtet man das Schmirgelpapier immer wieder mit Wasser - danach mit Fettlöser wegwischen.

Nun lässt sich die Stelle lackieren. Am besten ist auch hierfür ein Sprühlack geeignet.