Wissenswertes zum Kitebuggyfahren
Das Kitesurfen erfreut sich großer Beliebtheit und zieht immer mehr Wassersportler an. Das Kitebuggyfahren hingegen ist eine Fortbewegungsmöglichkeit auf dem Land, die dem Kitesurfen ähnelt, wobei statt des Surfbretts ein Fahrzeug verwendet wird. Aufgrund der guten Platz- und Windverhältnisse wird der Kitebuggy hauptsächlich am Strand benutzt. Durch einen Lenkdrachen erfolgt eine Kraftumwandlung von der Windkraft auf eine Zugkraft, die über vier Leinen an den Kitebuggy übertragen wird. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Kitebuggyfahren.
Kitebuggyfahren als Land-Alternative zum Kitesurfen
Wer das Kitesurfen ansich interssant findet, jedoch nicht so recht weiß, ob Wassersport sein Ding ist, oder wenn letzteres nicht möglich ist, kann auf das Kitebuggyfahren ausweichen, was man als Land-Alternative des Kitesurfens bezeichnen könnte. Obwohl die Anfänge des Kitebuggyfahrens bereits Anfang des 19. Jahrhunderts erkennbar waren, hat sich die Sportart erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts etabliert.
Insbesondere dem Drachenbauer Peter Lynn ist es zu verdanken, dass es ein Fahrzeug wie den Kitebuggy gibt. Er wollte sich das Lenkdrachenfahren einfacher gestalten.
Nach Deutschland kam der Kitebuggy einige Jahre später; Ende der 90er Jahre erlangte er Popularität. Neben echten Kitebuggys sind etliche Eigenbau-Modelle unterwegs, wobei deren Sicherheit oft fraglich ist.
Beim Kitebuggy handelt es sich um ein Fahrzeug mit meist drei, manchmal vier Rädern. Zum Kitebuggyfahren benötigt wird außerdem ein Powerkite, also ein spezieller Lenkdrachen, der die Kraft auf das Fahrzeug überträgt.
Dessen Steuerung übernimmt der Kiter mit den Füßen über die Vorderachse. Die Hinterachse gibt dem Kitebuggy Stabilität, was vor allem in Kurven wichtig ist.
Verschiedene Modelle
Im Kitebuggyfahren werden zwei Arten unterschieden, bei denen jeweils eigene Buggy-Modelle benutzt werden. Fahrzeuge für das Rennbuggyfahren sind besonders schwer und groß, damit sie selbst bei hohen Geschwindigkeiten eine besondere Laufruhe behalten. Die zu bewältigenden Strecken sind relativ lang.
Freestylebuggys hingegen sind leicht und kleiner als die zum Rennen ausgelegten Modelle, damit sie eine gute Wendigkeit besitzen. Im Freestylebuggyfahren werden vor allem Tricks und Sprünge ausgeführt. Grundsätzlich ist das Kitebuggyfahren dem Kitesailing und hier dem Strandsegeln zuzuordnen.
Geeignete Regionen
Besonders geeignet für das Kitebuggyfahren sind natürlich die Strände von Nord- und Ostsee. Als Beispiele seien Norderney und Borkum erwähnt.
Auch in Dänemark, Holland und Frankreich haben sich etliche Küstengebiete als geeignete Regionen herauskristallisiert. Im Binnenland sieht man die Kitebuggyfahrer eher selten.
Dennoch sind bestimmte Gebiete für das Kitebuggyfahren freigegeben. Meist sind es Wiesen, Felder oder entsprechende Kiteparks mit großem Aeral.
Ökologische und sicherheitstechnische Gründe sind ursächlich dafür, dass das Kitebuggyfahren in einigen Gebieten untersagt ist. Für das Befahren von Naturschutzgebieten werden nicht einmal Sondergenehmigungen ausgestellt. Segelflugplätze, die bis vor einiger Zeit noch beliebter Austragungsort für Wettkämpfe waren, stehen den Kitebuggyfahrern nicht mehr zur Verfügung.
Kitebuggylizenz
In einigen Gebieten im In- und Ausland, in denen man Kitebuggyfahren darf, sowie auch um an Regatten teilnehmen zu dürfen, ist eine Fahrerlizenz notwendig. Häufig benötigt der Fahrer zudem auch einen Haftpflichtversicherungsnachweis. Solche Lizenzen bzw. Nachweise sind vor allem dort gefordert, wo man sich den Strand mit Seglern und Spaziergängern teilt.
Hat man eine Lizenzprüfung abgelegt, ist man dazu verpflichtet, vor Antritt der Fahrt die örtlichen Regeln und Gegebenheiten zu beachten. In St. Peter-Ording beispielsweise gelten folgende Grundvoraussetzungen, um Kitebuggy fahren zu dürfen:
- man muss Mitglied im GPA Kitesailig e.V. sein
- man darf nur im ausgewiesenen Gelände fahren
- man muss einen Helm tragen
- der Kitebuggy muss dreifach mit Segelnummern markiert sein
- man muss sich vor Fahrantritt über örtliche Gegebenheiten und Fahrgebiet erkundigen