Die Regeln beim Kegeln

Kegeln ist eine Präzisionssportart, die vor allem als Breiten- und Freizeitsport, aber auch als Leistungssport ausgeführt wird. Natürlich gibt es auch verschiedene Regeln beim Kegeln, zumindest wenn es um das Sportkegeln sowie um internationale Wettbewerbe geht. Das Freizeitkegeln hingegen ist deutlich lockerer gestaltet. Informieren Sie sich über die Regeln beim Kegeln.

Von Cornelia Gschiel

Die Basics: Aufstellung und Co.

Das Kegeln wird nicht nur in der Freizeit, sondern auch als Sport ausgeübt. In diesem Zusammenhang gibt es auch unterschiedliche Ligen, in denen es ausgeübt wird.

Ziel ist, eine Kugel mit Schwung über eine Kegelbahn zu rollen. Am Ende dieser Bahn stehen neun Kegel, die es umzuwerfen gilt. Die Aufstellung der Kegel erfolgt quadratisch in einer Rautenform.

Wie auch beim Bowling stehen dem Spieler zwei Würfe zur Verfügung, um die Kegel umzustoßen. Es gibt eine Wurflinie im Abstand von 20 Metern. Es ist erlaubt, aus dem Stand zu werfen, oder aber man nimmt Anlauf - in diesem Fall dürfen jedoch sechs Meter nicht überschritten werden.

Um die Anlauffläche zu betreten, sind spezielle Schuhe erforderlich. Straßenschuhe sind hingegen in Kegelhallen oder -zentren nicht gestattet.

Regeln beim Freizeitkegeln

Die wichtigste Regel beim Freizeitkegeln lautet: es gibt kein richtiges Regelwerk. Wie viele Teilnehmer beispielsweise mitspielen dürfen, ist nicht vorgeschrieben.

Alle gefallenen Kegel schreibt man als Punkte auf, die am Ende addiert werden. Im offiziellen Regelwerk spielt man neun Runden, was jedoch privat ganz nach Belieben festgelegt werden kann.

Spaß und Geselligkeit stehen im Vordergrund. Wirft ein Kegler an allen neun Kegeln vorbei, wird dies als Pudel bezeichnet; es handelt sich um einen Nullwurf, für den der entsprechende Spieler einen kleinen Geldbetrag zahlen oder beispielsweise eine Runde geben muss. Pudelkönig ist derjenige, der am Ende die meisten Pudel vorzuweisen hat.

Rollt die Kugel zu langsam und wird von einem anderen Spieler eingeholt, muss der Werfer in der Regel eine Strafe zahlen. Versucht hingegen ein Spieler, die Kugel zu fassen, schafft es aber nicht, erhält dieser eine Strafe.

Ziel ist es wie bereits erwähnt, alle neun Kegel umzuwerfen. Wer es schafft, die Kegel mit einem Wurf so zu treffen, dass der mittlere stehen bleibt, erhält 12 Punkte. Dieser seltene Wurf kostet aber gleichzeitig auch eine Strafe.

Eine Strafe gibt es auch, wenn ein Spieler den Einsatz verpasst. Er gilt als verpasst, wenn ein Mitspieler ihm eine Kugel auf den Tisch legt, bevor er aufsteht, um den Wurf auszuüben.

Grafik - Kugel rollt auf Kegel zu, Kegelbahn
Grafik - Kugel rollt auf Kegel zu, Kegelbahn

Regeln beim Sportkegeln

Beim Sportkegeln besteht eine Mannschaft aus vier bis sechs Spielern. Es gibt aber auch Einzel- und Mixed-Wettbewerbe.

Neben der Bundesliga gibt es eine 2., eine 3., die Bayernliga, verschiedene Regional-, Bezirks- und Kreisligen. Seit 2006 gibt es auch organisierte Vereine mit Breitensport-Keglern.

Sie spielen sowohl mit Voll- als auch mit Lochkugel und nehmen an regionalen Wettbewerben teil. Auch im Bereich der Freizeitkegler gibt es immer wieder Meisterschaften.

In Deutschland ist es üblich, dass man über zwei Bahnen, beziehungsweise vier Bahnen spielt. Pro Bahn werden 25 Wurf zum Abräumen und 25 Wurf in die Vollen gespielt.

Am Ende werden die Ergebnisse aller Teammitglieder zusammengezählt und mit der gegnerischen Mannschaft verglichen. Wer die meisten Kegel umgeworfen hat, gewinnt.

Nahaufnahme umgefallener Kegel auf Kegelbahn
Nahaufnahme umgefallener Kegel auf Kegelbahn

Regeln bei internationalen Wettbewerben

Bei internationalen Wettbewerben werden 120 Wurf kombiniert. Auf vier Bahnen werden je 15 Wurf in die Vollen und 15 Wurf Abräumen gespielt.

Pro Mannschaft gibt es sechs Teilnehmer. Die bessere Mannschaft bekommt zwei Punkte.

Der dritte Punkt wird folgendermaßen vergeben. Es gibt einen Satzpunkt nach jedem Durchgang.

Bei Kegelgleichstand bekommt jeder Spieler einen halben Punkt. Nach dem Bahnwechsel und vier Durchgängen erhält derjenige Spieler, der die meisten Satzpunkte gesammelt hat, den Mannschaftspunkt. Sollte es zu einem Satzgleichstand kommen, geht der Punkt an den Spieler mit mehr umgeworfenen Kegeln.

Sollte auch diese Anzahl gleich sein, bekommt jeder Kegler einen halben Mannschaftspunkt. Am Schluss werden alle Punkte zusammengezählt, wobei insgesamt acht Mannschaftspunkte ausgespielt werden.

Bei Sieg bekommt die Mannschaft zwei Punkte in die Tabelle, bei einem Unentschieden einen Punkt. Der Verlierer geht leer aus und bekommt keinen Punkt. Da es hin und wieder zu einem Punktegleichstand kommt, werden auch die Mannschafts- und Satzpunkte eingetragen.

Die Einführung von 120 Wurf sollte das Spielsystem vereinheitlichen. Gleichzeitig konnte damit die Spielspannung erhöht werden, denn man kann auch mit insgesamt mehr Gesamtholz das Spiel verlieren. Deutschland wehrt sich bisher gegen dieses internationale Spielsystem, muss sich aber bei internationalen Wettkämpfen daran halten.