Mitwohnzentralen - Merkmale, Funktion und Vermittlungsablauf

Als Mitwohnzentralen werden Vermittlungsagenturen für möblierten Wohnraum bezeichnet. Zu ihren Aufgaben gehört die Vermittlung von zeitlich befristeten Unterkünften. Dabei kann es sich um Wohnungen, Apartments, möblierte Räume oder ganze Häuser handeln. Hierzulande werden Mitwohnzentralen gewerblich zu den Immobilienmaklern gezählt. Lesen Sie über die Merkmale und Funktion von Mitwohnzentralen und informieren Sie sich über den Ablauf einer Vermittlung.

Von Jens Hirseland

Mitwohnen und sparen - so funktioniert wohnen via Mitwohnzentrale — © Paul Hill - www.fotolia.de

Mitwohnzentralen: generelle Merkmale

Bei einer so genannten Mitwohnzentrale handelt es sich um eine Vermittlungsagentur, die zeitlich befristete Unterkünfte vermittelt. Dabei werden zumeist möblierte Räume in privaten Haushalten angeboten.

Zahlreiche Reisende ziehen bei ihrem Urlaubsaufenthalt ein möbliertes Zimmer einem Hotel vor. Dabei spielt auch der Kostenfaktor eine Rolle, denn ein möbliertes Zimmer ist in der Regel wesentlich günstiger als ein Hotelzimmer, eine Pension oder eine Ferienwohnung. Um geeignete möblierte Räumlichkeiten für einen gewissen Zeitraum zu finden, kann man auf die Vermittlung von Mitwohnzentralen zurückgreifen, die es in zahlreichen deutschen Städten gibt.

Vorteile

Zu den Vorteilen zählt also zum einen, dass der Mietpreis deutlich günstiger ausfällt als beispielsweise für ein Hotelzimmer. Zudem kann man von einem sehr viel authentischerem Wohngefühl profitieren; so kann man sich zum Beispiel Gedanken darüber machen, ob man sich vorstellen könnte, tatsächlich in der Stadt zu wohnen.

Hinzu kommt, dass man auf diese Weise auch eher Kontakt zu den Bewohnern der Stadt bekommt. Hotels und Co. liegen häufig in touristisch attraktiven Zentren, sodass man in diesen Fällen einen entsprechend komfortablen Urlaub genießen kann. Wer über die Mitwohnzentrale bucht, ist in der Regel nicht darauf aus.

In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass man durch den Kontakt zu den Bewohnern auch gute Tipps in Sachen Ausgeh-, Gastronomie- oder Einkaufsmöglichkeiten erhält. Viele der lohnenswerten Angebote findet man nicht in gängigen Stadtführern.

Entstehung und Verbreitung

Die ersten Mitwohnzentralen entstanden 1988 in Berlin. Von dort aus verbreiteten sich die Agenturen in weitere deutsche Großstädte und mittelgroße Städte. Auch in anderen europäischen Ländern kam es zur Einrichtung ähnlicher Vermittlungen.

Die ursprüngliche Idee der Mitwohnzentralen war die Untervermietung von Räumen in der eigenen Wohnung als Gästezimmer oder Zimmer für Wohngemeinschaften. Mit der Zeit nutzten auch immer mehr Reisende die Möglichkeit, möblierte Zimmer für die Dauer eines Urlaubs- oder Auslandsaufenthaltes über eine Agentur zu mieten.

Aufgrund des Preisvorteils griffen zudem zahlreiche Unternehmen auf Mitwohnzentralen zurück, um Mitarbeiter in Privatwohnungen unterzubringen, anstatt in kostspieligeren Hotels oder Pensionen. Zwar fallen für die Vermittlung durch die Mitwohnzentrale Gebühren an, doch gleichen sich diese durch den günstigeren Wohnraum rasch wieder aus.

Möblierte Zimmer in Privatwohnungen werden über die Mitwohnzentrale angeboten

Ablauf der Vermittlung

In Deutschland werden Mitwohnzentralen gewerblich zu den Immobilienmaklern gezählt. Allerdings spezialisieren sich die Agenturen auf

Wohnungen
Apartments
möblierte Räume und
Häuser,

die für einen begrenzten Zeitraum vermietet werden. Interessant sind Mitwohnzentralen besonders für

Studenten
Berufseinsteiger
Praktikanten
Zeitarbeiter
Saisonarbeiter
Gastdozenten oder
Monteure,

die für einen zeitlichen begrenzten Aufenthalt in einer Stadt eine preiswerte Unterkunft suchen. Zahlreiche Mitwohnzentralen vermitteln jedoch auch Wohnraum für Touristen.

Wer bei einer Mitwohnzentrale nach einer günstigen Unterkunft sucht, gibt die Anzahl der benötigten Zimmer, den gewünschten Zeitraum sowie die Anzahl der Personen an. Die Vermittlungsagentur sucht dann die passenden Angebote mit den entsprechenden Informationen heraus. Als Gebühr erhält die Mitwohnzentrale bei Abschluss des Mietvertrages eine Provision, die der Mietzeit und dem Mietpreis entspricht.

Neben gebührenpflichtigen Vermittlungsagenturen, gibt es im Internet auch kostenfreie Online-Börsen. Allerdings gelten kommerzielle Mitwohnzentralen als zuverlässiger und seriöser.

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