Mogao-Grotten - eine buddhistische, künstlerische Schatzkammer

China ist ein viel besuchtes Reiseland, immerhin befindet sich hier das größte von Menschenhand errichtete Bauwerk, die beeindruckende Chinesische Mauer. Doch das Land hat noch weitaus mehr zu bieten; charakteristisch sind die vielen Bauten des Buddhismus. Ein Reiseziel im Land, welches man keineswegs versäumen sollte, sind die Mogao-Grotten. Bezeichnet werden diese auch gerne als "Grotte der Tausend Buddhas". Lesen Sie alles Wissenswerte über die Mogao-Grotten.

Von Kai Zielke

Bei den Mogao-Grotten handelt es sich um ein einzigartiges Höhlensystem; immerhin 492 dieser Höhlen können von Touristen noch heute besichtigt werden. Insgesamt sind es jedoch mehr als 700 Grotten.

Entstehung und Besonderheiten

Entstanden sind diese zwischen dem 4. und 12. Jahrhundert; buddhistische Mönche haben die Höhlen in den Sandstein geschlagen. Dies war auch die Zeit, als der Handel an der berühmten Seidenstraße seinen Höhepunkt erreichte. Im 14. Jahrhundert schließlich wurden die Höhlen aufgegeben und blieben bis in das 20. Jahrhundert unberührt.

Highlight in den Grotten sind die unzähligen Verzierungen, meist handelt es sich hierbei um buddhistische Motive. Zudem kann man viele Buddhastatuen und Wandmalereien in den Mogao Grotten entdecken. Würde man alle Wandmalereien in den Höhlen aneinandersetzen, würden diese eine Gesamtlänge von 30 Kilometern erreichen.

Doch nicht nur das, auch zahlreiche religiöse Schriften und Dokumente kann man in den Mogao Grotten noch heute entdecken. Nicht nur die chinesische Kunst wurde hier verewigt, auch die Künste aus Indien und Ägypten vereinen sich in den Grotten.

Damals nutzten die Mönche Flussschlamm als Malgrund; diesen vermischten sie mit Stroh. Man findet eine ganze Reihe von Bildergeschichten, die sich durch die unterschiedlichen Zeiten begeben. Zu den Künsten zählen:

  • Portraits von Himmelskönigen und Buddhas
  • Geschichten aus der buddhistischen Religion
  • Zeichnungen von chinesischen Mythen
  • Dekomalereien

Behandelt werden die Bereiche

  • Wirtschaft
  • Politik
  • Kultur
  • Gesellschaft sowie
  • Sitten und Bräuche.

Die dortigen Statuen zeigen Unterschiede in Sachen Haltung und Kleidung. Auf diese Weise werden die besonderen Merkmale der unterschiedlichen Perioden verdeutlicht. Die Grotten wurden an Berghängen errichtet und bestehen aus Sedimentgestein, keine feste Steinart; sie wurde jedoch aufgrund des trockenen Klimas vor Erdbeben und Erosion geschützt.

Kulturerbe der UNESCO

Seit dem Jahr 1987 stehen die Grotten auf der Kulturerbeliste der UNESCO und sollten daher bei einem Urlaub im Land China keinesfalls versäumt werden. Immerhin gelten die Grotten heute als eine der bedeutendsten Schatzkammern buddhistischer Kunst weltweit.

Diese haben unzählige Kriege und Naturkatastrophen bis heute nahezu unbeschadet überstanden. Die meist fünfstöckigen Bauwerke bieten dabei einen majestätischen und imposanten Anblick.

Die Mogao-Grotten befinden sich bei der Stadt Dunhuang, welche unmittelbar an der Chinesischen Seidenstraße liegt. Die Gesamtfläche dieser Anlagen beträgt sage und schreibe 46.000 Quadratkilometer; auf diesen kann man mehr als 2.000 Skulpturen entdecken, welche in den unterschiedlichsten Farben schimmern. Die Grotten sind nicht frei zugänglich; es werden lediglich Besichtigungen in Form von Gruppentouren angeboten.

"Halle des Großen Buddha"

Ganz in der Nähe der Grotten befindet sich ein weiterer Touristenanziehungspunkt: ein neunstöckiger Bau, welcher auch "Halle des Großen Buddha" genannt wird. Absolutes Highlight in diesem hölzernen Bauwerk ist die 35,5 Meter hohe Maitreya-Statue aus Ton und Stein in sitzender Stellung.