Unbedingt sehenswert: Die berühmten Iguazú Wasserfälle

Die Iguazú Wasserfälle zählen zu den wohl schönsten Naturphänomenen. Sie befinden sich im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. In der Sprache der Indianer bedeutet "Iguazú" übersetzt "große Wasser". Diese sind mit ihrer Ausdehnung von 2,7 Kilometern so beeindruckend, dass sie sogar auf der Kulturerbeliste der UNESCO stehen. Mit dieser Breite sind die Iguazú Wasserfälle immerhin ungefähr dreimal so breit wie die Niagarafälle. Lesen Sie alles Wissenswertes über die Iguazú Wasserfälle.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Iguazú Wasserfälle: besondere Lage

Die Iguazú-Wasserfälle befinden sich im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Sie selbst teilen mehr oder weniger Argentinien und Brasilien voneinander. Im Nationalpark Iguazu ergießt sich der gleichnamige Fluss in eine 700 Meter lange und 150 Meter breite Schlucht.

Dies geschieht auf einer U-förmigen Hangausdehnung von 2,7 Kilometern. Dort stürzen gleich mehrere Hundert Wasserfälle in eine Tiefe zwischen 64 und 82 Metern; es handelt sich um 20 große sowie 255 kleinere Fälle.

Die Fälle sind breiter als die Victoriafälle und sogar höher als die Niagarafälle. Somit scheint auch der Name der Wasserfälle nicht verwunderlich: Iguaçu stammt aus der Sprache der Indianer und bedeutet so viel wie "großes Wasser".

Für viele gelten diese Wasserfälle als die größten der Welt. Touristen sollten sich in die Nähe des Wasserfalls nur unter sachkundiger Führung begeben.

Die Wasserfälle können von allen drei Ländern, auf deren Territorium sie liegen, bestaunt werden. Den besten Blick hat der Besucher jedoch von der brasilianischen Seite aus, da die meisten der über 200 Wasserfälle auf der gegenüberliegenden argentinischen Seite liegen.

Die Wassermenge an den Wasserfällen liegt zwischen 1500 und 7000 m³/s. Mehrere größere sowie kleinere Inseln trennen die Fälle voneinander.

Argentinische Seite

1984 wurde auf der argentinischen Seite der Iguazu Nationalpark gegründet, der die Wasserfälle unter Schutz stellte. Daraufhin wurden sie in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen. Der Nationalpark bietet einen guten Rückzugsraum für die Flora und Fauna des tropischen Regenwaldes.

Besonders gefährdete Schmetterlingsarten, Kaimane und Riesenotter sind dort heimisch, während die Abholzung des Regenwaldes ihnen an anderen Orten die Lebensgrundlage entzogen hat. Für den Fremdenverkehr führt eine 17,5 Kilometer lange Straße durch den Park.

Während man von der brasilianischen Seite den besten Blick auf die Wasserfälle hat, kann man sie auf der argentinischen Seite intensiver erleben. Die dortigen Wanderwege führen den Besucher näher an das Wasser heran, sodass man, je nachdem, wo man steht, beim Betrachten auch nass werden kann.

Ausgangspunkt in Argentinien ist Puerto Iguazu. Von hier fahren regelmäßig Busse zu den Wasserfällen.

Argentinien hat das Gebiet der Iguazúfälle zum Nationalpark erklärt
Argentinien hat das Gebiet der Iguazúfälle zum Nationalpark erklärt

Brasilianische Seite

Ausgangspunkt in Brasilien ist Foz do Iguacu. Hier gibt es zwei Busbahnhöfe, von denen man zu den Wasserfällen gelangt.

Wie bereits erwähnt, hat man von dieser Seite aus die beste Sicht auf die Fälle. In der Regel reicht ein Tag - bzw. wenige Stunden - aus, um sie zu sehen, während man für die argentinische Seite zwei Tage einplanen sollte, um alles zu erkunden.

Wer von Brasilien aus reist, sollte sich auch den Itaipu-Staudamm (Itaipu Binacional ansehen; auch hier halten die Busse. Auch die paraguayische Stadt Ciudad del Este ist einen Besuch wert. Direkt in der Nähe der Wasserfälle befindet sich ein Vogelpark, der ebenso zu empfehlen ist. Zu den sonstigen Angeboten zählen

  • Helikopterflüge
  • Safaris und
  • Raftingtouren sowie
  • einen Hochseilgarten.
Von Brasilien aus hat man wiederum die beste Sicht auf die Fälle
Von Brasilien aus hat man wiederum die beste Sicht auf die Fälle

Paraguay

Die Wasserfälle befinden sich genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Paraguay hingegen befindet sich in der Nähe, hat aber keinen eigenen Zugang; sodass nicht von einer paraguaischen Seite gesprochen werden kann.

Paraguay befindet sich in der Nähe der Fälle hat jedoch keinen eigenen Zugang
Paraguay befindet sich in der Nähe der Fälle hat jedoch keinen eigenen Zugang

Der Mythos der Iguazu-Wasserfälle

Von den Einheimischen wird das Wasserfallsystem "Teufelsschlund" genannt. In der Tat entsteht beim Betrachter der Eindruck, als würden die gigantischen Wassermassen geradezu in der Schlucht verschluckt.

Je nach Jahreszeit schwankt die von den Fällen transportierte Wassermenge zwischen 1.500 und 7.000 Kubikmetern pro Sekunde. Sie stürzt in 255 kleinen und 20 großen Wasserfällen in die Schlucht.

Um die Wasserfälle des Iguazu ranken sich etliche Mythen. Sie gelten als das Werk eines rachsüchtigen Gottes, der aus Eifersucht und Wut über eine mit dem Kanu geflüchtete Geliebte eine tiefe Schlucht in das Flussbett schlug. So habe sich die reißende Strömung und das gigantische Wasserfallsystem des Iguazu ergeben.

Am Fuß des Wasserfalles befindet sich ein Felsen; in diesem bliebt die Seele der Frau gefangen. Ihr Geliebter wiederum wurde zu einem Baum, welcher am Ufer des Teufelschlundes steht, mit Blick auf den Felsen.

Die Iguazú-Wasserfälle zwischen Argentinien und Brasilien
Die Iguazú-Wasserfälle zwischen Argentinien und Brasilien

Beste Reisezeit

Was das Klima angeht, kann man die Wasserfälle das ganze Jahr über bereisen. Am besten eignet sich der Zeitraum im November sowie im März. In diesen Monaten ist das Wetter am stabilsten und die Regenwahrscheinlichkeit am geringsten.

Es wird empfohlen, die Fälle mittwochs bis sonntags zu besuchen. Montags und dienstags wiederum haben sie durch die Stauung weniger Wasser.

Erkundungsmöglichkeiten

Die Wasserfälle lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise erkunden.

Bootsfahrten

Ein besonderes Erlebnis ist eine Bootsfahrt auf dem gleichnamigen Fluss Iguazú - ein feuchtes, aber unvergessliches Vergnügen. Nicht versäumen sollte man zudem einen Besuch der Garganta do Diabo, der Teufelsschlucht.

Hier tosen die Wassermassen etwa 72 Meter in die Tiefe. Absolut beeindruckend ist der Sprühnebel, welcher in allen Farben des Regenbogens schimmert.

Busfahrten

Natürlich bieten die meisten argentinischen Hotels in der Nähe der Iguazú Wasserfälle auch Busfahrten zu diesem Naturerlebnis an. Im Park selbst gibt es zudem eine Parkeisenbahn, welche die Besucher bis auf wenige Meter an den Wasserfall heranführt.

Sie werden begeistert sein, mit welch tosender Macht hier die Wassermassen in die Tiefe stürzen. Mit etwas Glück treffen Sie sogar auf einen der zahlreichen Nasenbären, die hier leben und so gar nicht menschenscheu sind.

Rundflüge

Doch es gibt eine noch spektakulärere Art, die Wasserfälle kennenzulernen. Wer etwas tiefer in die Tasche greifen möchte, kann sogar einen Rundflug über dieses Naturerlebnis buchen.

Von oben erschließt sich einem die ganze Schönheit der Wasserfälle. Ebenfalls gerne in Anspruch genommen wird das Angebot einer Safari mit dem Jeep durch den Regenwald und anschließender Fahrt mit dem Motorboot direkt bis an die Wasserfälle heran.

Sehenswertes

Nationalparks und Tiervielfalt

Beiderseits dieser Wasserfälle befinden sich Nationalparks; für Naturliebhaber ist diese Gegend ein wahres Paradies. Etwa 90 Prozent dieser Fläche bestehen aus tropischem Regenwald.

Hier leben unzählige seltene Tiere, unter anderem mehr als 800 Schmetterlingsarten. Affen und Jaguare kann man ebenfalls unweit der Wasserfälle in freier Natur betrachten.

Auch Riesenotter und Kaimane leben hier, jedoch sind diese fast vom Aussterben bedroht, da sie in vergangener Zeit unerbittlich gejagt wurden. Dank der Wachsamkeit der Ranger in den Nationalparks konnte dieses Problem aber eingedämmt werden. Darüber hinaus leben auch

  • Waschbären
  • Nasenbären
  • Wasserschweine und
  • Tapire

in der Nähe der Wasserfälle.

Ein Paradies für Vogelliebhaber

Hinter den Wasserfällen verbirgt sich ein idealer Brutplatz für den sehr seltenen Rußsegler; mit etwas Glück kann man diesen Vogel bei einer Besichtigung der Wasserfälle ebenfalls entdecken. Andere seltene Vögel, die hier ihren natürlichen Lebensraum gefunden haben, sind

  • Tukane
  • Kolibris und
  • Papageien.

Der Teufelsschlund

Den besten Blick auf die Wasserfälle hat man von der brasilianischen Seite aus. Hier nämlich blickt man direkt auf den sogenannten Teufelsschlund. Hier toben sage und schreibe 13.000 Kubikmeter Wasser in der Sekunde in die Tiefe - wahrlich ein imposanter Anblick.

Pflanzenvielfalt

Ebenso beachtlich sind aber auch die tropischen Pflanzen, die hier gedeihen. Seltene Orchideenarten kann man hier genauso entdecken wie Farne und Lianen.