Flachssprossen

Flachs, der auch unter der Bezeichnung Lein bekannt ist, wird zur Öl- und Fasergewinnung angebaut. Seine Samen enthalten viele Ballaststoffe, so dass er ein natürliches Mittel gegen Verstopfung ist. Flachssaat eignet sich auch zur Gewinnung von Sprossen.

Von Claudia Haut

Merkmale

Flachs ist eine ein- oder zweijährige Faser- und Ölpflanze, die zur Familie der Leingewächse gehört. Je nach Verwendungszweck wird beim Anbau in Faserlein und Öllein unterschieden. Zu den zahlreichen kultivierten Sorten gesellt sich die ursprüngliche Art des Leins, die als bezeichnet wird.

Der Flachs kann je nach Sorte unterschiedliche Höhen erreichen. Wiesenlein beispielsweise wird bis zu 25 Zentimeter groß. Kultivierte Sorten können bis zu einem Meter hoch werden. Die wechselständigen Laubblätter besitzen keine Stiele.

Die weißen Blüten des Leins erscheinen zwischen Juni und August, später bilden sich aus ihnen kapselartige Früchte. In diesen befinden sich bis zu zehn Samen, wobei in jeweils einem Kapselfach zwei Samen entwickelt werden. Diese werden durchschnittlich einen halben Zentimeter lang und etwa drei Millimeter breit. Sie können gelb bis braun gefärbt sein.

Inhaltsstoffe und Verwendung

Die fünf Schichten der Samenschale tragen dazu bei, dass Flachs einen hohen Ballaststoffanteil besitzt. Dieser macht ihn als natürliches Abführmittel bedeutsam. Außerdem enthalten die Samen wertvolle pflanzliche Öle, wobei die Linolensäure den größten Anteil ausmacht.

Der Proteingehalt beträgt zwischen 20 und 30 Prozent. Obwohl Leinsamen einen positiven Beitrag in der ausgewogenen Ernährung leisten, sollten sie nicht in allzu großer Menge verzehrt werden. Sie enthalten Blausäure-Vorstufen.

Anbau und Verwendung

Der Leinanbau beginnt bereits Ende März, die Gewinnung von Sprossen und Keimlingen kann das ganze Jahr hindurch betrieben werden. Dazu werden Samen auf eine feuchte Unterlage, beispielsweise auf Watte, Löschpapier oder Küchenkrepp aufgebracht. Das Behältnis sollte hell und warm stehen.

In den Folgetagen sollte der Untergrund gleichmäßig feucht gehalten und das Saatgut regelmäßig gespült werden. Bereits nach drei Tagen können die Sprossen geerntet werden. Lässt man sie weiterwachsen, dienen sie in etwa elf Tagen als Keimlinge. Ihr Geschmack ähnelt denen von Nüssen. Sie können frisch verzehrt oder als Beilage für Salate, Suppen und Süßspeisen genutzt werden.