Hipster - Herkunft und Merkmale

In den Ballungsgebieten findet man "Hipster" an jeder Ecke. Einerseits Retro mit Hornbrille, Jutebeutel und Flanellhemd, andererseits mit neuestem iPhone in der Hand. Mitglieder einer subkulturartigen gesellschaftlichen Gruppierung junger Erwachsener oder älteren Jugendlichen der urbanen Gesellschaft bezeichnet man als "Hipster".

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Hipster im 20. Jahrhundert

Ursprünglich kommt der Hipster aus den USA, bereits Mitte des 20. Jahrhunderts tauchte die Gegenkultur erstmals auf. Die Hipsterszene bewegte sich zwischen San Francisco und "downtown" New York in

Weiße junge Erwachsene aus der Mittel- bis Oberschicht ahmten den Lifestyle der farbigen Musiker des Jazz und Bebop nach. Unter dem Begriff "Beat Generation" galten die Hipster als Neuauflage der Französischen Bohéme. Die Hipster der ersten Stunde suchten nach

  1. dem Sinn des Lebens,
  2. spiritueller Befreiung,
  3. neuen Lebenswegen und Lebensinhalten.

Philosophische Literatur des Existenzialismus und ein enormer Drogenkonsum sollten ihnen dabei helfen. Sie produzierten Texte und Lieder und lebten als künstlerische Freigeister.

In der damaligen Gesellschaft wurden sie zu Außenseitern, die ihre eigene Sprache hatten, sich "anders" verhielten und charakteristische Kleidung trugen.

  • Die Baskenmütze,
  • schwarze Kleidung und
  • coole Sonnenbrille, auch bei Nacht oder in einem dunklen Jazzclub,

waren ein absolutes Muss. Die männlichen Hipster ließen sich ein Ziegenbärtchen stehen. Illegale Drogen gehörten bei dieser Gruppierung zum "guten Ton". Die eigentliche Hipsterszene blieb bis zu ihrer Auflösung Anfang des 1960er Jahre immer eine relativ kleine und überschaubare Gruppe.

Hipster im 21. Jahrhundert

Der Begriff Hipster wird gegenwärtig in den Medien zumeist etwas spöttisch gebraucht. Es umschreibt ein soziales Milieu, das eher unpolitisch und oberflächlich ist. Hipster wollen modebewusst andersartig sein. Es gibt aber bereits so viele von ihnen, dass die angestrebte Individualität wieder verloren gegangen ist. Viele behaupten deshalb: "Hipster sehen doch eh alle gleich aus."

Wie im 20. Jahrhundert auch, so sind es noch heute junge Menschen, die keineswegs aus ärmlichen Verhältnissen kommen. Ganz im Gegenteil, Hipster kommen in der Regel aus wohlhabenden Familien und können sich Designerkleidung leisten. Trotzdem durchwühlen sie Secondhandshops und fühlen sich super, trotz Papis Geld in gebrauchter Kleidung herumzulaufen.

Unter den Langzeitstudenten, die von ihren Eltern gesponsert werden, finden sich die meisten Hipster unserer Zeit.

  • Mit abgerissener Kleidung aber
  • dem besten Smartphone,
  • einer Digitalspiegelreflexkamera oder
  • dem neuesten Produkt mit dem angebissenen Apfel in der Hand.

Macht man sich auf die Suche nach unverwechselbaren Merkmalen zur genauen Einordnung muss man sich nur etwas unter den jungen Leuten umsehen:

  • Jute-Beutel,
  • Flanellhemd oder Holzfällerhemden,
  • Horn- beziehungsweise Nerdbrille in XXL,
  • V-Pulli bei den Jungs und Uromafashion bei den Mädels,
  • ausgelatschte Lederschuhe aus dem nächstbesten Secondhand-Geschäft oder Vans- sowie Converse-Schuhe,
  • auf dem Kopf eine Strickmütze oder eine momentan angesagte Beanie-Mütze,
  • enge Hosen wie Röhrenjeans,
  • olivgrüne Parka,
  • Tätowierungen und Piercings

sind sehr beliebt bei Hipstern. Die Männer tragen Vollbart oder einen Ziegenbart. Alles zusammen getragen, ergibt den Hipsterstyle.