Aldosteron - Merkmale, Bedeutung und Werte

Bei Steroidhormonen handelt es sich um Steroide, welche als Hormone wirken. Auch Aldosteron lässt sich zu diesen zählen. Es wird in der Nebennierenrinde aus Cholesterin gebildet und dient zusammen mit anderen Hormonen der Regulierung des Wasser- und Salzhaushalts im Körper. Die Wirkung liegt somit vor allem in der Niere; hier sorgt Aldosteron für die Hemmung der Natriumausscheidung und die Steigerung der Kaliumausscheidung. Informieren Sie sich üer Merkmale, Bedeutung und unterschiedliche Werte von Aldosteron.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Aldosteron - Merkmale und Bedeutung, z.B. für den Blutdruck

Bei Aldosteron handelt es sich um ein Hormon, genauer gesagt um ein Steroidhormon. Die Bildung erfolgt in der Nebennierenrinde. Zu den Hauptaufgaben zählt die Regulierung des Wasser- und Salzhaushalts sowie des Blutdrucks.

Aldosteron wird auch als Dursthormon bezeichnet. Dies ist darauf zurück zu führen, dass es zu einer vermehrten Abgabe ins Blut kommt, sofern ein Flüssigkeitsmangel besteht.

Es ist wichtig für die Konzentration von Kalium und Natrium im Blut. So hemmt es die Natriumausscheidung, während die Ausscheidung von Kalium gesteigert wird. Man bezeichnet es in diesem Hinblick auch als Salzhormon.

Messung von Aldosteron: Wissenswertes zu Aldosteron-Werten

Die Bestimmung von Aldosteron wird vor allen Dingen bei einem Verdacht auf Störungen im Mineralhaushalt sowie bei schwerem Bluthochdruck vorgenommen. Man kann es im 24-Stunden-Sammelurin sowie im Blutserum messen. Die Messung bei Kindern erfolgt im Blutserum.

Wissenswertes zum Aldosteron-Renin-Quotienten (ARQ)

Gilt es, einen Bluthochdruck (Hypertonie) abzuklären, wird im Rahmen der Differenzialdiagnostik der so genannte Aldosteron-Renin-Quotient (ARQ) eingesetzt, um das Conn-Syndrom auszuschließen. Man berechnet dabei die Plasma-Renin-Konzentration und bestimmt den Quotienten aus den Serumkonzentrationen von Aldosteron und Renin (morgendlich). Besonders bei

  • einer resistenten Hypertonie
  • einer Hypertonie zusammen mit persistierender Hypokaliämie
  • einer Hypertonie oder einem Schlaganfall bei Menschen unter 40 Jahren
  • einer positiven Familienanamnese und
  • einer Hypertonie mit Nebennieren-Inzidentalom

wird der ARQ angewandt.

Normwerte von Aldosteron

Die Normalwerte im Blutserum betragen 12 bis 150 ng/l liegend und 70 bis 350 ng/l stehend. Die Normalwerte im 24-Stunden-Sammelurin liegen bei 2 bis 30 µg/24h bzw. 2000 bis 30.000 ng/24h.

Bei Kindern liegen die Werte in folgenden Bereichen:

  • Neugeborene: 1200 bis 8500 ng/l
  • bis zum 1. Lebensjahr: 320 bis 1278 ng/l
  • bis zum 15. Lebensjahr: 73 bis 425 ng/l

Ab einem Alter von 15 Jahren erfolgt in der Regel die Beurteilung der Referenzwerte für Erwachsene.

Aldosteron-Mangel: Wann sind die Aldosteron-Werte zu niedrig?

In bestimmten Fällen ist die Aldosteron-Konzentration im Blut zu niedrig. Dies ist bei

  • der Einnahme von Säurepumpen-Hemmern, um die Magensäure zu neutralisieren
  • der Einnahme von Beta-Blockern gegen Bluthochdruck
  • bei der Gabe von kortisonhaltigen Medikamenten und
  • bei einer geringen Aldosteronproduktion durch eine Nebennierenfunktionsstörung (Morbus Addison)

der Fall.

Aldosteron-Überschuss: Wann sind die Aldosteron-Werte zu hoch?

Auch ein zu hoher Aldosteron-Wert ist in vielen Fällen möglich. So sind erhöhte Konzentrationen von Aldosteron in folgenden Situationen zu messen:

  • bei der Einnahme der Antibabypille
  • nach der Einnahme von Abführmitteln
  • bei einer Therapie mit Diuretika
  • nach Operationen
  • beim Bartter-Syndrom
  • bei einer Schwangerschaft
  • bei einer Nebennierenrinden-Überfunktion, bei der die Aldosteronproduktion erhöht ist (Conn-Syncrom)
  • bei Stress
  • bei einem Leberschaden und
  • bei Herzschwäche.

Natrium-Escape-Phänomen

Beim Conn-Syndrom erfolgt eine Überproduktion von Aldosteron. Statt einer folglich vermehrten Ausscheidung von Kalium besteht ein Kaliummangel; die Konzentration an Natrium bleibt im Normbereich.

Als Ursache gilt das Escape-Phänomen. Im Herzen wird vermehrt atriales natriuretisches Peptid (ANP) gebildet, was die Ausscheidung von Natrium erhöht. Zudem tritt ein Gewöhnungseffekt an der Niere ein - die Aldosteronwirkung bezüglich des Einbaus von Natriumkanälen lässt nach.

Was tun bei veränderten Aldosteron-Werten?

Liegen veränderte Aldosteron-Werte vor, wird man mittels unterschiedlicher Untersuchungen die Ursache klären. Es können weitere Hormone bestimmt werden; außerdem erfolgt eine Analyse der Natrium- und Kaliumwerte im Blut. Wichtig sind zudem die Nierenwertebestimmung sowie eine Ultraschalluntersuchung der Nebenniere.

Aldosteron-Antagonisten

Bei der Verwendung von Aldosteron-Antagonisten wird die Wirkung von Aldosteron gehemmt; es sind Wirkstoffe mit Blockade an den Aldosteron-Rezeptoren. Vor allem Diuretika zählen dazu.