Pantomime - Merkmale, Einsatzgebiete und Tipps, wie man Pantomime lernen kann

Unterhaltung ohne Worte - mit Pantomime ist das möglich. Um diese Kunst zu beherrschen, ist eine Menge Übung notwendig. Pantomimekünstler können bei diversen Veranstaltungen auftreten; auch das Buchen eines solchen Darstellers für die eigene Party ist möglich. Lesen Sie, wodurch sich die Pantomime auszeichnet, in welchen Bereichen ein Pantomimekünstler arbeiten kann und wie man diese Kunst am besten lernt.

Von Kathrin Schramm

Pantomime: Definition und Merkmale

Unter Pantomime versteht man eine bestimmte Art der darstellenden Kunst. Auch der Künstler selbst kann dise Bezeichnung tragen.

Typisch für diese Kunstform ist, dass der Darsteller sich durch Mimik und Gestik verständlich macht; auf Worte wird komplett verzichtet. Der Körper ist somit das Ausdrucksmittel dieser Kunst. Häufig tragen die Künstler eine Maske bzw. sind entsprechend geschminkt.

Pantomime-Künstler treten in der Regel mit einem Bühnenprogramm auf. Dieses bezieht sich häufig auf typische Alltagssituationen und kann wenige Minuten bis hin zu über einer Stunde, als alleiniger Showact, andauern. Typisch sind

  • die lebende Puppe
  • die Darstellung als Roboter
  • ein Walking-Act
  • der "komische Kellner" oder
  • der Einsatz als Maskottchen.

Einsatzgebiete

Pantomime-Künstler können in unterschiedlichen Bereichen auftreten. In älterer Form kennt man diese Kunst aus Stummfilmen. Heutzutage gibt es beispielsweise diverse Theaterformen und auch beim Zirkus können sie arbeiten.

Als Showact können die Darsteller auch in Clubs und Discotheken oder auch im Bereich des Breakdance ihren Einsatzort finden. Zudem kennt man die typischen Straßenkünstler, die sich in Fußgängerzonen aufstellen und durch minimalistische Bewegungen sowie teils auffällige Outfits ausdrücken.

Des Weiteren lassen sich Pantomime-Künstler für diverse Events buchen. So können sie beispielsweise die Besucher

  • einer Vernissage
  • einer Gala
  • einer Modenschau
  • eines Jubiläums
  • einer Schulung oder
  • einer Sportveranstaltung

zwischen einzelnen Programmpunkten bei Laune halten.

Pantomime können auch im Theater arbeiten
Pantomime können auch im Theater arbeiten

Auch privat, auf einer Party, bietet sich der Einsatz eines Pantomimekünstlers an...

Pantomime als Spaß auf jeder Party

Veranstalten Sie eine Party und suchen Sie noch nach einem ganz besonderen Programmpunkt? Dann können wir Ihnen die Pantomime wärmstens empfehlen. Egal ob im privaten oder im professionellen Umfeld, eine Pantomime lockert jede Party auf und sorgt für gute Stimmung. Wie Sie die Pantomime ganz gezielt einsetzen können, um ihren Partygästen die Stimmung zu versüßen, das verraten wir Ihnen gerne.

Absprache des Programms und der Aufgaben

Engagieren Sie einen Pantomimekünstler und sprechen Sie den Rahmen und das Volumen seines Auftrags vorher mit ihm genau ab. Er wird Ihnen sagen, ob er ein bestimmtes Standardprogramm bevorzugt, das sich bewährt hat, oder ob er lieber auf Improvisation setzt.

Viele Künstler gestalten ihr Programm so, dass sie auf die Besonderheiten einzelner Charaktere eingehen, und ihre Pantomimen ganz gezielt und individuell gestalten. So wird zum Beispiel eine bestimmte Person nachgeahmt oder durch besondere Aufmerksamkeit in den Vordergrund gespielt.

Doch ein Pantomime kann auch unabhängig von bestimmten Personen arbeiten. So kann er zum Beispiel ganz für sich allein gestellt agieren.

Manche Pantomimen übernehmen auch richtige Aufgaben, zum Beispiel die eines Kellners. Ist der Pantomime auch noch auffällig gekleidet oder kostümiert, so wird seine Darbietung sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und die Gäste begeistern.

Pantomime als Leitfigur

Nutzen Sie die Dienste des Pantomimen, um ihrer Party ein Motto zu geben. Nehmen Sie ihn als Leitfigur, der zum Beispiel einen Moderator unterstützt, der anhand eines immer wiederkehrenden "roten Fadens" durch das Programm des Abends führt. So können Sie immer wieder Programmpunkte einstreuen, die Ihre Zuschauer begeistern werden.

Unterhaltung der Gäste

Doch auch wenn der Pantomime völlig im Hintergrund bleibt und sich verhält, als sei er ein ganz normaler geladener Gast, können Sie erstaunliche Effekte erzielen. Nicht selten sammelt sich eine ganze Zuschauermenge um den Pantomimen, um nur ja keine einzelne Darbietung zu verpassen.

So kann der Pantomime Ihren Abend ganz nach seinen Vorstellungen gestalten, ohne dabei Ihr eigentliches Hauptprogramm zu stören. Sie können ihn auch mit nützlichen Aufgaben betrauen, wie etwa mit dem Verteilen von Programmheftchen oder Programmblättern.

Der Pantomime kann auch die Aufgabe haben, einzelne Partygäste miteinander bekannt zu machen. Dazu folgt er Ihren Angaben oder beobachtet selbst, welche Personen alleine auf der Party anwesend sind und sich vielleicht über einen Gesprächspartner freuen.

Pantomime lernen

Um ein guter Pantomime zu sein, muss man in erster Linie eine gehörige Portion Begabung mitbringen. Doch wie bei allen anderen Dingen auch, so kann man auch bei der Pantomime durch konsequentes und konzentriertes Üben und eine gute Selbstbeobachtung sehr viel erlernen. Verlassen Sie sich deshalb nicht auf Ihre Fähigkeit zur Improvisation, sondern üben Sie, wo Sie stehen und gehen.

Denn die Gelegenheiten für pantomimische Einlagen bieten sich nahezu überall. Wenn Sie in der Öffentlichkeit üben, dann verlieren Sie nebenbei schon einmal die Scheu vor dem Auftreten vor fremden Menschen. Zudem können Sie an der Reaktion der Zuschauer auch gleich erkennen, ob Sie auf einem guten Weg sind. Doch wie übt man eine Pantomime?

Alltägliche Situationen beobachten

Nehmen Sie eine alltägliche Situation. Reagieren Sie nicht spontan und unüberlegt, sondern analysieren Sie die Situation genau und zerlegen Sie sie in ihre einzelnen Bestandteile oder ihre zeitliche Abfolge.

Wenn Ihnen das schwer fällt, dann verlegen Sie sich erst einmal auf's Beobachten. Suchen Sie sich einen Beobachtungsposten an einer zentralen Stelle, an der viele Menschen vorbei kommen, die alle dasselbe tun.

Verhalten Sie sich dabei so, dass Sie als Beobachter nicht störend auffallen, sondern am besten gar nicht wahrgenommen werden. Setzen Sie sich zum Beispiel an eine Bushaltestelle und beobachten Sie, wie Fahrgäste am Automaten ihren Fahrschein lösen. Schnell wird Ihnen auffallen, dass sich trotz ganz unterschiedlicher Personen viele Handlungen wiederholen oder bei mehreren Personen ähnlich ausfallen.

Improvisieren

Nehmen Sie diese Stereotypen als Grundlage für Ihre Pantomime zur Hand. Improvisieren Sie und simulieren Sie diese Bewegungen oder Handlungen, die Sie bei vielen Personen beobachten konnten.

Minimieren Sie Ihren Bewegungsablauf. Eine Pantomime lebt davon, die Realität in einer sehr reduzierten Form aufzunehmen und darzustellen.

Vermeiden Sie es bei Ihrer Interpretation auch, Dinge, Personen oder deren Handlungen ins Lächerliche zu ziehen. Sonst zeigen Sie keine Pantomime, sondern eine Comedy.

Wenn Sie eine Alltagssituation gefunden haben, die Sie pantomimisch nachstellen möchten, dann beobachten Sie lange und ausführlich und sammeln Sie so genügend Material für Ihre Interpretation. Üben können Sie dann entweder direkt vor einem öffentlichen Publikum, oder aber ganz für sich alleine. Dabei können Sie sich selbst in einem Spiegel beobachten oder sich auf Video aufnehmen.

Der richtige Look

Sich in seiner Alltagskleidung auf die Bühne zu stellen und das Publikum von seinen Pantomime-Fähigkeiten zu überzeugen, wird nicht annähernd so wirkungsvoll sein, wie der Auftritt in einem dazu passenden Look. Dazu zählt je nach Rolle ein entsprechendes Kostüm, beispielsweise eines Kellners oder einer Puppe.

Man kann auch auf den bekannten Pantomime-Look zurückgreifen; dieser kommt auf der Bühne tatsächlich jedoch nur noch selten zum Einsatz. Zu diesem Outfit gehören:

  • ein schwarz-weißes Hemd mit Querstreifen und U-Boot-Kragen in Dreiviertel-Armlänge
  • eine schwarze Hose
  • schwarze Hosenträger
  • weiße Handschuhe
  • eine schwarze Melone.

Passend dazu kann man sich schminken. Zum Make-up gehören:

  • ein weißes Gesicht (der Hals wird ausgespart)
  • dunkle aufgemalte Augenbrauen
  • Eyeliner, mit dem man auch eine Träne aufmalen kann
  • schwarze oder dunkelrote Lippen

Die Grundtechniken

Bei der Pantomime gibt es einige Grundtechniken, die man sich beim Lernen aneignen sollte. Zunächst einmal geht es darum, seine Vorstellungskraft zu trainieren; schließlich gilt es beim Pantomimespiel darum, Illusionen herzustellen - und dies gelingt am besten, wenn man auch selbst daran glaubt, dass diese echt sind.

Je fester man selbst davon überzeugt ist, desto besser wird der Effekt auf die Zuschauer überspringen. Als Übung kann man sich vor eine Wand stellen und sich ausmalen, sie würde ihre Farben ändern oder sich mal rau, mal glatt, mal heiß oder mal kalt anfühlen.

Bezüglich seiner Bewegungsart sollte man versuchen, mit seinem Körper einen festen Punkt zu bestimmen. Anschließend verharrt man regungslos. Indem man einen zweiten festen Punkt hinzufügt, bildet man eine Linie; typisch ist das bekannte Beispiel der Pantomimenwand, an der sich der Künstler entlangbewegt.

Dynamischer wird es, wenn man Kraft auf die Punkte ausübt. Ebenfalls beliebt ist in diesem Zusammenhang das Entlangziehen an einem imaginären Seil. Weitere typische Bewegungen, die man als Pantomime-Künstler trainieren kann, sind:

  • sich in einer Kiste zu befinden
  • sich irgendwo anzulehnen
  • an einem Seil hochzuklettern
  • vom Wind weggeweht zu werden
  • den Verzehr einer Speise zu imitieren
  • auf der Stelle gehen