Kassette, Schallplatte, CD: Die Geschichte der Tonträger
Als Tonträger bezeichnet man technische Medien, auf denen Audioinhalte gespeichert werden. Dazu gehören vor allem Schallplatten, Kassetten und CDs. In der Geschichte der Tonträger ist besonders das Jahr 1887 von Bedeutung; in diesem gab es die erste Schallplatte. Mittlerweile zählt diese wieder zu einem beliebten Medium mit Vintage-Touch. Informieren Sie sich über die Geschichte der Tonträger.
Heutzutage ist der Gebrauch von diversen Tonträgern vollkommen selbstverständlich. Bis zu ihrer Entwicklung verging jedoch einige Zeit.
Stift- und Wachswalzen
Zu den ersten Medien, die zu den Tonträgern gezählt werden können, gehörten die Stift- und Wachswalzen, die man in Orchestrions, selbst spielenden Klavieren und Spieluhren einsetzte. Sie funktionierten jedoch eher auf mechanische Weise. Hierfür wurden Walzen verwendet, die bei Bewegung beispielsweise Saiten streiften und dadurch Töne erzeugten.
Die erste Schallplatte
Als Geburtsjahr der Schallplatte gilt das Jahr 1887. Zu dieser Zeit wurde die erste serienreife Schellack-Schallplatte angemeldet. Erfinder der Schallplatte sowie des Grammophons war der deutsche Wissenschaftler Emil Berliner (1851-1929), der auf diese Weise den Medien-Markt revolutionierte.
Durch die Schallplatte war es möglich, die Musik in einer vollkommen neuen Art und Weise abzuspielen. Bis zur Entwicklung der ersten kommerziellen Vinyl-Schallplatten dauerte es allerdings bis ins Jahr 1948.
Ebenfalls in diesem Jahr wurde die erste Kunststoffplatte mit Mikrorille vorgestellt. Man bezeichnete die 30-Zentimeter-Platte als Langspielplatte (LP für "long playing"). 1949 führte man die 17,5 Zentimeter ein; die Produktion der Schellackplatte wurde im Laufe der folgenden Jahre eingestellt.
Schallplatten feiern mittlerweile ihr Comeback. Die Herstellung moderner Schallplattenspieler im Vintage-Look lässt viele Musikliebhaber zu Sammlern werden und ermöglicht die Erinnerung an die "guten alten Zeiten" mit großen Musikstars.
Das erste Tonband
Ein weiterer bedeutender Tonträger entstand mit dem Tonband. Für die magnetische Tonaufzeichnung wurde zunächst Stacheldraht verwendet. Erfunden wurde das erste Tonbandgerät von dem dänischen Telegrafen-Ingenieur Valdemar Poulsen (1869-1942) im Jahre 1899.
Schon ein Jahr später präsentierte Poulsen das Gerät, das er Telegraphon nannte, auf der Pariser Weltausstellung und erregte damit großes Aufsehen. 1928 folgte die Erfindung des Papier-Tonbands.
1936 kam es schließlich zur Entwicklung des ersten Tonbands aus Kunststoff durch das Unternehmen BASF. Die deutschen Rundfunkstationen zeigten großes Interesse an dieser Technik; schon im Jahr 1939 erfolgte die Herstellung von rund 12.000 Kilometer Tonband.
Ein Problem der Tonbandtechnik waren Störgeräusche, ein Rauschen, das darauf zurück zu führen war, dass man die Bänder vor der Verwendung zur Aufnahme megnetisieren musste - dies war dann in den Aufnahmepausen hörbar.
Die Geräusche konnten erst ab 1940 beseitigt werden; es folgte die Hochfrequenz-Vormagnetisierung, die Töne außerhalb des hörbaren Berichs erzeugte. Auch heute noch wird dieses Verfahren genutzt.
Ab den 50er Jahren konnten die Tonbänder endlich auch von Privatleuten genutzt werden. Allerdings hatten die ersten Geräte den Nachteil, dass sie sich nur schwer bedienen ließen. So war es erforderlich, dass man die Bänder selbst mit den Händen einfädelte.
Die erste Kassette
Aus diesem Grund suchte die Firma Philips nach einer einfacheren Methode, die schließlich 1964 zur Entwicklung der Musikkassette sowie des Kassettenrekorders führte. Erneut wurde der Tonträgermarkt grundlegend verändert, denn die Kassettenrekorder erwiesen sich als handlich und leicht zu bedienen, weswegen sie sich rasant verbreiteten.
Da die Firma Philips auf die Erhebung von Lizenzgebühren verzichtete, konnten auch andere Hersteller Musikkassetten herausbringen. Ab 1968 war es auch möglich, die handlichen Kassetten in Autos abzuspielen, was ihrer Beliebtheit einen weiteren Schub gab. Des Weiteren konnte Musik aus dem Fernsehen oder Radio aufgenommen werden. Ortsunabhängig konnte man schließlich ab 1979 Musik hören; dann wurde der Walkman erfunden.
Die erste CD
1983 begann schließlich das Zeitalter der CD (Compact Disc). Diese hatte den großen Vorteil, dass es keinerlei Störgeräusche gab.
Bis Anfang der 90er Jahre gelang es der CD, die Schallplatte abzulösen. Die digitale Technik überzeugte neben dem Wegfall des Rauschens durch ein verschleißfreies optisches Abtastverfahren.
MP3
Mit der MP3-Technik ist mittlerweile eine weitere Tonträger-Form auf dem Vormarsch. MP3s sind körperlos; durch die Technik werden Audiodateien komprimiert, und zwar so gut wie ohne Qualitätsverlust.
Dies ermöglicht das schnelle Verschicken übers Internet, das Brennen der Songs auf CD oder das Hören der Dateien über einen MP3-Player oder das Smartphone. Die Musikindustrie wurde und wird durch die Möglichkeit des Musikdownloads verändert: der CD-Verkauf ist seit dieser Zeit zurückgegangen. Trotzdem befinden sich die physischen Tonträger nach wie vor an der Spitze des Musikmarkts.