Mandalas - Definition und Wirkung

Mandalas sind vielen Menschen vor allem als Ausmalbilder bekannt; in ihrem Ursprung jedoch haben die geometrisch angelegten Schaubilder eine religiöse oder magische Bedeutung und weisen einen Weg zu einer transzendentalen Ebene. Im westlichen Kulturkreis, wo sich Mandalas zunehmender Beliebtheit erfreuen, dienen sie eher der Entspannung, inneren Sammlung und Konzentration. Lesen Sie über die Bedeutung von Mandalas, und in welchen Bereichen ihnen welche Wirkung zugeschrieben wird.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Was sind Mandalas?

Auf Sanskrit bedeutet "Mandala" meist "Kreis", was jedoch ein wenig irreführend ist, denn die bildlichen Darstellungen, die vor allem im Hinduismus und Buddhismus verbreitet sind, können durchaus auch einmal quadratisch sein.

Grundsätzlich können Mandalas

  • gemalt
  • aus verschiedenen Objekten gelegt oder
  • mit buntem Sand auf den Boden gestreut

werden, die letzte Variante wird dabei vor allem im tibetischen Buddhismus praktiziert. Motive können Ornamente oder Symbole mit spirituellem Hintergrund sein, aber auch figürliche Darstellungen, etwa von Tieren, kommen vor.

Allen Mandalas gemeinsam ist die Ausrichtung auf einen Mittelpunkt hin und die geometrische Anordnung ihrer Motive. Oft wird ein Mandala dabei von der Mitte aus in vier Segmente geteilt. Diese Tradition lässt sich auf die vier edlen Wahrheiten des Buddhismus zurückführen.

Die Bedeutung von Mandalas

Mandalas visualisieren im tibetischen Buddhismus verschiedene Buddhas und zielen auf die Entbindung von der materiellen Welt ab. Im oft tage- oder wochenlangen Entstehungsprozess eines Sandmandalas soll die Grenze zwischen Körper und Raumerfahrung überschritten und damit die Ich-Anhaftung als Ursache aller Leiden überwunden werden. Entscheidend ist deshalb auch das anschließende Wegwischen des Mandalas als Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens.

Die Farben, Zahlen und Formen eines Mandalas stehen für allgemeine, natürlich geordnete Lebensformen, wie etwa die in Blütenkelchen. Die Symbole der Kraft spiegeln die Seele wieder und lassen auf die Wahrheiten im Inneren blicken.

In Fernost sind die hier mit Bildern in Verbindung gebrachten bekannten Mandalas oftmals mit Schriftzeichen versehen; es sind Kreise, Dreiecke oder Vierecke zu sehen. Letztere lassen sich folgendermaßen deuten:

  • als Sinnbild für den Tempel (dem Sitz der Götter) bei den Tibetern
  • als Sinnbild für die Erde in den östlichen Kulturkreisen
  • als Sinnbild für die seelische Belastbarkeit und Stabilität in der Tiefenpsychologie

Das Dreieck steht für die Vereinigung von Positivem, Negativem und Neutralem. Mit einem Kreis lässt sich die Weltordnung, das universelle Ganze, die Seele symbolisieren.

Die meditative Wirkung von Mandalas
Die meditative Wirkung von Mandalas

Die Wirkung von Mandalas

In unterschiedlichen Bereichen lässt sich dem Mandala eine Wirkung zuschreiben.

Mandalas in der Tiefenpsychologie

Im westlichen Kulturkreis machte C. G. Jung die Mandalas einem größeren Publikum bekannt, indem er sie als Hilfsmittel bei der tiefenpsychologischen Diagnostik und Behandlung einsetzte. Die Mandalas korrespondierten dabei für Jung mit den so genannten Archetypen, überindividuellen bildlichen Symbolen also. Die Art und Weise, wie Mandalas betrachtet oder gemalt wurden, erlaubten ihm dabei Rückschlüsse auf die seelische Verfassung eines Menschen.

Mandalas zur Entspannung und inneren Sammlung

Heute kommen Mandalas in der westlichen Welt vor allem als Ausmalbilder vor und dienen losgelöst von spirituellen oder tiefenpsychologischen Hintergründen als Mittel zur Entspannung. Insbesondere Kinder sollen davon profitieren - auch bei ADHS-Patienten haben sich positive Effekte gezeigt.

Auch ohne transzendentalen Hintergrund wohnen dem Ausmalen von Mandalas durchaus noch meditative Aspekte inne: Mit seinen Symmetrien unterstützt es die Ordnung der eigenen Gedanken. Irritierende und störende Erlebnisse des Tages werden losgelassen, die Gedanken konzentrieren sich auf das Wesentliche.

Meist wird empfohlen, die Vorlage in einer störungsfreien Umgebung von außen nach innen auszumalen. Dabei soll sich der Malende auch der eigenen inneren Mitte annähern. Mandalas dienen somit

  • dem konstruktiven Abbau von Stress
  • dem Tanken neuer Energie
  • der Kreativität
  • dem Vertrauen
  • der Freude
  • der Konzentration und
  • dem seelischen Gleichgewicht.