Make-up, Kleidung, Haltung: Tipps für ein gelungenes Passfoto

Für ein Passfoto wird jeder zu einer gewissen Ernsthaftigkeit gezwungen; auch die Frontalaufnahme ist selten vorteilhaft. Entsprechend enttäuschend fällt das Ergebnis der Aufnahme dann auch aus. Es ist jedoch gar nicht so schwer, ein gelungenes Passfoto hinzubekommen. Lesen Sie, was Sie in Sachen Make-up, Kleidung und Haltung beachten sollten, um ein gelungenes Passfoto zu erhalten.

Von Anita Nieper

Das biometrische Passfoto

Seit November 2010 wird in Deutschland nur noch ein biometrisches Passfoto, zur automatischen Gesichtserkennung, als amtliches Personaldokument verwendet. Wer einen neuen Reisepass oder Personalausweis benötigt, muss ein genormtes, biometrisches Passbild vorlegen. Auch Fahranfänger und Autofahrer, die einen neuen Führerschein benötigen, kommen um die Vorlage eines biometrischen Passbildes nicht herum.

Generell ist es immer empfehlenswert, das Passfoto bei einem Fotografen machen zu lassen. Hier kann man aus mehreren Versuchen das beste Ergebnis wählen; zudem hat der Fotograf auch einige Tipps auf Lager, wie man möglichst vorteilhaft rüberkommt.

Doch auch der Gang zum Fotoautomaten ist möglich. Hierbei sollte man darauf achten, dass man ein neues Amts-Modell wählt, bei dem Passbildschablonen zur Verfügung stehen. Die Vorschrift in Sachen Größe lautet 35 mm breit, 45 mm hoch.

Wer das Foto selbst machen möchte, muss natürlich ebenfalls auf die unterschiedlichen Vorgaben achten, besonders auch, was Hintergrund (hell und neutral) und Beleuchtung angeht. Bei letzterer sollte man auf eine helle, zur Decke gerichtete Zimmerbeleuchtung achten.

Die Lampe darf sich dabei jedoch nicht hinter der zu fotografierenden Person befinden; ebenfalls sollte diese niemals direkt angestrahltw erden. Wer mit Blitz arbeitet, entscheidet sich bestenfalls für den indirekten Blitz, also ein externes Blitzgerät. Auch dieses richtet man zur Decke oder auf einen Aufhellschirm.

Nicht für Bewerbungsunterlagen geeignet

Vor der Umstellung zum biometrischen Passbild wurden die Fotos sehr gerne auch als Bewerbungsfoto verwendet. Leider sind sie heute nicht mehr für diesen Zweck empfehlenswert.

Das Passfoto zeigt einen in der Regel sehr unvorteilhaft und wenig schmeichelhaft. Das Foto muss frontal, mit ernster Miene aufgenommen werden, wodurch es häufig sehr verkrampft wirkt, aber den Fotografierten nur so als Normgesicht darstellt. Bei einer Bewerbung sollte man sich von seiner besten Seite zeigen, möglichst noch vorteilhafter und hübscher als man eigentlich ist.

Vor der Einführung der biometrischen Passfotos wurden die Passbilder gerne als Bewerbungsfoto verwendet
Vor der Einführung der biometrischen Passfotos wurden die Passbilder gerne als Bewerbungsfoto verwendet

Die Haltung für ein gelungenes Passfoto

Auch wenn wohl niemand mit seinem Passfoto richtig zufrieden ist, so gibt es doch ein paar Tricks, um sich etwas netter präsentieren zu können. Um nicht ganz so verkniffen auszusehen, sollte man nicht verkrampfen - die Schultern und den Kopf gerade, auf Spannung halten und auf keinen Fall die Luft anhalten.

Auch ein gerader Rücken sowie das Anspannen von Bauch und Po wirkt sich auf den restlichen Körper aus und fördert eine gute Haltung. Gleichmäßiges und ruhiges Atmen wirkt Wunder, es entspannt die Gesichtsmuskeln.

Auch wenn die gerade Kopfhaltung gerade ist, gibt es hierbei einen Tipp, um das Beste daraus zu machen. Man sollte darauf achten, das Kinn nicht zu weit in Richtung Brust zu ziehen, ansonsten entstehen unschöne Falten.

Der Mund muss geschlossen bleiben. Ein kaum merkliches Lächeln ist aber trotzdem erlaubt und wirkt sehr viel freundlicher auf dem Passfoto. Der Unterkiefer sollte dabei locker sein; die Zähne berühren sich nicht. Ein weiterer Trick ist es, interessiert in die Kamera zu blicken, in etwa, als würde man einem guten Bekannten, der einem etwas erzählt, zuhören.

Beide Augen müssen offen und deutlich sichtbar sein, auch bei Brillenträgern. Bei diesen ist jedoch darauf zu achten, dass die Brillengläser nicht spiegeln - notfalls muss man die Brille abnehmen; mögliche Druckstellen sollten mit Concealer überdeckt werden.

Auch die Augenbrauen müssen frei bleiben. Wessen Frisur dies nicht möglich macht, der sollte seine Haare notfalls nach hinten nehmen; mit etwas Haarspray in den Ponyspitzen kann man die Brauen "freimachen".

Kleidung und Hintergrund

Empfehlenswert ist das Tragen von einer Bluse oder einem Hemd, denn von der Kleidung ist später auf dem Passbild nur der Kragen erkennbar. Ein Shirt mit tiefem Rund- oder einem V-Ausschnitt ist auf einem Passbild nicht zu sehen, die fotografierte Person wirkt nackt - dies gilt natürlich auch für Männer, die heutzutage oftmals auf tief ausgeschnittene Shirts zurückgreifen. Doch auch ein zu hoch abgeschlossenes Oberteil, beispielsweise mit Rollkragen, ist nicht zu empfehlen.

Blasse Menschen sollten ein Oberteil mit Kragen in kräftigen Farben wählen, es zaubert etwas Farbe ins Gesicht. Bestenfalls unterstreicht die Farbe den Teint oder betont die Farbe der Augen. Ein heller Hintergrund ist bei einem Passfoto Vorschrift - es ist empfehlenswert, als Basis neutrale Grautöne zu verwenden, damit man einen guten Kontrast zu Haaren und Gesicht erhält.

Hüte, Mützen sowie große Tücher sind auf dem Foto nicht erlaubt. Auf zu viel und zu aufdringlichen Schmuck sollte man ebenfalls verzichten.

Wer sich unschlüssig darüber ist, welche Farbtöne am besten zum eigenen Typ passen, kann den Fototermin als Anlass dafür nehmen, eine Farb- und Typberatung zu besuchen. Dies wird auch generell für mehr Sicherheit bei der Wahl der Kleidung sorgen.

Für das biometrische Passfoto gelten strenge Regeln in puncto Bekleidung, Hintergrund und Haltung
Für das biometrische Passfoto gelten strenge Regeln in puncto Bekleidung, Hintergrund und Haltung

Gesicht und Make-up

Männer sollten sich frisch rasieren und ihre Frisur zurechtmachen. Die Haare dürfen das Gesicht dabei nicht verdecken.

Natürlich sollte die Haut nach der Rasur nicht von Rötungen überdeckt sein. Mit einem entsprechenden After-Shave-Produkt sowie einer entspannenden Gesichtscreme kann man dagegen angehen.

Das Tragen eines Make-ups ist auf dem biometrischem Passbild erlaubt. Unregelmäßigkeiten der Haut werden mit einem Concealer abgedeckt.

Tipp: Rund um den Mund eingeklopfter Concealer lässt die Lippenkontur ebenmäßigere erscheinen. Eine Matt-Foundation verhindert das unangenehme Glänzen der Haut und ein Puder im Hautton fixiert.

Bei der Wahl des Puders ist Kompaktpuder vorzuziehen. Transparentpuder sorgt oftmals für einen kalkweißen Teint und sollte vermieden werden.

Für das Passfoto dürfen die Augen betont werden. Bestenfalls wählt man einen matten Lidschatten in Beige- und Brauntönen und für die Wimpern einen Volumenmascara.

Die Brauen sollten schön in Form gebracht und werden und für die Lippen empfiehlt sich ein Gloss, der den Mund größer wirken lässt, anders als ein dunkler Lippenstift, der eine verkleinernde Wirkung hat.

Generell empfiehlt sich beim Make-up, sich eher zurück zu halten, statt zu übertreiben. Mit Natürlichkeit wird man in diesem Zusammenhang am weitesten kommen.

Zudem gibt es einpaar Tricks: wenn man beim Gesicht eine flächigere Wirkung erzielen möchte, sollte man Rouge direkt auf den Wangenkonchen auftragen; das Auftragen seitlich darunter lässt das Gesicht schmaler wirken.

Wer eine breite Stirn hat, kann auch diese schmaler aussehen lassen. Hierfür schattiert man seitlich vom Haaransatz zu den Augenbrauen hin.

Was das Augen-Make-up angeht, so können tief liegende, kleine Augen vorteilhafter wirken, wenn man für das bewegliche Lid einen hellen Lidschatten wählt. Wer Schlupflider hat, schattiert am besten die Region direkt darüber dunkel.

Bei auseinander stehenden Augen ist es empfehlenswert, dunklen Lidschatten aufs innere und hellen Lidschatten aufs äußere Lid aufzutragen. Bei eng zusammenstehenden Augen ist es entsprechend umgekehrt.