Spontanfraktur (Pathologische Fraktur) - Wie entsteht sie und wie sieht die Behandlung aus?

Um eine Spontanfraktur bzw. pathologische Fraktur handelt es sich, wenn bestimmte Erkrankungen zu einem Knochenbruch führen. Osteoporose zählt zu den häufigsten Auslösern. Sie führt zu einer Schwächung des Knochens, der dann, auch bei normalerweise harmlosen Belastungen, leicht brechen kann. Lesen Sie über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Spontanfraktur.

Von Jens Hirseland

Pathologische Fraktur - Was ist das und wie kommt es dazu?

Um eine pathologische Fraktur handelt es sich, wenn ein Knochenbruch ohne erkennbaren traumatischen Grund auftritt. Man bezeichnet diese Frakturform auch als Spontanfraktur.

Ursachen einer Spontanfraktur

  • Krankenschwester wickelt Mullbinde um das Gipsbein eines Patienten

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  • Frau mit gebrochenem Arm, Gips mit blauem Verband

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  • Mann mit Gipsbein am Meer, Beinbruch im Urlaub, Auslands-Krankenversicherung

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  • Männerkörper, Arm in Gips

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Verursacht wird eine pathologische Fraktur durch eine Destruktion der Knochensubstanz, die zu Beeinträchtigungen der Knochenstatik führt. Zu den häufigsten Gründen für eine Spontanfraktur gehört Osteoporose (Knochenschwund).

Bei dieser Knochenstoffwechselerkrankung büßt der Knochen zunehmend an Stabilität ein. Dadurch können schon harmlose Stürze zu einer Spontanfraktur führen. Als weitere Ursachen für pathologische Frakturen kommen

  • Knochenmetastasen
  • Knochenzysten
  • Riesenzelltumore
  • Morbus Gaucher
  • ein Plastozytom oder
  • eine renal bedingte Osteodystrophie

infrage.

Symptome - Wie macht sich eine pathologische Fraktur bemerkbar?

Eine pathologische Fraktur bzw. deren Vorboten zu erkennen, ist nicht immer leicht. Zu den möglichen Symptomen zählen

Eine klare Diagnose kann schließlich nur der Arzt stellen. Wurde die Spontanfraktur durch einen Tumor oder Metastasen ausgelöst, kommt es zur Immobilisierung, wenn die untere Extremität oder die Wirbelsäule betroffen ist.

Wie hoch ist das Risiko für weitere Spontanfrakturen?

Kommt es einmal zu einer Spontanfraktur, besteht auch ein Risiko für weitere Knochenbrüche. Wie Untersuchungen zeigen, ereignet sich die Hälfte dieser Brüche dabei in den ersten beiden Jahren nach dem ersten Knochenbruch. Weiterhin wurde festgestellt, dass das Risiko bei Rauchern erhöht ist.

Behandlung und Vorbeugung - Was tun bei pathologischen Frakturen?

Um pathologische Frakturen zu vermeiden, ist es notwendig, die auslösende Grunderkrankung zu behandeln. Bei einer ersten Spontanfraktur sollte eine medikamentöse Behandlung in Erwägung gezogen werden, da es mit zunehmender Pflegebedürftigkeit und Einschränkungen der Mobilität zu weiteren Brüchen kommen kann.

Zu den möglichen Mitteln, die verarbreicht werden können, zählen

  • Alendronsäure
  • Risedronsäure
  • Strontiumranelat und
  • Raloxifen.

Wie häufig angenommen, bringen Vitamin D- und Calciumsupplemente keine deutliche Auswirkung auf die Frakturrate, auch wenn sie die Knochendichte etwas erhöhen können. Die Behandlung ist immer auch abhängig von der Ursache der Fraktur. Denkbare Maßnahmen sind beispielsweise

  • das Anlegen eines Gipses
  • Operationen
  • das Einsetzen von Platten
  • die Implantation einer Endoprothese

und Vieles mehr. Wichtig ist die Stabilisierung des betroffenen Knochens, ebenso jedoch auch eine mögliche Infektbehandlung. In manchen Fällen ist auch eine Knochentransplantation notwendig.

Unser Artikel zu Frakturen geht allgemein auf Knochenbrüche ein. Lesen Sie dort mehr zum Thema.

Frakturen

Fraktur-Arten

Unterschiedliche Frakturarten im Überblick

Auf den folgenden Seiten gehen wir etwas näher auf die unterschiedlichen Fraktur-Arten ein.