Snug Piercing - Durchführung, Kosten, Risiken

Beim Snug Piercing handelt es sich um eine Form des Ohrpiercings. Es wird ein wenig tiefer als das Rook platziert und durch den Ohrknorpel gestochen. Dieser Bereich - die innere Knorpelauswölbung, die parallel zur Ohrkante verläuft - ist nicht bei jedem Menschen ausreichend ausgeprägt. So kann dieses Piercing nicht bei jedem Menschen gestochen werden. Lesen Sie alles Wissenswerte über Durchführung, Kosten und Risiken des Snug Piercings.

Von Anita Nieper

Was ist ein Snug Piercing?

In der inneren Knorpelfalte parallel zur Ohrkante, etwas tiefer als ein Rook, sitzt das Snug Piercing. Nur wenn es die Anatomie zulässt, kann ein Snug in die Ohrmuschel gestochen werden. Bei vielen Menschen ist dieser Bereich des Ohrs nicht ausreichend ausgeprägt, um diese Art des Piercings anzubringen.

Als seltene Variante des Ohrschmucks hat sich das Snug neben dem Rook, Conch und Daith oder Helix und Tragus seit den 1990er Jahren etabliert. Die Namensgebung soll von der Lebensgefährtin des damaligen Inhabers der Marke Snug Industries, Caitlin Theobald, stammen.

Welcher Schmuck wird beim Snug Piercing getragen?

Zur Verschönerung wird meistens ein Banana Bell oder Closure Ring (BCR) eingesetzt. Für einen frisch gestochenen Snug kann das Tragen eines geraden Barbells entlastend für die Wunde sein.

Durch diesen vermeidet man unnötigen Druck auf das Knorpelgewebe, welches recht unflexibel ist. Er sollte der Form und Länge des Stichkanals entsprechend angepasst sein.

Durchführung - Wie wird ein Snug Piercing gestochen und wie stark sind die Schmerzen?

Die Hautstelle wird zunächst einmal desinfiziert. Danach markiert man die Einstichstelle an der Vorderseite der Ohrmuschel und durchsticht sie mit einer speziellen Nasel.

Dies kann mit stärkeren Schmerzen verbunden sein, da es sich bei der Knorpelschicht um recht dickes Gewebe handelt. Anschließend ist mit Druckschmerzen zu rechnen. Das Punchen, eine Verfahrensweise, bei der das Gewebe ausgestanzt wird, ist beim Snug Piercing unüblich.

Sonderform Ragnar Piercing

Das so genannte Ragnar Piercing stellt eine Sondervariante des Snug Piercings dar. Die Einstichstelle liegt hierbei innerhalb der knorpeligen Auswölbung der Ohrmuschel; dabei ist der Verlauf des Stichkanals jedoch deutlich weiter: an der Ohrkante tritt er aus.

Kosten: Wie teuer ist ein Snug Piercing?

Bei einem Snug Piercing sollte man mit Kosten zwischen 40 und 60 Euro rechnen. Wichtig ist, einen auf diesem Gebiet erfahrenen Piercer zu wählen.

Mögliche Risiken des Snug Piercings

Zu den Risiken eines Snug Piercings zählt die Infektionsgefahr. Diese ist durch das Anfassen des Piercings, ohne dass die Hände vorab gewaschen wurden, oder auch durch den Kontakt mit Shampoo, Haarspray und Co. gegeben. Wer während der Heilungszeit auf ein paar Punkte achtet, kann eine Entzündung des Piercings vermeiden.

Heilungszeit und Pflegetipps für das Snug Piercing

Die Heilungszeit beim Snug Piercing beträgt zwischen drei und acht Monate. Die Heilung kann sich möglicherweise als problematischer erweisen als bei anderen Piercings, etwa, weil die Stelle beim Schlafen Druck ausgesetzt ist.

Während der Heilungsphase sollte der Schmuck nicht herausgenommen werden. Sofern man das Piercing anfassen muss, nur mit sauberen Händen.

In der Regel ist dies jedoch gar nicht nötig, da man ein Pflegespray, welches drei mal am Tag angewandt werden sollte, zur Desinfektion benutzt. Dieses kann in den Stichkanal eindringen und so die Wunde pflegen.

Beim Tragen von Mützen ist Vorsicht geboten - schnell kann man am Piercing hängen bleiben. Für die Haarwäsche sollten nur sensitive Produkte verwendet werden; es ist darauf zu achten, dass sich keine Reste des Shampoos im Stichkanal ansammeln.

Sofern möglich, sollte man es vermeiden, auf dem gepiercten Ohr zu liegen und zu schlafen. Auf das Tragen von die Ohren umschließende Kopfhörer sollte verzichtet werden und zum Telefonieren nutzt man das andere Ohr. Schwimbad-, Sauna- und Solariumbesuche sind in den ersten zwei Wochen tabu.