Elektroepilation - Funktion, Methoden und Ablauf

Die Epilation zählt zu den Haarentfernungsmethoden. Dabei unterscheidet man die dauerhafte Variante, bei der die Haarwurzel zerstört wird, sowie die nicht-dauerhafte Epilation, bei der man das Haar nur herausreißt. Zur dauerhaften Methode zählt die Elektroepilation oder auch Nadelepilation. Bei dieser führt man eine Sonde in den Haarkanal ein und appliziert Strom auf diese, um die Haarwurzel zu zerstören. Informieren Sie sich über Merkmale, Methoden und Ablauf der Elektroepilation.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Elektroepilation - Ablauf und Funktion

Die Elektroepilation, auch Nadelepilation, beschreibt eine dauerhafte Haarentfernungsmethode, was bedeutet, dass im Vergleich zur nicht-dauerhaften Epilation die komplette Haarwurzel zerstört wird. Dabei werden die Körperhaare mittels elektrolytischem Strom entfernt, indem eine Sonde aus Gold oder hochwertigem Chirurgenstahl an jede einzelne Haarwurzel herangeführt wird. Dieses Verfahren dauert seine Zeit, ist aber überaus gründlich.

Die Sonde ist auf Follikeltiefe und Haarstärke abgestimmt. Durch die Behandlung mit Strom kann das Haar nicht mehr nachwachsen. Bei unter 16-Jährigen ist die Einwilligung der Erziehungsberechtigten notwendig.

Entwicklung der Elektroepilation

Bei der Nadelepilation handelt es sich um das älteste Verfahren der dauerhaften Haarentfernung; es wurde bereits im Jahr 1875 in den USA angewendet. Sie stellt gleichzeitig die einzige Methode dar, welche von der Food and Drug Administration (FDA) eine Zuordnung zur Klassifikation permanent hair removal aufweist.

Im Jahr 1916 kam es durch die Anwendung eines Oszillators zur Erzeugung von hochfrequentem Strom. Einen Erfolg in der Zeitersparnis feierte man vier Jahre später, als man mit vier bis sechs Sonden gleichzeitig epilieren konnte.

Im Jahr 1920 setzte man im Rahmen der Photoepilation weiche Röntgenstrahlen ein; diese Methode wurde jedoch aufgrund der Krebsgefahr recht schnell wieder eingestellt. Die erste Thermolyse wird im 1923 zur Epilation verwendet.

1938 folgt die Entwicklung der Blendmethode; zehn Jahre später wird sie patentiert. Im Jahr 1968 erscheint ein erstes Lehrbuch zum Thema Epilation.

Zwei Jahre später entwickelt man die Hochfrequenzpinzette und setzt diese in der Epilation ein. 1989 kommt man mit dem "Pinzettenurteil) zu dem Schluss, dass eine permanente Haarentfernung durch diese Methode nicht möglich ist.

Wirkungsweise der Elektroepilation

Galvanischer Strom gelangt über die Sonde in die Haarfollikel. Die Follikel werden verödet, was die Haarproduktion dauerhaft unterbindet.

Die Elektroepilation erfolgt unter Anwendung von Gleichstrom, der die Haarpapillen in ihrem Wachstum hemmt. Alternativ - oder zusätzlich - kann auch Wechselstrom angewandt werden; durch Hitze oder ein Blend- bzw. Elektrolyseverfahren kommt es zur Zerstörung der Haarwurzel.

Eignung der Elektroepilation

Elektroepilationen funktionieren bei allen Haararten, ob fein oder kräftig. Auch die Haarfarbe spielt keine Rolle. Die Methoden eignen sich ebenfalls für sensible Hautbereiche wie die Oberlippe oder bei übermäßig pigmentierten Hautarealen.

Der Anwender muss über fundiertes Wissen verfügen, da es ansonsten zu Entzündungen und Narbenbildung kommen kann. Für großflächige Hautbereiche mit sehr starkem Haarwuchs sind Elektroepilationen weniger geeignet, da sie sehr zeitaufwendig und kostenintensiv sind.

Methoden der Elektroepilation

Da der Mensch unterschiedlich pigmentierte und verschieden starke Haare besitzt, stehen verschiedene Arten der Elektroepilation zur Verfügung. Die Wahl der passenden Methode erfolgt zudem abhängig von der Hautreaktion sowie dem Schmerzempfinden des Patienten. In der heutigen Zeit wenden qualifizierte Fachleute hauptsächlich Blend- und Thermolysemethoden an.

Elektroepilation: Thermolyse

Bei der Thermolyse beschleunigt Wärme das Zersetzen der Wachstumszellen: die Sonde wird durch hochfrequenten Wechselstrom erhitzt, nachdem man sie in den Follikel eingeführt hat. Es kommt zur Verödung des umliegenden Gewebes, was nur eine Sekunde lang dauert.

Begibt man sich in erfahrene Hände, ist eine Behandlung von bis zu 20 Haaren pro Minute möglich. Somit lässt sich die Thermolyse auch gut für größerflächige Hautbereiche nutzen.

Elektroepilation: Elektrolyse

Bei der Elektrolyse ruft Gleichstrom bzw. galvanischer Strom im Haarfollikel eine chemische Reaktion hervor, die zellschädigend wirkt. Es handelt sich um das usprüngliche Verfahren, welches im Rahmen der Elektroepilation Anwendung gefunden hat.

Anders als bei der Thermolyse muss die Sonde für mindestens zwei Minuten im Follikel bleiben, damit die Wurzel gänzlich bzw. auch nachhaltig zerstört wird. Hierzulande wird diese Methode kaum noch eingesetzt.

Elektroepilation: Blendmethode

Auch die Blendmethode dient der permanenten Haarentfernung. Bei dieser Technik werden Gleichstrom und Wechselstrom eingesetzt.

Es entsteht eine Lauge, die per Thermolyse erwärmt wird, um die Haarfollikel besonders intensiv zu behandeln. Durch den Wechselstrom kann die chemische Zerstörung beschleunigt werden. Für ein Haar bedarf es fünf bis 10 Sekunden Zeit.

Merkmale eines guten Elektrologisten

Wer sich für eine Elektroepilation entscheidet, sollte sich in professionelle Hände begeben. Dies ist nicht immer leicht, da es hierzulande nicht besonders viele Spezialisten in diesem Bereich gibt. Es ist somit umso wichtiger, auf die nötigen Qualitätsmerkmale eines Elektrologisten zu achten.

Ein guter Eletkrologist sollte seinem Kunden eine umfassende Beratung bieten. Dabei wird über die genaue Vorgehensweise sowie mögliche Nebenwirkungen informiert. Idealerweise folgen Anamnese und Testbehandlung - die Gesamtzeit sollte sich auf mindestens eine Stunde belaufen.

Was den Preis angeht, sollte man mit Stundensätzen von 50 bis 110 Euro zu rechnen. Hierbei sollte man sich nicht darauf verlassen, dass man für einen höheren Stundenlohn ein besseres Ergebnis erhält.

Ein Vergleich mit anderen Spezialisten kann bei möglichen Zweifeln helfen. Niemals sollte man sich auf ein Angebot einlassen, bei dem die Abrechnung pro Haar erfolgt.

Natürlich erwartet man als Kunde eine gute Leistung. Da man nicht unbedingt viele Vergleichsmöglichkeiten hat, sollte man auf folgende Merkmale achten:

  • eine ruhige Atmosphäre in der Praxis
  • ein hygienischer Eindruck (Verwendung von Einmalsonden)
  • eine ruhige Arbeitsweise
  • die Beantwortung aller Fragen zum Fachbereich