Die Vor- und Nachteile des Schecks

Wer den Umgang mit Bargeld scheut und gerade größere Beträge nicht mit sich herumtragen möchte, der hat in den letzten Jahrzehnten sehr häufig mit dem Scheck bezahlt. Diese Form des Geldtransfers kommt aber immer mehr aus der Mode und wird dabei von den modernen Optionen der Kartenzahlung abgelöst. Der Grund dafür liegt nicht nur in dem relativ komplizierten Vorgang, den der Scheck aufwirft - sondern auch in seinen Gefahren. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile des Schecks.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Was ist ein Scheck?

Allgemein betrachtet handelt es sich hierbei um ein kleines Schriftstück, das die juristischen Erfordernisse einer Urkunde erkennen lässt. Es handelt sich folglich um eine verkörperte Gedankenerklärung. Mit ihr weist der Verbraucher seine Bank an, einen bestimmten Betrag an jene Person auszuhändigen oder zu überweisen, die den Scheck einreicht.

Das Papier wechselt somit zwei Mal den Besitzer: Zunächst überreicht es der Käufer dem Verkäufer, anschließend gibt dieser es seiner Bank weiter. Erst damit ist der Vorgang abgeschlossen und das eigentliche Ziel - nämlich die Zahlung der offenen Summe - kann vorgenommen werden.

Insbesondere die Versicherungen gehören heutzutage noch zu jener großen Branche, die sehr häufig mit Schecks bezahlt. Aus dem Alltag verschwindet diese Option dagegen zunehmend.

Arten von Schecks

Schecks können nach unterschiedlichen Kriterien voneinander unterschieden werden. Zum einen gibt es die Unterscheidung nach der Form der Übertragung; hierzu zählen:

  • Der Orderscheck: die Übertragung erfolgt explizit; die Schecksumme darf nur an den auf dem Scheck genannten Zahlungsempfänger gezahlt werden oder aber an den, dem der Scheck durch einen Übertragungsvermerk (Indossament) übertrageen wurde - der Name des Begünstigten ist in einer Formularzeile notiert.

    Es handelt sich nicht um eine üblich Scheckform. Der Orderscheck wird beim Postversand als Sicherheitsmaßnahme empfohlen.

  • Der Inhaberscheck: dieser Scheck ist stets übertragbar. Es handelt sich um ein Orderpapier, welches durch die Inhaberklausel die Funktion eines Inhaberschecks einnimmt bzw. zu diesem wird.

    Das bedeutet, dass das Kreditinstitut die Berechtigung des Vorlegers nicht überprüfen muss, im Gegensatz zur strengen Indossamentsprüfung. Diese Form des Schecks wird am häufigsten verwendet.

  • Der Namensscheck: Diese Scheckform ist nur explizit und sehr eingeschränkt übertragbar. Der Namensscheck ist an eine bestimmte Person gerichtet; er wird jedoch in der Praxis kaum verwendet.

Ein Bankcheck ist eine Zahlungsurkunde mit Originalunterschrift
Ein Bankcheck ist eine Zahlungsurkunde mit Originalunterschrift

Die Unterscheidung nach Form der Bezahlung bezieht sich auf folgende Schecks:

  • Barschecks: werden bar an den Inhaber oder den Empfänger, der in der Order genannt wird, ausgezahlt. Durch den Vermerk "Nur zur Verrechnung" wird ein Barscheck zum Verrechnungsscheck, ebenso durch zwei diagonalverlaufende parallele Striche links oben auf dem Scheck (internationaler Scheck).

    Die Auszahlung erfolgt in der Regel lediglich bei der Bank, die im Scheck genannt wird. Dem Barscheck des Kontoinhabers wird zudem die Funktion einer Quittung zuteil.

  • Verrechnungsschecks: darf von der Bank nicht bar an den Inhaber ausgezahlt werden; er wird grundsätzlich über ein Girokonto eingezogen. Der Scheck darf nur als Gutschrift eingelöst werden.

Des Weiteren gibt es die Unterscheidung nach der der Sicherheit des Zahlungsverkehrs, zu welcher

  • Bankschecks (vor allem im internationalen Zahlungsverkehr gebräuchlich)
  • Bestätigte Schecks; Bundesbank-Schecks (die Bank stellt den Scheck im Gegensatz zum gewöhnlichen Scheck unter sofortiger Belastung des Kundenkontos aus)
  • Euroschecks (haben mittlerweile die Funktion normaler Schecks ohne Zahlungsgarantie)

gehören.

Die Vorteile des Schecks

Als bargeldlose Form der Bezahlung hat sich die Möglichkeit des Austauschs der Urkunde positiv behaupten können. Immerhin läuft der Verbraucher nicht Gefahr, sein Geld zu verlieren. Relativ schnell und somit in der Regel binnen einem bis zwei Werktagen nach Einreichung kann der Geldtransfer zudem absolviert werden.

Auch das Verschicken per Post ist möglich: Wer den Scheck nicht persönlich übergeben möchte, auf andere Formen der Bezahlung aber verzichten will, kann auf diesem Wege die Rechnung begleichen. Dabei besteht sogar die Gelegenheit, den Scheck selbst nach der Versendung noch sperren zu lassen, die Zahlung also zu verhindern, wenn es dafür triftige Gründe gibt.

Die Nachteile des Schecks

Grundsätzlich lassen sich aber nur noch wenige Anbieter finden, die mit dieser Form der Bezahlung operieren. So überwiegen dabei nämlich einige Gefahren.

Für den Empfänger ist insbesondere nicht erkennbar, ob der Scheck überhaupt gedeckt ist. Weist das Konto des Unterzeichners nicht den vollen auf der Urkunde genannten Betrag auf, so kann die Überweisung nicht getätigt werden.

Doch die Risiken lauern nicht nur für den Adressaten. Auch jene Person, die den Scheck übergibt, setzt sich Risiken aus.

Es ist vorab nämlich nur schwer einschätzbar, wann die Urkunde eingelöst wird. So können einige Wochen vergehen, in denen der fällige Betrag stets auf dem Konto verfügbar sein sollte. Für beide Parteien gestaltet sich der Geldtransfer also gar nicht einmal schwierig, aber doch unkomfortabel.

Tipps im Umgang mit dem Scheck

Heutzutage lassen sich einige Optionen finden, die eine Überweisung sicherer gewährleisten, als es dem Scheck möglich ist. Wer dazu in der Lage ist, sollte diese Form der Bezahlung daher bereits jetzt meiden. Ohnehin ist die Zukunft des Schecks ungewiss - sehr wahrscheinlich wird er auf absehbare Zeit gänzlich aus dem Alltag verschwinden.

Leisten Versicherer oder andere Dienstleister aber dennoch eine Zahlung damit, so wird die Urkunde möglichst schnell an die eigene Bank weitergeleitet, um Verzögerungen im Geldtransfer zu vermeiden. Platzt der Scheck, droht aber ein zäher bürokratischer Prozess.

Zu den notwendigen Bestandteilen eines Schecks zählen:

  • dessen Bezeichnung als Scheck
  • die Anweisung, eine Summe zu zahlen
  • der Name des Bezogenen
  • der Zahlungsort
  • Ort und Tag der Ausstellung
  • die Unterschrift des Ausstellers

Neben diesen vorgeschriebenen Bestandteilen gibt es zudem solche, die gesetzlich möglich sind oder sich kaufmännisch eingebürgert haben. Dazu zählen:

  • die Geldsumme in Ziffern
  • der Name des Zahlungsempfängers
  • eine Überbringerklausel
  • eine Schecknummer
  • der Verwendungszweck
  • die Bankleitzahl
  • die Kontonummer des Ausstellers

Voraussetzung, dass eine Bezahlung via Scheck möglich ist, ist ein Scheckvertrag zwischen dem Scheckaussteller und dessen Bank. Nur Vordrucke, die von diesem Institut bezogen werden, dürfen zudem zur Ausstellung des Schecks verwendet werden.

Die Vorlegungsfrist im Scheckgesetz sieht vor, dass nach deren Ablauf die Schecks vom Bezogenen nicht mehr bezahlt werden müssen; dadurch möchte man verhindern, dass Schecks als Bargeld-Ersatzwährung im Geldkreislauf zu finden sind. Diese Frist beginnt ab Ausstellungstag und läuft im Inland acht Tage.