Damen- und Herrenfrisuren in den 20er und 30er Jahren

Die "goldenen Zwanziger" waren nicht nur geprägt von dem wirtschaftlichen Aufschwung. Die Frauen eroberten sich in dieser Zeit neue Berufsfelder, sie rauchten erstmals und lebten sich in Sachen Mode und Frisuren so richtig aus.

Von Anita Nieper

Frisuren der 20er Jahre

Zwischen den Jahren 1924 und 1929 herrschte die Blütezeit der deutschen

Damenmode und Accessoires wurden erstmals auffällig und sollten eine schockierende Wirkung haben. Der Flapper-Look mit

  • Zigarettenspitze,
  • Boas,
  • Perlenketten und
  • Stirnbändern

wurde in dieser Zeit geboren.

In den Zwanzigern wurden zudem die ersten Synthetik-Fasern erfunden. Somit wurden auch die weichen Seidenstrümpfe modern.

Bubikopf und Bob

Die züchtig gedrehten Schnecken, die mit Haarnadeln festgesteckt waren, kamen ab und die Haare wurden stattdessen zum damals als provokant geltenden Bubikopf geschnitten.

Die Frauen dieser Zeit wollten keinesfalls brav und angepasst wirken, vielmehr kopierten sie ihre Vorbilder, die den "Vamp" verkörperten.

Stummfilmstar Louise Brooks machte in den 20er Jahren den Bob mit gerade geschnittenem Pony zur Trendfrisur.

Die Wasserwelle

Die Wasserwelle stammt aus den späten 20er und 30er Jahren, sie wurde auch Fingerwelle genannt und wurde von Stars wie Gloria Swanson getragen. Mit sogenannten Wellenreitern oder einfachen Haarklipsen wurde das feuchte Haar in regelmäßigen Abständen

  • zusammengeschoben,
  • fixiert und dann
  • getrocknet.

Dadurch entstand, das schöne Wellenmuster, das diese Frisur ausmacht.

Der sogenannte "Herrenwinker", eine neckische Locke auf Ohrhöhe vom Gesicht abstehend, vervollständigte diesen Look. Das Formen und Trocknen der Wasserwelle war sehr aufwendig und nach jeder Haarwäsche musste das Haar erst wieder mühevoll in Wellen gelegt werden.

(Wasser-)Wellen heute

Die heutige Dauerwelle kam erst später, mit ihr ließ sich die Wellenstruktur noch leichter legen.

Heute wird die Wasserwelle zudem mit Haargel geformt. Sehr hilfreich ist auch das spezielle Welleneisen - damit kann auch glattes Haar relativ schonend in die gewünschte Wellenform gelegt werden.

Frisuren der 30er Jahre - bei Frauen und Männern

Gegen Ende der dreißiger Jahre kämmten sich die Frauen das lockige Deckhaar hoch, steckte es fest und ließ das seitliche, schulterlange Haar lockig in den Nacken fallen. Dabei blieben die Ohren frei.

Die Herren trugen ihr Haar vorwiegend kurz. Pomade war in den 20er und 30er Jahren sehr beliebt und gehörte zur täglichen Haarpflege.

Der Bananendutt

Auch der aus den 30er Jahren stammende Bananendutt ist als immer wiederkehrende Sommerfrisur ist nicht mehr aus der Frisurenmode wegzudenken.

Fazit: Stilvoll und glamourös waren die Frisuren aus den 20er und 30er Jahren, zudem sind sie leicht nachzumachen und wirken sehr feminin. Kein Wunder, dass die Retro-Frisuren noch heute so beliebt sind!