Die Zusammensetzung von Shampoos - Pflegende sowie potentiell schädliche Inhaltsstoffe wie Silikone

Shampoo wird bei uns von fast jedem Menschen regelmäßig zur Wäsche der Haare verwendet. Dabei stellt man sich wohl nur selten die Frage, was das eigentlich ist, was man sich da auf den Kopf schmiert. Besonders wenn es sich aber um ein Produkt mit potentiell schädlichen Inhaltsstoffen, wie beispielsweise Silikonen, handelt, sollte man doch einmal genauer hinsehen. Sind einem die chemischen Stoffe im Haarwaschmittel dann so gar nicht geheuer, kann man das Shampoo auch einfach selber machen.

Von Anita Nieper

Reizüberflutung - Shampoos für jedes Problem?

Es wird geforscht und entwickelt, um für jede Art von Haar und für eine gesunde Kopfhaut das passende Shampoo auf den Markt zu bringen. Kein Wunder, da sich wohl fast jeder dichtes, seidig schimmerndes Haar wünscht. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass Shampoo in erster Linie ein Mittel ist, um die Haare und die Kopfhaut zu reinigen.

Dem Verbraucher wird die Auswahl nicht gerade leicht gemacht. Da gibt es

Doch egal, welche Art wir wählen - womit waschen wir uns da eigentlich täglich die Haare?

Bei allen Produkten kann man sagen, dass sie das Haar gründlich reinigen und mit pflegenden Wirkstoffen angereichert sind. Erschreckend ist aber der hohe Anteil an synthetischer Chemie in allen Shampoos, sogar bei Natur- und Bio-Shampoo - auch dort sollte man genauer hinschauen.

Tenside

  • Wasser,
  • Verdicker und
  • Tenside -

zu über 90 Prozent besteht Shampoo aus diesen Zutaten. Als wichtigste Inhaltsstoffe sind die Tenside zu nennen, sie sind für die zuverlässige Reinigung der Haare und Entfettung der Kopfhaut zuständig. Dabei unterscheidet man unter

  • hautfreundlichen, sanften Tensiden und
  • ausgesprochenen kratzigen und hautreizenden Tensiden.

Haupttenside und Co-Tenside

Die gebräuchlichsten Tenside sind

  • Alkylsulfate,
  • Alkylethersulfate und
  • Alkylethercarboxylate,

ein nicht-ionischer Waschrohstoff und besonders hautverträglich sind Alkylpolyglycoside.

Co-Tenside verstärken den Effekt der Haupttenside. Die Konzentration der Haupttenside kann durch den Einsatz von Co-Tenside gesenkt werden, wodurch die Gefahren der Überempfindlichkeit beim Benutzer reduziert werden.

Filmbilder (Silikone)

Die sogenannten Filmbilder (Polyquaternium-Verbindungen) bilden auf jedem einzelnen Haar eine zusammenhängende Schicht, die das Haar schützen soll. Der kunststoffähnliche Film

  • macht das Haar leichter kämmbar,
  • wirkt antistatisch und
  • lässt das Haar glänzen.

Als Filmbilder werden im Shampoo unter Anderem auch Silikone verwendet.

Konservierungsstoffe (Biozide)

Weil Shampoos einen hohen Wasseranteil besitzen, müssen sie vor Verkeimungen geschützt werden. Biozide bzw. Konservierungsmittel übernehmen diese Aufgabe. Hat das Shampoo einen hohen Tensidgehalt, kann eventuell darauf verzichtet werden, allen anderen Shampoos wird ein Konservierungsmittel beigemischt, um

  • eine lange Lagerungsfähigkeit und
  • die Mindesthaltbarkeit

zu garantieren.

Die richtigen Wirkstoffe für jeden Haartyp

Die Liste der Inhaltsstoffe in Shampoos ist endlos lang, denn die Hersteller verwenden immer neue Wirkstoffe - und doch ähneln sie sich alle sehr. Für jedes Problemhaar gibt es das passende Shampoo. Für fettiges Haar beispielsweise wird es mit gerbstoffhaltigen Pflanzenextrakten wie

  • Eichenrindenextrakt und
  • Eiweiß-Abietinsäure-Kondensat

angereichert.

Für trockenes Haar eignet sich ein Shampoo mit

  • pflanzlichen Ölen sowie
  • Eiweishydrolysate,
  • Lanolin,
  • Lecithin,
  • Collagen- und Keratinhydrolysate.

Gegen Schuppen helfen Wirkstoffe wie

  • Climbazol oder
  • Selensulfide.

Wie schädlich silikonhaltige Shampoos wirklich sind

Schädliche Silikone? Silikone in Shampoos schädigen das Haar zwar nicht wirklich, sie beschweren es aber mit der Zeit.

Insbesondere Shampoos, die Silikone enthalten, werden immer mal wieder öffentlich thematisiert und haben den Ruf, das Haar auf Dauer zu schädigen. Aber ist das wirklich so oder sind silikonhaltige Shampoos eher unbedenklich?

Längere Zeit sollte man silikonhaltige Shampoos nicht verwenden

Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass zu dem riesigen Angebot an Shampoos auch silikonhaltige Produkte zählen, die als solche nicht unbedingt speziell gekennzeichnet werden. Aufgrund fehlender Aufschriften auf derartigen Produkten hat wohl auch beinahe jeder, ohne es überhaupt zu wissen, schon einmal ein silikonhaltiges Shampoo angewendet. Seinen Haaren hat man damit nichts Gutes getan.

Zwar können derartige Produkte keine schwerwiegenden Schäden wie eine dauerhafte Beeinträchtigung der Haarstruktur oder des Haarwachstums hervorrufen, eine dauerhafte Anwendung von silikonhaltigen Shampoos ist dennoch keineswegs zu empfehlen.

Nur oberflächlich und kurzzeitig ein gutes Ergebnis

Weil sich die Silikone wie ein Schutzfilm um das Haar legen, ergibt sich durch den Einsatz von Shampoos, die diese enthalten, augenscheinlich ein positiver Effekt. Das Haar wirkt

  • "abgedichtet" und
  • sehr geschmeidig.

Enthalten sind diese Stoffe daher auch oftmals in sogenannten Repair-Produkten, die geschädigtes Haar wieder reparieren sollen.

Während sich der Zustand des Haares aber oberflächlich zu bessern scheint, wird dieses im Inneren nicht wirklich gesünder. Jedoch täuscht der Silikon-Film darüber hinweg, dass sich bei einer regelmäßigen Anwendung derartiger Shampoos die Silikone zunehmend am Haar festsetzen und es unnötig beschweren. Das Frisieren des Haares wird dementsprechend immer schwerer, mit der unschönen Folge, dass plattes und schlaff herunter hängendes Haar keine Seltenheit bleibt.

Silikonhaltige Shampoos können das Haarefärben und -tönen erschweren

Auch beim Färben oder Tönen des Haares kann es als Folge von silikonhaltigen Shampoos zu Schwierigkeiten kommen, denn aufgrund der "Versiegelung" des Haares mit Silikonen nimmt dieses die Farbstoffe nur schwer an.

Lesen Sie hier außerdem, wie Sie Shampoo ganz einfach selbst herstellen können..

Shampoo selber herstellen

Möchte man seine Haare nun lieber nicht unnötig belasten und daher Mittel zur Haarwäsche verwenden, bei denen nicht so viele chemische Stoffe eingesetzt werden, dann kann man Shampoo auch einfach selber herstellen. Shampoos zum regelmäßigen und gründlichen Waschen der Haare müssen aber nicht unbedingt von der Industrie hergestellte Produkte sein.

Die benötigten Mittel

Ein Shampoo kann man mit wenigen Zutaten im Handumdrehen selber herstellen. Benötigen tut man dafür lediglich

  • einen halben Messlöffel Haarguar, (ein aus den Samen der Guarpflanze gewonnenes, feines Pulver)
  • 100 Milliliter frisch abgekochtes Wasser,
  • 80 Gramm Tensidmischung,
  • ca. 10 Milliliter Pflegestoffe,
  • ein Milliliter Kalweg oder Zitronensaftkonzentrat sowie
  • 12 Gramm bzw. etwa fünf Messlöffel Rewoderm, das als Verdicker für das Shampoo wirkt.

Anstatt mit Rewoderm kann man das Shampoo jedoch auch mit Guarkernmehl andicken, von dem man dann nur etwa zwei Messlöffel benötigt.

So geht's

  1. Zur Herstellung gibt man zunächst das Haarguar in ein Becherglas und gibt dann das Wasser hinzu, um das Pulver darin aufzulösen.
  2. Diesen Mix rührt man anschließend in die Tensidmischung ein.
  3. Dann gibt dann die Pflegestoffe hinzu.
  4. Um den richtigen pH-Wert des Shampoos zu erzielen, kommt nun der Kalweg beziehungsweise das Zitronensaftkonzentrat dazu, ehe man
  5. als letzten Schritt das Rewoderm zum Verdicken der Mischung hineingibt. Nutzt man stattdessen Guarkernmehl, rührt man dieses ebenfalls ein, kann jedoch die Einstellung des pH-Werts außer Acht lassen, da dies lediglich bei der Verwendung von Rewoderm nötig ist.