Kräutertee selber machen und zubereiten

Kräutertees zählen zu den beliebtesten Getränken. Dieses Aufgussgetränk kann man heiß und kalt genießen. Durch die vielen unterschiedlichen Kräuterpflanzen und Mischungen bietet der Kräutertee ein breites Geschmacksspektrum. Viele Kräuter gelten auch als Arzneimittel und unterliegen strengen Kontrollen. Bei der Zubereitung von Kräutertee gilt es, einige Punkte zu beachten. Lesen Sie, wie Sie Kräutertee selber machen und zubereiten können.

Von Claudia Rappold

Kräutertee selber machen

Kräutertee, ebenso wie der Früchtetee, ist kein Tee im klassischen Sinn. So handelt es sich hierbei eigentlich schlicht um ein Aufgussgetränk. Doch welche Auswirkungen hat diese Tatsache auf die Produktion dieses Heißgetränks?

Pflanzen sammeln

Prinzipiell gestaltet sich die Herstellung eines Kräutertees relativ einfach. So müssen zunächst die Pflanzen gesammelt werden, welche für dessen Herstellung eingesetzt werden sollen. Dabei ist es teilweise sogar egal, ob es sich um die Blüte, Blätter oder den Stiel einer Pflanze handelt.

Zerkleinern und trocknen

Nachdem die Pflanzen gesammelt wurden, werden diese eventuell zerkleinert und daraufhin getrocknet. Letzteres führt zum Austrocknen der Pflanze, sodass es zu keinen weiteren chemischen Vorgängen in dieser kommt und Nährstoffe sowie das Aroma konserviert werden.

Teezubereitung - Wie hoch sollte die Menge an Kräutern sein?

Letztlich werden diese einzelnen Bestandteile nur noch in heißes Wasser gegeben und ziehen gelassen. Das Ergebnis ist ein klassischer Kräutertee, der theoretisch noch mit etwas Zucker oder einem Esslöffel Honig verfeinert werden kann.

Man sollte es mit der Menge an Kräutern für den Tee nicht übertreiben. So ist in der Regel ein Teelöffel pro Tasse ausreichend.

Aufguss und Verzehr

Beim Kräutertee werden frische als auch getrocknete Pflanzenteile verwendet, die mit siedendem Wasser übergossen werden. Ganz nach Geschmack kann der Tee gesüßt oder ungesüßt getrunken werden. Manche Tees schmecken auch, wenn man sie erkalten lässt.

Verschiedene Zubereitungsformen von Kräutertee

Kräutertees gelten als sehr gesund. Damit sie ihre positive Wirkung auch entfalten können, müssen sie jedoch richtig zubereitet werden.

Der Genuss von Kräutertees ist vor allem in der kalten Jahreszeit sehr beliebt. Darüber hinaus tragen die preiswerten Getränke auch zur Linderung von verschiedenen Alltagsbeschwerden bei. Ebenso sind sie zur Vorbeugung von Krankheiten sowie zur Anregung des Stoffwechsels geeignet.

Aufguss, Abkochen, Kaltauszug - Tipps für die Zubereitung

Ihre positiven Eigenschaften können Kräutertees allerdings nur dann entfalten, wenn man sie richtig zubereitet, was große Sorgfalt erfordert. So wird zwischen verschiedenen Zubereitungsformen unterschieden. Dazu gehören

  • das Abkochen
  • der Aufguss und
  • der Auszug (Extrakt).

Die klassischste Methode ist der Aufguss. Genau wie beim herkömmlichen Teekochen übergießt man die Kräuter zunächst mit kochendem Wasser. Anschließend deckt man die Kräuter ab. Nach etwa fünf bis fünfzehn Minuten folgt das Absieben. Fachleute bezeichnen diesen Vorgang auch als Abseihen.

Im Unterschied dazu bedeckt man beim Abkochen die Kräuter zunächst einmal mit kaltem Wasser. Erst danach werden sie drei bis fünfzehn Minuten lang aufgekocht und abgesiebt. Bei der dritten Variante, dem Auszug, braucht man die Kräuter gar nicht zu kochen. Stattdessen ziehen sie acht Stunden lang in kaltem Wasser, ehe man sie abgesiebt.

Übrigens werden Heilpflanzen-Tees dem Arzneimittelgesetz nach als Arzneimittel eingestuft. Aus diesem Grund ist es ratsam, sie nicht länger als vier Wochen ohne den Rat eines Mediziners einzunehmen.

Da es sich bei Kräutern um pflanzliche Produkte handelt, kann es vorkommen, dass sie vereinzelt Schimmelpilze, Hefen oder Bakterien enthalten. Manche davon, wie zum Beispiel Salmonellen, können auch Krankheiten verursachen und vor allem für kranke Menschen, Babys und Kleinkinder zum Problem werden. Daher ist ausreichendes Abkochen die sicherste Methode, um sich vor Krankheitskeimen zu schützen, was sowohl für Teemischungen als auch für Teebeutel gilt.

Nur wenn es ausdrücklich auf der Verpackung steht, kann auf das Erhitzen verzichtet werden, da bestimmte Tees besonderen Anforderungen unterliegen, was mikrobiologische Qualität und Reinheit anbelangt. Außerdem empfiehlt es sich, Kräutertees nicht zu lange stehen zu lassen.

Unterschiedliche Ziehzeiten

Kräutertees werden unterschiedlich zubereitet und haben verschiedene Ziehzeiten.

  • Manche Kräuter werden in kaltes Wasser gelegt, dann abgeseiht und die Flüssigkeit wird erhitzt.
  • In den meisten Fällen jedoch werden die Teekräuter mit heißem Wasser übergossen und dann lässt man sie ziehen.

Tee zieht in der Regel zwischen fünf und fünfzehn Minuten, je nach Sorte.

Teezubehör

Nach dem Ziehen werden sie abgeseiht, wenn kein Teeei oder Teesieb verwendet wurde. Bei Tees in Teebeuteln muss lediglich der Beutel entfernt werden.

Die Utensilien, die man zur Teezubereitung braucht, erhält man in entsprechenden Teegeschäften. So gibt es spezielle Teetassen, die einen Siebeinsatz und einen Deckel haben oder Teefilter und dazugehörige Klammern, mit denen man den Losetee in die Teekanne geben kann.

Für viele Menschen ist der Teegenuss eine willkommene Auszeit. Pause machen, sich belohnen und dabei entspannen. Der Tee hilft, schmeckt und verwöhnt beim Trinken.

Tipps für den unverfälschten Teegeschmack

Und für viele Menschen ist es auch ein Fest, den Tee zu genießen. Dafür gibt es viele gute Ratschläge, um den Geschmack zu perfektionieren. Zum Beispiel soll eine Teekanne nicht mit Spülmittel gespült, sondern lediglich heiß ausgespült werden.

Weiterhin ist es für den Geschmack entscheidend, wie der Tee aufbewahrt wird. Er kann schnell den Geschmack und Geruch der Umgebung annehmen und soll für den unverfälschten Genuss in ausgesprochenen Teedosen aufbewahrt werden - an einem dunklen und eher kühleren Ort.

Wer Tee aus Kräutern selbst machen möchte, kann sich zwischen wild gesammelten und angebauten Kräutern entscheiden...

Kräuter für den Tee aus Wildsammlung oder Anbau?

Man unterscheidet Kräuter, die aus Wildsammlungen stammen und solche, die angebaut werden. Manche Kräuter sind nicht kultivierbar und müssen deshalb wild gesammelt werden.

Dann gibt es den konventionellen Anbau und den kontrollierten ökologischen Anbau. Die Kräuterteepflanzen sind abhängig von

  • der Witterung
  • dem Boden und
  • dem Klima.

Beim Anbau können von Anfang an die günstigsten Bedingungen geschaffen werden. Biologisch angebauter Kräutertee unterscheidet sich durch Farbe, Geruch und Qualität und natürlich durch den kontrollierten Anbau. Er ist durch das sechseckige Bio-Siegel gekennzeichnet.

Kriterien für ein Bioprodukt

Bio-Kräutertee darf nicht bestrahlt werden und es muss auf Pestizide verzichtet werden. Es kommt auch kein mineralischer oder leicht löslicher Dünger zum Einsatz.

Bio-Kräutertee ist damit weitgehend unbelastet. Er darf auch keine Konservierungs- oder Aromastoffe enthalten.

Die Methoden und auch die Mittel beim biologischen Anbau von Kräutertee unterliegen ganz strengen Richtlinien. Der Anbau von Bio-Kräutertee ist langsam und schonend und kommt deshalb nicht nur dem Verbraucher, sondern auch der Umwelt zugute.

Die Kräuter für Kräutertees kommen aus aller Herren Länder. Teilweise werden sie aber auch in Deutschland angebaut. Von Anfang an werden die geeignetsten Böden und Klimazonen ausgesucht. Die Anbaubedingungen bestimmen entscheidend die Qualität des Kräutertees.

Schon während des Wachstums werden die Kräuterpflanzen kontrolliert. So kann von Anfang an eine gleichbleibende Qualität gewährleistet werden. Für jedes Kraut gibt es auch eine optimale Erntezeit die berücksichtigt werden muss.

Ablauf der Qualitätssicherungen

Alle kräuterteeproduzierenden Unternehmen haben ihre jeweiligen Qualitätssicherungssysteme. Jeder Produktionsschritt wird von speziellen Mitarbeitern überprüft.

  • Nachdem Pflanzen und Pflanzenteile geerntet wurden, werden sie in der Sonne Trockenhallen getrocknet.
  • Dann kommen die Kräuter als so genannte Rohware zu den Unternehmen. Hier werden sie noch einmal auf das Sorgfältigste kontrolliert.
  • Dann werden die einzelnen Produktionsschritte eingeleitet.

Die Qualitätssicherung wird sorgfältig dokumentiert. Die Pflanzen werden auch chemischen Untersuchungen unterzogen. Dabei wird beispielsweise der Gehalt an ätherischen Ölen, aber auch mögliche Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

Erst dann erfolgt die Weiterverarbeitung, wenn die Untersuchungen positiv verlaufen sind. Tee-Tester untersuchen die Rohware auch auf

  • Geschmack
  • Geruch
  • Aussehen und
  • wie die Ware sich anfühlt.