Märzen

Märzen zählt zu den untergärigen Lagerbieren. In Österreich ist es quasi das Standardbier. Man nennt stärkere Lagerbiere Märzenbiere.

Von Jens Hirseland

Bei Märzenbier, auch Märzen genannt, handelt es sich um ein untergäriges Lagerbier. In Österreich gilt es gewissermaßen als Standardbier des Alpenlandes.

Geschichte

Aufgrund der bayerischen Brauordnung aus dem Jahre 1516 durfte Bier nur zwischen dem 29. September, dem Tag des heiligen Michael, und dem 23. April, dem Tag des heiligen Georg, gebraut werden. Nach diesem Zeitraum konnten die Münchener Bierbrauer kein weiteres Bier mehr herstellen, da im Sommer erhöhte Brandgefahr durch das Biersieden bestand. Darüber hinaus waren zum Brauen des untergärigen Bieres kühle Temperaturen erforderlich.

Um die Biere haltbarer zu machen, wurde der Gehalt an Alkohol und Stammwürze erhöht. Als Alternative kam auch eine stärkere Hopfung infrage. Für eine kühle Lagerung wurde das Bier dann in Felsenkellern untergebracht. Nicht selten verwendete man auch Natureis in großen Blöcken, das in den Felsenkellern nur langsam auftaute.

Da man frisches Eis bis in den Monat März einbringen konnte, nannte man dieses Lagerbier Märzen. Setzte Ende September die Brausaison wieder ein, feierten die Bürger das Oktoberfest. Bei dieser Gelegenheit schenkte man auch das Märzenbier aus der vorherigen Saison aus.

In der heutigen Zeit hat das Bier, das beim Oktoberfest ausgeschenkt wird, allerdings mit dem ursprünglichen Märzenbier nicht mehr viel gemeinsam. So ähnelt es mehr dem Wiener Export.

In Süddeutschland und Österreich nennt man stärkere Lagerbiere Märzenbiere. Dabei handelt es sich jedoch eher um Exportbiere. Weit verbreitet ist das Märzenbier in Österreich.