Keine Angst vor dem ersten Besuch beim Frauenarzt

Der erste Termin beim Frauenarzt löst häufig gemischte Gefühle bei jungen Mädchen aus. Auf der einen Seite entsteht das Gefühl, erwachsen zu werden und auf der anderen Seite keimt die Angst vor dem Unbekannten.

Von Tanja Tasci

Das erste Mal beim Frauenarzt

Die ideale Situation für den ersten Besuch beim Frauenarzt gibt es für junge Mädchen wohl kaum, denn egal wie taff die heranwachsenden jungen Frauen im Alltag erscheinen - der erste Besuch beim Frauenarzt verursacht doch immer eine gewisse Unsicherheit. Mädchen, die ein offenes Verhältnis zu ihrer Mutter haben, hilft es oft, das Gefühl zu haben, nicht alleine zum Frauenarzt gehen zu müssen. Doch viele Mädchen schämen sich auch, mit der Mutter über dieses Thema zu sprechen und so gibt es immer mehr junge Mädchen, die den ersten Besuch beim Frauenarzt trotz ihrer Ängste alleine bewältigen.

Schon bei der Terminvereinbarung sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich um den ersten Besuch beim Frauenarzt handelt.

  • Junge Mädchen fühlen sich meist bei einer Ärztin wohler, so sollte bei Gemeinschaftspraxen auch bei der Terminierung geäußert werden, wenn eine Ärztin gewünscht ist.

Bestandteile des Frauenarztbesuchs

Der erste Besuch beim Frauenarzt beginnt mit einem langen und ausführlichem Gespräch. Der Arzt erklärt die Vorgänge im weiblichen Körper und erklärt schon im Vorfeld wie die Untersuchung von statten geht.

Da Frauenärzte um die Scham junger Mädchen wissen, gehen sie sehr behutsam vor und versuchen im Gespräch die Ängste zu nehmen. Wichtig ist es, ein Vertrauensverhältnis durch das Vorgespräch zu schaffen.

Untersuchungen

Als erstes wird der Frauenarzt die Brust der Patientin abtasten, hierfür reicht es, wenn die Patientin sich oben herum frei macht.

Danach darf die Patientin wieder ihre Oberbekleidung anlegen und sich unten herum frei machen. Als erstes wird eine Ultraschalluntersuchung stattfinden und der Frauenarzt wird die Bauchdecke abtasten. Die gesamte Untersuchung der Genitalien wird sehr sanft durchgeführt und es wird darauf geachtet, dass die Patientin sich rundum wohl fühlt.

Die Entscheidung für eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt

Da der Gynäkologe eine wichtige Bezugsperson ist, wird die Frau ihn mit Sorgfalt auswählen. Ob eine Frauenärztin oder ein Frauenarzt gewählt werden, entscheidet die individuelle Einstellung der Patientin.

Aufgaben und Tätigkeiten

Familienplanung

Frauenärzte, die heutzutage zumeist als Gynäkologen bezeichnet werden, beraten die Frau bei der Familienplanung und überwachen ihre Schwangerschaft sowie die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Findet die Entbindung im Krankenhaus statt, sind auch dort Gynäkologen anwesend.

Verhütung

Außerdem sind sie Ansprechpartner, wenn es um die Verhütung geht. Das Verschreiben der Antibabypille gehört ebenso zu ihren Aufgaben wie das Einsetzen der Spirale.

Vorsorge

Frauenärzte führen auch gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen durch und stehen beratend zur Verfügung, wenn es um sexuelle Probleme geht. Bei der Auswahl nach einem geeigneten Gynäkologen oder einer Gynäkologin werden Frauen verschiedene Aspekte bewerten.

Welche Punkte bei der Auswahl des Gynäkologen zu bedenken sind

  • Vielen Frauen ist es wichtig, dass die Frauenärztin beziehungsweise der Frauenarzt gut erreichbar sind. Insbesondere in der Schwangerschaft oder im Falle einer Erkrankung sind lange Wege der Patientin kaum zumutbar.

  • Weiterhin kommt es darauf an, die Ärztin oder den Arzt zu finden, zu dem die Frau Vertrauen aufbauen kann. Die gynäkologische Untersuchung ist nun einmal eine intime Situation.

Bei der Entscheidung für eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt sollten die Patientinnen sich Golgendes vor Augen führen: Die Frauenärztin beziehungsweise der Frauenarzt müssen Kompetenz besitzen, ansonsten sind ihre Untersuchungsergebnisse nicht zuverlässig. Diese allerdings ist von den Medizinern beiderlei Geschlechts zu erwarten, da sie dieselbe Ausbildung durchlaufen. Inwieweit die praktische Erfahrung vorhanden ist, entscheiden die Dauer der Mitarbeit in der Praxis sowie der vorherige praktische Einsatz an Kliniken oder anderweitigen medizinischen Einrichtungen.

Ein häufig geäußertes Vorurteil ist, dass Frauenärzte die Untersuchung sanfter durchführen als Frauenärztinnen. Diese pauschale Behauptung dürfte ebenso falsch sein, als würde man sich darauf verlassen, dass an jedem Tag die Sonne scheint.

Mediziner sind Fachleute, die nach Möglichkeit über ein gutes Feingefühl verfügen sollten. Das individuelle Geschick dürfte dabei eine große Rolle spielen, doch natürlich kommt es auch auf die innere Einstellung des Gynäkologen an. Da den Frauen in den meisten Städten mehrere Frauenärzte zur Auswahl stehen, werden die Gynäkologen um eine schonende Untersuchung bemüht sein, um die Patientin nicht zu verlieren.

  • Ein weiteres Indiz für die Auswahl ist die Wartezeit für einen Termin. Besonders im Notfall muss der Frauenarzt seiner Patientin schnell zur Verfügung stehen. Auch der Andrang im Wartezimmer entscheidet. Die ohnehin aufgeregte Patientin möchte sicher nicht mehr Zeit als notwendig in der Praxis verbringen.

Letztlich allerdings wird die individuelle Einstellung der Frau ausschlaggebend sein, ob sie eine Frauenärztin wählt, die für sie Verständnis hat oder ob sie einen Frauenarzt bevorzugt, bei dem es ihr nichts ausmacht, vor ihm die Kleidung abzulegen.