Wenn die Disco high macht - Jugendliche und ungewollte Drogen

Discotheken und Clubs sind nach wie vor die beliebtesten Treffpunkte der 18 bis 25 jährigen Jugendlichen und junge Leute. Oft wird leider der Ausflug zu einem riskanten Spiel mit der Welt der Drogen, die nicht beabsichtigt ist und doch Folgen haben kann. Eine kleine Story aus dem Alltag offenbart das Risiko.

Von Viola Reinhardt

Ein Beispiel

Melanie und ihre gleichaltrige Freundin waren für den Freitagabend verabredet. Disco war angesagt, ein bisschen abtanzen und flirten, und einfach nur Spaß haben. Mal die Probleme in der Schule und Lehrstelle und auch den Eltern vergessen, die ständig rumstressten. Die beiden Mädchen waren schon oft in der neuen Disco am Stadtrand gewesen und sie genossen die Zeit dort ohne Ende.

Mit Drogen hatten beide nichts am Hut, obwohl ihnen immer wieder etwas angeboten wurde. Von Ecstasy bis zu LSD reichte die Palette, aus der die jungen Frauen hätten auswählen können. Aber sie fanden, dass sie ohne Drogen ebenso gut drauf waren und ließen lieber die Finger davon.

Eine ungewünschte Getränkezutat

Wie immer holten sich die Mädchen gleich nach dem Eintreten etwas zu trinken und ließen die Gläser auf der Theke stehen, denn der Partyhit schlechthin lief gerade und tanzen war angesagt. Etwa zwanzig Minuten später kamen Melanie und ihre Freundin an die Theke zurück und tranken gierig ihre Cola.

Aufgefallen war ihnen an den Gläsern oder Getränken nichts, aber schon nach wenigen Minuten begann sich die Welt zu drehen, Übelkeit stieg auf und Melanie kippte um. Sandra, ihrer Freundin ging es zwar auch nicht besonders gut, aber sie konnte sich auf den Beinen halten.

Das Thekenpersonal rief nach den Türstehern, die Melanie und Sandra an die frische Luft brachten. Der Gedanke, dass die Mädchen einfach zu tief in das Glas geschaut hätten, lag ihnen auf dem Gesicht und keiner ahnte, dass Melanie kurz davor stand, ins Koma zu fallen.

Während Sandra sich schon etwas besser fühlte, gab ihre Freundin keinen Mucks von sich. Inzwischen war der Notarzt eingetroffen, der die Mädchen mit dem Rettungswagen in die Klinik bringen ließ.

Beide wurden eingehend untersucht. Diagnose: Einnahme von Liquid Ecstasy. Sandra hatte wohl nicht so viel in ihrem Glas gehabt, weshalb es ihr nach einigen Stunden wieder relativ gut ging. Melanie dagegen überlebte den anderen Morgen nicht.

  • Überdosierung und
  • daraus ein resultierendes Herzversagen

ließ das Mädchen nur zwanzig Jahre alt werden.

Die Realität

Diese Geschichte ist zwar erfunden, aber trotz allem passiert sie fast jeden Tag, mal mit mehr, mal mit weniger drastischen Auswirkungen. Gewissenlos werden junge Menschen in die Abhängigkeit getrieben oder auch willenlos gemacht.

Die neueste Masche in der Welt der Drogen: Kleine Klebeblättchen, auf denen sich LSD befindet, die anderen auf nackte Körperstellen geklebt werden und diese dann in einen Trip verfallen. Unbemerkt, denn die Täter tätscheln scheinbar freundschaftlich die Arme oder den Nacken und kleben ihre Droge still und heimlich auf.

Soweit es möglich ist, sollten gerade Jugendliche sich weder von Fremden anfassen, noch ihr Getränkeglas ohne Aufsicht stehen lassen. Dadurch lässt sich ein Risiko recht gut eingrenzen, zumal auch dann, wenn eine entsprechende Aufklärung der möglichen Gefahren bereits in den Schulen und im Elternhaus offen angesprochen werden.