Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiete (Luftdruck)
Als Hochdruckgebiet bezeichnet man ein Gebiet, in dem ein verhältnismäßig hoher Luftdruck herrscht. Ihm gegenüber steht das Tiefdruckgebiet. Man spricht auch von einem Hoch bzw. von einem Tief. Den Luftdruck misst man mithilfe eines Barometers. Informieren Sie sich über Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiete und lesen Sie über die Messung des Luftdrucks.
Luftdruck
Spricht man von Luftdruck, ist damit der hytostatische Druck, der an einem beliebigen Ort der Erdatmosphäre besteht, gemeint. Verursacht wird dieser Druck durch die Gewichtskraft der Luftsäule.
Diese steht entweder auf der Erdoberfläche oder einem Körper, der sich auf ihr befindet. Als Standardmaßeinheit für den Luftdruck dient Hektopascal (hPa).
In den unteren Luftschichten der Atmosphäre kommt es bei zunehmender Höhe zu einer schnellen Abnahme des Luftdrucks. Je weiter die Höhe zunimmt, desto langsamer wird die Abnahme des Drucks.
Messung des Luftdrucks
Die Messung des Luftdrucks erfolgt mithilfe eines Barometers. Bei diesem Messgerät handelt es sich um ein senkrechtes Rohr, das mit Quecksilber gefüllt ist.
Während das Oberteil des Barometers luftdicht verschlossen ist, steckt es am unteren Ende in einem Barometergefäß. Dieses enthält ebenfalls Quecksilber.
Hervorgerufen durch das Eigengewicht, kommt es zum Fließen des Quecksilbers aus dem Rohr, was am unteren Ende zur Entstehung eines Unterdrucks führt. Über ein Luftloch im Gefäß wirkt der Luftdruck diesem Vorgang entgegen.
Dies hat zur Folge, dass die Quecksilbersäule, je nachdem, welcher Luftdruck gerade am Messort herrscht, bei einer bestimmten Höhe stillsteht. Es gibt aber noch weitere Messmethoden wie das so genannte Dosenbarometer (Aneroidbarometer) oder das Siedebarometer (Hypsometer).
Einflüsse und Variabilität
Zu den beeinflussenden Fkatoren des Luftdrucks zählt die Höhe. Je höher die Lage, desto schneller nimmt der Luftdruck ab; in Meereshöhe spricht man von ungefähr 1 hPa pro 8 Meter.
Auch im Verlauf eines Tages kommt es zu Schwankungen. Pro Tag gibt es zwei Minimal- sowie zwei Maximalwerte, angeregt durch schwankende Lufttemperaturen. Die Folge ist ein stärkerer 12-Stunden-Rhythmus sowie ein schwächerer 24-Stunden-Rhythmus; Maximalwerte findet man etwa um 10 und 22 Uhr, die Minimalwerte gegen 4 und 16 Uhr.
Schließlich können auch im Jahresgang Schwankungen erkannt werden. In Mitteleuropa sind die geringsten Werte im April gemessen; hohe Werte gibt es im Mai sowie im September.
Hochdruckgebiet
Ein Hochdruckgebiet kennt man auch unter den Bezeichnungen Hoch oder Antizyklon. Gemeint ist damit ein Gebiet mit relativ hohem Luftdruck.
Dabei kommen die höchsten Druckwerte im Zentrum des Gebietes vor. Auf den Wetterkarten wird ein Hoch mit dem Buchstaben H vermerkt.
Dynamische Hochdruckgebiete
Hochdruckgebiete teilen Meteorologen in thermische und dynamische Hochs ein. Bei einem dynamisch bedingten Hochdruckgebiet kommt es durch das großflächige Absinken von Luftmassen zu einem Druckanstieg am Boden, was wiederum das Entstehen eines Hochs zur Folge hat.
Die Absinkprozesse bewirken eine Erwärmung der Luft, die daraufhin austrocknet. In den meisten Fällen lösen sich die Wolken in einem Hochdruckgebiet auf, wodurch es zu sonnigem Wetter kommt. Allerdings bildet sich im Winter oftmals eine Absinkversion, bei der Stratusbewölkung und Hochnebel entstehen.
Thermische Hochdruckgebiete
Hochdruckgebiete, die thermisch bedingt sind, setzen sich aus Kaltluftmassen mit einer niedrigen vertikalen Mächtigkeit zusammen. Sie entstehen durch die Produktion von Kaltluft, wobei am Erdboden eine negative Strahlungsbilanz vorherrscht. In den Wintermonaten zeigen sich beständige Kältehochs vor allem über der Antarktis, Kanada und Sibirien.
Seit 1954 erhalten sowohl Hochdruckgebiete als auch Tiefdruckgebiete hierzulande Namen vom Meteorologischen Institut der FU Berlin. Während in den geraden Jahren Hochdruckgebiete männliche Namen bekommen, werden in ungeraden Jahren weibliche Namen vergeben.
Tiefdruckgebiet
Als Tiefdruckgebiet oder Tief bezeichnet man ein Gebiet mit verhältnismäßig niedrigem Luftdruck. Der niedrigste Druckwert besteht innerhalb des Zentrums. Die Kennzeichnung eines Tiefs erfolgt auf den Wetterkarten mit einem T.
Zu einem Tiefdruckgebiet kommt es in der Regel durch großflächig aufsteigende Luftbewegungen innerhalb der unteren Atmosphäre. Für den betreffenden Bereich der Erdoberfläche hat dies einen Luftdruckabfall zur Folge. Die Luft kühlt sich bei ihrem Aufstieg ab und die relative Luftfeuchtigkeit steigt an.
Infolgedessen bilden sich Wolken und Niederschlag. Die Bewegung der Luftmassen erfolgt im zyklonalen Drehsinn um das Tiefdruckgebiet herum.
Ebenso wie bei Hochdruckgebieten, werden seit 1954 in Deutschland auch für Tiefdruckgebiete Namen vergeben. In geraden Jahren erhalten die Tiefs weibliche Namen, in ungeraden Jahren dagegen männliche Namen.
Thermisches Tiefdruckgebiet
Ein thermisches Tiefdruckgebiet wird aufgrund von unterschiedlichen Werten der Luftdichte, durch Sonneneinstrahlung oder Abkühlung, hervorgerufen. Je nachdem, welche Luftschicht betroffen ist, spricht man von einem Boden- oder Höhehtief.
Bei einem Bodentief nimmt die Luftdichte in Bodennähe aufgrund von Erwärmung ab; die erwärmte Luft steigt auf, sodass es in der Nähe des Bodens zu einem Druckabfall kommt. Dies wiederum hat Winde zur Folge.
Bei einem Höhehtief sinkt kalte Luft aus großer Höhe ab. Der Luftdruck in den höheren Luftschichten sinkt, während in Bodennähe eine Anstieg zu verzeichnen ist.
Dynamisches Tiefdruckgebiet
Fließt die Luftströmung in tieferen Atmosphäreschichten zusammen und strömt oben wieder auseinander, während sie langsamer wird, spricht man von einem dynamischen Tief. Es kommt zu einer Anhebung der Luft im Tiefzentrum, der einen Druckabfall zur Folge hat.