Rasen säen - Zeitpunkt, Vorgehensweise und Tipps, um Vögel von der Rasensaat fernzuhalten

Das Säen von Rasen kann so mancheinen Gartenbesitzer vor einige Probleme stellen. Da hat man Grassamen ausgesät und freut sich auf den dichten neuen Rasen, und dann machen sich die Vögel darüber her. Das ist nicht nur ärgerlich, es beeinträchtigt auch das Rasenwachstum. Deshalb ist nicht jede Vogelart im Garten gern gesehen. Lesen Sie, was beim Rasensäen zu beachten ist und informieren Sie sich über Möglichkeiten, Vögel von der Rasensaat fernzuhalten.

Von Claudia Rappold

Generelle Tipps zum Aussäen der Rasensamen

Wer neuen Rasen säen möchte, sollte dafür den geeignetsten Zeitpunkt abwarten: dieser liegt im späten Frühling oder im frühen Herbst. Ein zu frühes Aussäen im neuen Jahr kann Frostschäden zur Folge haben und sät man im Sommer, kann es zu Verbrennungen kommen. Am idealen Tag ist es zudem trocken und windstill.

Das Saatgut sollte nicht allzu alt sein - wenn es bereits länger als drei oder vier Jahre im Keller oder Gartenschuppen herumsteht, wird es sicherlich nicht die besten Ertragsergebnisse liefern. Beim Aussäen sollte auf ein möglichst gleichmäßiges Streubild geachtet werden.

Pro Quadratmeter Fläche benötgt man 20 bis 40 Gramm Saatgut. Auf diese Weise wird eine dichte Rasendecke gewährleistet. Mit einer Harke sollten die Samen leicht in die Erde eingearbeitet werden - jedoch nicht allzu tief, ansonsten keimt er nicht: 0,5 bis 1 Zentimeter sind ausreichend.

Beim Rasen säen sind einige Punkte zu beachten
Beim Rasen säen sind einige Punkte zu beachten

Vögel fernhalten

Es ist gar nicht so einfach, die Vögel von den Grassamen fernzuhalten. Wer nicht gerade eine Katze hat, die die Jagd aufnimmt, muss man es mit anderen Tipps probieren.

Das Aufstellen einer Vogelscheuche

Sicherlich kann man es mit einer Vogelscheuche oder Alufolie an kleinen Stöcken probieren. Diese flattern im Wind und können Vögel abschrecken.

Allerdings hilft das nicht immer. Die hungrigen Vögel gewöhnen sich daran und machen sich dann doch über die Saat her.

In Sachen Aussaatmenge

Es gibt Empfehlungen, dass man einfach die doppelte Menge an Samen aussät, sodass sich die Vögel bedienen dürfen. Gartenexperten hingegen meinen, dass die Dosierung einer Aussaat nach Herstellerangaben so hoch ausfällt, dass sie das Auspicken von Vögeln verkraften kann. Ja mehr noch, dass die Vögel durch das Picken mit ihren Schnäbeln den Boden auflockern und so das Rasenwachstum sogar begünstigen.

Die Vögel können durch ihr Picken mit den Schnäbeln auch den Boden auflockern
Die Vögel können durch ihr Picken mit den Schnäbeln auch den Boden auflockern

Dazu findet man aber unterschiedliche Erfahrungsberichte. Bei den einen Gartenliebhabern wächst und gedeiht der Rasen trotz Vögel und andere wiederum beklagen ein schlechtes Wachstum und eine zu geringe Dichte. Zur Not muss man eben noch einmal nachsäen - doch auch dann läuft man natürlich Gefahr, dass die Samen weider gefressen werden.

Sonstige Möglichkeiten

Wie bereits erwähnt, sollten die Rasensamen nach dem Aussäen etwas in die Erde gearbeitet werden. Auf diese Weise können sie nicht durch Wind verteilt werden, doch auch Vögel kommen dadurch schwieriger an sie heran.

Andere Gartenliebhaber berichten von einem Gartenvlies, welches die Vögel abhalten soll. Das Abdecken mit spezieller Wachstumsfolie sorgt neben der Fernhaltung von Vögeln dafür, dass sich der Boden schneller erwärmen kann; auf diese Weise kommt es auch schneller zur Keimung.

Ein weiterer Trick, um Vögel abzuschrecken, ist das Aufspannen von dünnen Seilen über der Erde. Dabei sollte ein Abstand von etwa 20 Zentimetern zum Boden bestehen.

Spannt man diese Seile kreuz und quer über der Fläche aus, kann dies die Vögel ebenso abschrecken. Man sollte jedoch sicherstellen, dass sich die Tiere darin nicht verfangen können. In jedem Fall sollte man immer nur auf ökologisch vertretbare Maßnahmen zurückgreifen, um Vögel zu vertreiben.

Fazit

Es scheint kein Geheimrezept zu geben, um Vögel wirklich vor der Rasensaat fern zu halten. Auf der einen Seite freut man sich über die gefiederten Freunde im Garten und auf der anderen Seite können bestimmte Vogelarten zur echten Plage werden, wenn sie sich über Saatgut hermachen. Das ist ein Dilemma.

Andere Gartenbesitzer wiederum berichten, dass die Vögel an der Saat gar nicht interessiert wären, sondern vielmehr an den Würmern in der Erde. Gerade wenn der Boden aufgelockert ist, um ihn für die Saat vorzubereiten, ist das für die Vögel natürlich ein verlockendes Angebot.

Doch dies liegt natürlich auch an der Vogelart und deren bevorzugten Nahrungsquellen. Vielleicht spielt auch die Rasensamensorte eine Rolle, ob sie Vögel anlockt. Am besten sät man sehr großzügig aus, beobachtet die Saat und sät bei Bedarf noch einmal nach.