Rollrasen - Vor- und Nachteile sowie Tipps zum Verlegen und zur Pflege

Jeder Gartenliebhaber wünscht sich einen perfekten Rasen. Dabei soll er unterschiedlichen Ansprüchen genügen, als Zierrasen, Spielwiese oder Gebrauchsrasen. Viele Gartenbesitzer entscheiden sich für einen Rollrasen. Verschiedene Gräser haben auch unterschiedliche Eigenschaften und werden damit den diversen Wünschen gerecht. Lesen Sie, worauf es beim Verlegen sowie der Pflege von Rollrasen ankommt, und wo die Vor- und Nachteile liegen.

Von Claudia Rappold

Merkmale

Manche wünschen sich einen gepflegten englischen Rasen, für andere soll er vor allen Dingen strapazierfähig sein. Wenn eine neue Rasenfläche angelegt werden soll, kann das Zeit und Mühe kosten.

Die schnellere Alternative verspricht der Rollrasen. Das ist das schnelle Grün, welches unterschiedliche Ansprüche erfüllt. Auch bei Rollrasen gibt es unterschiedliche Sorten, beispielsweise ein Spiel- und Sportrasen oder Zierrasen. Den Rollrasen kann man selbst verlegen, oder einen Landschaftsgärtner damit beauftragen.

Wo vorher noch Erde war, ist plötzlich ein sattes Grün. Die lange Anzuchtzeit bei der Saat entfällt. Der Rollrasen ist teurer als eine Ansaat, dafür ist er satt grün, dicht gewachsen und er erspart die lästige Ansaat.

Rollrasen nennt man auch Fertigrasen, weil er sofort fertig ist und das Brachland in eine üppige Rasenlandschaft verwandelt. Rollrasen kann fast zu jeder Jahreszeit verlegt werden.

Vorteile

Bei Saatgut können einige Probleme auftauchen, die beim Rollrasen entfallen. Die Saat kann nicht richtig keimen, Unkraut bildet sich oder der Rasen wächst nicht dicht genug. Außerdem hat man eine lange Wartezei,t bis der Rasen dann dicht genug gewachsen ist.

Mit einem Rollrasen hingegen erzielt man ein optimales Ergebnis. Innerhalb weniger Stunden ist eine Rasenfläche verlegt und es grünt.

Rollrasen kann sofort nach der Verlegung betreten werden und schon nach kurzer Zeit ist er voll beanspruchbar. Rollrasen zeichnet sich hauptsächlich durch sein starkes Wurzelwerk aus; hat Unkraut keine Chance.

Nachteile

Ein Nachteil ist sicher der Preis, der um ein Vielfaches teurer ist, als Rasensamen. So muss man mit einem Preis ab 10 Euro pro Quadratmeter rechnen. Außerdem muss eventuell der Untergrund aufwendig behandelt werden, damit der Rollrasen angeht.

Ebenso nachteilig ist der große Aufwand, ihn zu verlegen. Der Rollrasen ist besonders schwer und kann, je nachdem, wie hohch der Wassergehalt ausfällt, bis zu 20 Kilogramm pro Rolle aufweisen. Für kleinere Gärten mag der Rollrasen eine lohnenswerte Idee sein, doch bei großen Flächen sollte man darüber nachdenken, auf die herkömmliche Methode zurück zu greifen, auch wenn man dabei ein wenig Geduld braucht.

Tipps zum Kauf

Natürlich gibt es auch bei Rollrasen Unterschiede und deshalb sollte man auf eine gute Qualität achten und nicht am falschen Platz sparen. Entweder man hat einen Händler seines Vertrauens, oder man sollte sich den Rasen vor dem Kauf anschauen.

Er sollte ein sattes Grün haben und eine gewisse Dichte. Er muss stark wurzeln und die Erde darf nicht auseinanderbrechen.

Wichtig ist auch die Frage, für welche Fläche der Rasen benötigt wird - je nachdem, ob er im Halbschatten liegt, für die Begrünung von Hängen und Böschungen genutzt wird oder als Spielrasen genutzt werden soll, bedarf es einer unterschiedlicher Beschaffenheit und Belastbarkeit.

Rollrasen für halbschattige Flächen sollten robust sein, damit auch ohne viel Sonne ein gesundes Wachstum möglich ist. Wird er als Spielrasen genutzt, steigt die nötige Belastbarkeit. Landschaftsrasen ist für Hänge gut geeignet; er ist dichter und verhindert dadurch Erosionen.

Liegt der Rasen in einer sehr sonnigen Lage, muss er Trockenheit und Hitze bestmöglich vertragen. In diesem Fall wird man am ehesten zu Trockenrasen greifen; dieser braucht weniger Wasser und ist auch für Menschen, die für Gartenpflege nicht viel Zeit haben, gut geeignet.

Wenn man die benötigte Fläche ausrechnet, sollte man einen kleinen Puffer von etwa fünf Prozent dazurechnen, damit es auch bei einem Verschnitt ausreicht. Sobald man den Rasen geliefert bekommen bzw. gekauft hat, muss er binnen 36 Stunden verlegt sein.

Rollrasen verlegen und pflegen

Ein gepflegter Rasen ist der Stolz eines jeden Gartenbesitzers. Allerdings dauert das Anlegen einer natürlichen Rasenfläche relativ lange, weshalb sich viele Gartenbesitzer für den Kauf eines Rollrasen entscheiden. Doch wie wird ein Rollrasen richtig verlegt, damit der Garten schon bald über eine gepflegte Grünfläche verfügt?

Der richtige Zeitpunkt

Zunächst einmal ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Verlegung des Rollrasens zu wählen. Theoretisch ist es möglich, einen Rollrasen mit Ausnahme des Winters stets zu verlegen.

Es empfiehlt sich allerdings, mit dem Ausrollen der Rasenfläche bis zum Frühling zu warten. Hier wird die neue Grasfläche gleich optimal bewässert und nicht ausgetrocknet, was wiederum dazu führt, dass es zu einer schnellen Anwachsung des Rollrasens kommt.

Während es im Frühling nur etwa drei bis vier Wochen dauert, bis der neue Rasen betreten werden kann, können im Sommer und Herbst schon sechs bis zehn Wochen vergehen, bis der Rasen richtig verwachsen ist.

Die Vorbereitung des Bodens

Bevor der Rasen nun verlegt wird, muss zunächst einmal der Boden präpariert werden. Hierzu sollten alle störenden Gegenstände wie etwa Steine entfernt und der Boden umgepflügt werden. Hierdurch gelangt eine lockere Erdschicht nach oben, was das spätere Verwachsen beschleunigt.

In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, die gesamte Gartenfläche zunächst mit einer Walze zu glätten, um anschließend mit einer Harke für die Auflockerung des Bodens zu sorgen. Darüber hinaus kann es erforderlich sein, die Höhe des Bodens zu verändern.

Schließlich wird durch den Rollrasen eine Schicht aufgetragen, welche eine Höhe von etwa fünf Zentimetern hat. Damit der Boden dann weiterhin auf einer Ebene mit einer möglichen Terrasse oder vergleichbaren Flächen liegt, kann eine flächenmäßige Abtragung des Bodens notwendig sein. Anschließend wird auf dieser gesamten Fläche ein Dünger gegeben, welcher extra für Rollrasen erhältlich ist.

Die Verlegung des Rollrasens

Nun kann der Rollrasen ausgebreitet werden, wobei darauf zu achten ist, dass keine Unebenheiten oder Überlagerungen entstehen. Sollte es sich um besonders breite Stücke handeln, ist es zudem sinnvoll, diese zu zweit auszurollen. Damit wird sichergestellt, dass es zu einem geraden Ausrollen der Einzelflächen kommt.

Nachdem der gesamte Rollrasen ausgebreitet wurde, ist es ratsam, diese Fläche für mindestens einen Monat nur bei absoluter Notwendigkeit zu betreten. Zudem muss für eine ausreichende Wasserzufuhr gesorgt werden, damit der Rasen sich ideal verwächst.

Der Rasen sollte nach der Verlegung möglichst wenig betreten werden
Der Rasen sollte nach der Verlegung möglichst wenig betreten werden

Die Pflege

Gleich nach dem Verlegen ist auf eine ordentliche Bewässerung zu achten: 15 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter sollten es schon sein. In den kommenden Zwei Wochen sollte der Rasen feucht gehalten werden.

Nach Ablauf dieser Frist kann der Rollrasen ganz normal betreten und belastet werden, wobei es sich weiterhin empfiehlt, diesen wie einen gewöhnlichen Rasen zu pflegen. Neben einer Bewässerung in Dürreperioden gehört hierzu noch das Vertikutieren der Gesamtfläche und das Aussähen von Rasendüngemitteln.

Mähen sollte man den Rasen zum ersten Mal nach zwei Wochen. Ist eine deutliche Wuchszunahme sichtbar - etwa sechs Zentimeter werden empfohlen - sollte er auf vier Zentimeter gekürzt werden. Dabei ist zu beachten, dass der Rasen umso dichter wächst, je öfter man ihn mäht. Für das Rasenmähen sollte man sich in diesem Zusammenhang ein mal wöchentlich Zeit nehmen.

Nach sechs bis acht Wochen sollte die zweite Düngung erfolgen. Im ersten Jahr ist es ratsam, auf das Vertikutieren zu verzichten.