Die Kunst der Paarkommunikation für eine glücklichere Beziehung

Die richtige Kommunikation zwischen beiden Partnern ist die Grundlage für eine lange Beziehung. Dabei ist es hilfreich zu wissen, welche Merkmale einen guten Sprecher und Zuhörer ausmachen, wie man Konflikte am besten löst und wie die möglichen Folgen einer mangelnde Kommunikation aussehen können. Lesen Sie über die Kunst der Paarkommunikation für eine glücklichere Beziehung.

Von Claudia Haut

Warum ist Kommunikation so wichtig?

Gerade zu Beginn einer Beziehung versuchen viele Menschen, Konfliktpunkte nicht direkt anzusprechen, nur um den anderen nicht zu verletzen. Anfangs ist dies vielleicht noch nicht so schlimm, weil man sowieso noch alles durch die "rosarote Brille" sieht, doch einige Monate oder Jahre später sollte man Dinge, die einen stören, unbedingt ansprechen.

Ein Fundament schaffen

Natürlich gibt es keine 100%ige Garantie dafür, dass eine Beziehung über lange Jahre hinweg Bestand hat. Doch jeder kann etwas dazu beitragen, dass man offen und ehrlich zueinander ist und die Beziehung auf diese Weise ein festes Fundament erhält. Auf dieses Fundament kann man dann die nächsten Jahre aufbauen, wenn die grundsätzliche Chemie zwischen beiden Partnern stimmt.

Da immer zwei Menschen zu einer Partnerschaft dazugehören, sollte man natürlich auch wissen, welche Merkmale einen guten Zuhörer ausmachen. Denn wer den Partner absolut nicht zu Wort kommen oder nur die eigene Meinung zählen lässt, ist sicher kein guter Zuhörer.

Mangelnde Kommunikation in der Beziehung und ihre Auswirkungen

Zu wenig miteinander kommunizieren, kann zu ernsthaften Problemen führen. Viele der Problematiken, die zu einer Scheidung führten, hätten mit einer Aussprache gelöst werden und somit die Beziehung retten können.

Das Hauptproblem ist zumeist, dass die Ernsthaftigkeit unterschätzt wird. Meinungsverschiedenheiten werden oft stillschweigend geduldet, die sich wiederum aber aufgrund dessen anhäufen oder gar die Situation verschlimmern und letztendlich Auslöser eines heftigen Streits werden, der sogar das Beziehungsaus verursacht.

Von Anfang an Offenheit in der Beziehung

Gerade am Anfang einer frischen Beziehung sieht man gerne über die Macken des Partners, aufgrund des erhebenden Liebesgefühls, hinweg. Ist selbiges durch den Alltag mal weniger bedeutend geworden, sieht man diese Unstimmigkeiten als immer mehr störend.

Im Nachhinein darauf angesprochen, erntet man gerechtfertigte Aussagen, dass dies doch schon zu Anfang der Fall war und warum man das nicht zur Aussprache gebracht hat. Viele begehen den Fehler, den aufgestauten Frust dann mit voller Gewalt an dem Partner auszulassen, obgleich er zum ersten Mal angesprochen wurde.

Eine unangenehme Diskussion ist die Folge, die nachhaltig für keine gute Stimmung und eine gewisse Distanz gegenüber den Partnern sorgt. Denn bei kaum einem Paar wird eine solche Erfahrung spurlos vorbeigehen.

Aus diesen Gründen ist es mehr als empfehlenswert, schon von Anfang an die Beziehung mit einer notwendigen Offenheit zu behandeln, die für eine Partnerschaft ohnehin schon von äußerster Wichtigkeit, wenn nicht gar fundamental, ist.

Alte Meinungsverschiedenheiten in neuen Diskussionen nicht wiederholt ansprechen

Es wird Meinungsverschiedenheiten geben, bei denen man niemals auf einen Nenner kommen mag, dass wegen der Individualität des Menschen auch vollkommen verständlich ist und nicht zu einer Entfremdung führen muss. Die Problematik besteht eher darin, dass eben solche Unstimmigkeiten gerne angestaut werden und immer wieder ins Gespräch gebracht werden, obwohl es mit der aktuellen Streitigkeit nichts gemein hat.

Eine bereits festgestellte Meinungsverschiedenheit, die ganz offensichtlich nicht geklärt werden konnte, sollte auch als solche behandelt werden und keinen Einfluss auf künftige Gespräche haben. Denn genauso entsteht dann ein Berg von negativen Eindrücken, dessen Auswirkungen viele Paare bereits unterlegen sind.

Gewisse Unstimmigkeiten nicht als unwichtig abstempeln

Gewisse Unstimmigkeiten als nicht der Mühe wert zu betrachten, um ausdiskutiert zu werden, ist der größte Fehler, der begangen wird. Denn wenn der Partner nicht weiß, dass dies von der anderen Hälfte nicht gern gesehen ist, wird er sich diesbezüglich auch nicht anpassen. Solche kleine Missstände werden sich anhäufen, die bei der unausweichlich bevorstehenden Konfrontation dann für eine nervenaufreibende Diskussion sorgen wird, von den Nerven, die bis zu dieser Zeit bereits unnötig beansprucht wurden einmal ganz abgesehen.

Mangelnde Kommunikation ist schlecht für Beziehungen aller Art

So gibt es eine Vielzahl von Ereignissen, die zu einer Entfremdung führen, die wiederum eine Beendigung der Beziehung verursachen kann. Vergleichbar verheerende Auswirkungen kann eine mangelnde Kommunikation auch bei Freundschaften oder im Berufsalltag haben. Und all diese belastenden Momente hätte man, in den meisten Fällen, mit ein paar offenen Worten zum richtigen Zeitpunkt umgehen können.

Worauf es dabei als Sprecher, aber auch als Zuhörer ankommt, zeigen wir im Folgenden...

Merkmale eines guten Sprechers bzw. einer guten Sprecherin

Wenn es Probleme in einer Partnerschaft gibt, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, so sollte man diese offen ansprechen. Sonst stauen sich die vielen Kleinigkeiten zu einem riesengroßen Problem auf, das dann möglicherweise nicht mehr geklärt werden kann.

Ruhe bewahren

Wenn man mit dem Partner über ein Problem sprechen möchte, so zeichnet es einen guten Sprecher aus, wenn er ruhig bleiben kann. Wer sofort zu schreien beginnt, vielleicht sogar noch Dinge durch die Gegend wirft, der wird das Problem nicht lösen können.

Hat man sich also fürchterlich über etwas aufgeregt, so ist es oft empfehlenswert, sich erst einmal selbst zu beruhigen und dann mit dem Partner oder der Partnerin darüber zu sprechen. Während des Gespräches sollte der Sprecher Blickkontakt halten und mit ruhiger Stimme sein Problem ansprechen.

Konkrete Punkte ansprechen

Ein guter Sprecher, genauso natürlich wie auch eine gute Sprecherin, verallgemeinert nicht das Problem, sondern spricht konkrete Situationen an. Man sollte dem Partner also nicht vorwerfen, dass er nie den Müll nach unten bringt, wenn man sich gerade darüber ärgert, dass er es jetzt einmal nicht getan hat.

Bei pauschalen Vorwürfen, die nicht gerechtfertigt sind, fühlt sich der Partner schnell ungerecht behandelt und schaltet auf stur. So erreicht man mit dem klärenden Gespräch überhaupt nichts.

Ich-Signale senden

Damit sich der Partner oder die Partnerin während des Gespräches nicht zu sehr angegriffen fühlt, achtet ein guter Sprecher darauf, in der Ich-Form zu sprechen. Sätze mit "Du" klingen schnell vorwurfsvoll: So klingt der Satz "Du bringst nie den Müll in die Tonne" deutlich aggressiver als die empfohlene Ich-Variante "Ich würde mir wünschen, dass auch Du mal den Müll in die Tonne bringen würdest."

Ebenso wichtig ist es aber auch, dass man bei dem Thema bleibt, das man klären wollte und nicht plötzlich etwas ganz anderes anspricht - so kommt man von der Mücke zum Elefanten und die Situation eskaliert.

Fazit

Ein guter Zuhörer macht es dem Sprecher natürlich einfacher, sein Problem vorzutragen. Gerade bei aufreibenden Themen müssen beide Partner an sich arbeiten, sowohl ein guter Sprecher als auch ein guter Zuhörer zu werden.

Denn meist ist man während eines Gespräches beides: zuerst vielleicht der Sprecher, dann der Zuhörer. Denn der Partner möchte sicher seine Meinung schildern, wenn er sich die Vorwürfe angehört hat.

Merkmale eines guten Zuhörers bzw. einer guten Zuhörerin

Ein guter Zuhörer kann, wie schon der Name sagt, gut zuhören. Er oder sie lässt den Partner ausreden und fällt ihm nicht ständig ins Wort. Natürlich darf ein guter Zuhörer auch seine Meinung äußern und ist nicht dazu verdammt, sich sämtliche Vorwürfe des Partners kommentarlos anzuhören.

Das Zuhören signalisieren

Einen guten Zuhörer zeichnet aus, wenn der Partner ihm oder ihr ansehen kann, dass er bzw. sie auch wirklich zuhört. Dazu gehört zum einen der intensive Blickkontakt und zum anderen zustimmendes Nicken, Kopfschütteln etc.

Natürlich sollte man den Partner nicht nur ansehen, sondern ihm auch gegenübersitzen oder -stehen, wenn man miteinander spricht. Gerade bei partnerschaftlichen Konflikten kann der gute Zuhörer die Punkte, die der Partner angesprochen hat, sinngemäß zusammenfassen und ihm auf diese Weise signalisieren, dass man zugehört hat.

Offene Fragen stellen

Wenn man seinem Partner mit offenen Fragen entgegnet, so zeigt dies Interesse und mindert das Gefühl des Sprechers, sich verteidigen zu müssen. Als guter Zuhörer fragt man beispielsweise, wie es dem Partner in dieser Situation ergangen ist oder woran er bestimmte Dinge erkannt hat. Auch in Streitgesprächen dienen derartige offene Frage dazu, dem Sprecher den "Wind aus den Segeln zu nehmen".

Loben

Sowohl richtiges Zuhören als auch natürlich das richtige Sprechen sind Dinge, die nicht jeder von Anfang an kann. Aber man kann an sich arbeiten. So zeichnet es einen guten Zuhörer aus, dass er den Sprecher während des Gespräches auch einmal für seine Offenheit lobt und ihm klarmacht, dass er bzw. sie die Situation nun besser verstehen könnte.

Trotzdem kann auch der beste Zuhörer nicht immer dem Sprecher recht geben. Das soll er natürlich auch nicht. Es gibt immer Situationen, die man völlig anders sieht als der Partner.

Fazit

Auch wenn man als Zuhörer noch so aufgebracht ist, sollte man doch versuchen, den Sprecher nicht dauernd mit Sätzen wie "Das war doch gar nicht so!" zu unterbrechen, sondern stattdessen eher einzuwenden, dass man überrascht sei, dass der Partner die Sache so interpretiere oder auslege. Auch hier sollte man auf schlichtende Ich-Signale setzen.

Tipps für eine gemeinsame Lösung von Konflikten

In jeder längeren Beziehung treten irgendwann Konflikte auf. Wie löst man diese am besten, sodass sich beide wieder in die Augen sehen können? Kehrt man die Probleme unter den Teppich oder sollte man sie direkt ansprechen und versuchen, eine sinnvolle Lösung zu finden?

Jeder kann selbst an sich arbeiten, ein guter Sprecher sowie auch ein guter Zuhörer zu werden. Trotzdem lassen sich Konflikte nicht vermeiden, und es wird immer wieder Dinge geben, die nicht mit zwei Sätzen erledigt sind.

Ruhe und der richtige Zeitpunkt

Am besten lässt sich ein Konflikt im ruhigen Gespräch lösen. Wenn also beide oder auch nur einer der Partner recht aufbrausend reagiert, so ist es immer schwieriger, ein Problem zu lösen. Wenn man merkt, dass man im Moment zu aufgebracht ist, um einen klaren Gedanken fassen zu können, so kann das Gespräch durchaus auch um einige Stunden verschoben werden.

Keinesfalls darf man das Problem jedoch "unter den Teppich kehren", sonst staut es sich auf und eskaliert irgendwann. Konflikte sind zwar nichts Schönes, dennoch bereichert es die Beziehung, wenn man gemeinsam eine Lösung findet, mit der beide Partner leben können.

Nach der Ursache des Konfliktes suchen

Wenn Sie sich vielleicht gerade selbst in einer Konfliktsituation mit Ihrem Partner befinden, so sollten Sie versuchen, immer ehrlich zueinander zu sein. Auch wenn Ehrlichkeit oft verletzend sein kann, so können die meisten Menschen doch gut damit umgehen. Zudem sollten auch beide Partner gemeinsam versuchen, die Ursache des Konfliktes herauszufinden und ihn dann gemeinsam zu lösen.

Dies gelingt am besten in einer entspannten Atmosphäre, vielleicht zu Hause bei Kerzenschein und guter Musik. Andere Paare können Konflikte besser an der frischen Luft bei einem Spaziergang im Park klären.

Lösungen testen

Je nachdem, was der Streitpunkt genau ist, hilft es oftmals auch, wenn man gemeinsam einen bestimmten Zeitraum festlegt, in dem man die neu besprochene Lösung des Problems austestet. Klappt es, so kann man es weiterführen, wenn nicht, müssen sich beide Partner gemeinsam etwas Neues überlegen.

Fazit

In jedem Fall gehört es zur Konfliktlösung dazu, dass jeder aussprechen und seine Meinung sagen darf, während der andere aktiv zuhört und dies durch Kopfnicken oder zustimmende Laute zum Ausdruck bringt. Wenn man als Paar gemeinsam einen Konflikt lösen möchte, so müssen beide sowohl gute Zuhörer als auch gute Sprecher sein.

Das Prinzip des Zwiegesprächs nach Moeller und Fatia

Herr Moeller war u.a. Arzt und entwickelte eine Methode für Paare, wie sie am effektivsten miteinander kommunizieren können. Mit seiner zweiten Frau Fatia entwickelte er diese Methode weiter, sodass diese nach seinem Tod auch heute noch Paare oder Therapeuten schult.

Worauf ist zu achten?

Zeit zu zweit

Nach Ansicht von Moeller und Fatia ist es ganz wichtig, dass sich jedes Paar regelmäßig intensiv Zeit füreinander nimmt; vorgeschlagen werden 90 Minuten einmal pro Woche. Während dieser Zeit darf sich das Paar absolut nicht stören lassen, weder von einem Radio, das im Hintergrund läuft, noch von der Türklingel, dem Telefon oder spielenden Kindern. Nur unter diesen Bedingungen kann man sich wirklich effektiv miteinander unterhalten.

Regelmässig ruhige Zeit zu zweit zu verbringen ist sehr wichtig
Regelmässig ruhige Zeit zu zweit zu verbringen ist sehr wichtig

Wöchentliche Gespräche

Beide Partner sollten sich in die Augen sehen können. Ob sie dabei am Küchentisch oder auf der Couch sitzen, ist nicht entscheidend.

Wichtiger ist, dass dieses Gespräch jede Woche einmal stattfindet. Klappt ein Termin einmal nicht, so sollte sofort ein Ersatztermin festgelegt werden, sodass die Kontinuität des Gespräches gesichert bleibt.

Nun darf jeder eine Viertelstunde lang ungestört erzählen oder Probleme ansprechen. In der letzten Viertelstunde dürfen beide Partner sprechen. Wenn es nichts zu sagen gibt, darf natürlich auch geschwiegen werden.

Wichtig ist aber, dass beide Partner eine volle Viertelstunde Zeit haben. Nach dem Gespräch sollte der Sachverhalt soweit geklärt sein, dass man dann nicht mehr darüber sprechen muss.

Gesprächsinhalte

Während des Gespräches sollte der Partner, der gerade mit Sprechen an der Reihe ist, grundsätzlich in der Ich-Form sprechen, da man sich mit der Du-Form schneller angegriffen fühlt. Der Sprecher darf über alles reden, was ihn bewegt.

Der Zuhörer sollte jedoch währenddessen keine Fragen stellen. Auch Ratschläge sollten nach Ansicht von Moeller und Fatia nicht erteilt werden, selbst wenn sie vielleicht wirklich gut gemeint sind.

Nur wenn derartige Gespräche regelmäßig stattfinden und dann auch wirklich alle Probleme angesprochen werden, kann eine Beziehung Bestand haben - das klingt natürlich auch plausibel. Trifft man sich jede Woche zum intensiven Gespräch, so hat man irgendwann Übung darin, alle Dinge anzusprechen, die einen stören oder die man selbst verändern möchte.

Werden diese nicht als Vorwurf geschildert, so kann der Partner bzw. der Zuhörer darauf eingehen. Kleinere Probleme, die immer unter den "Teppich gekehrt" werden, stauen sich irgendwann zu einem unüberwindbaren Problem auf.

Länge der Gespräche

Zu guter Letzt sollte das gemeinsame wöchentliche Gespräch nicht übermäßig in die Länge gezogen werden. Die 90 Minuten sind in der Regel ausreichend und sollten nicht überschritten werden. Dafür ist es aber absolut wichtig, dass das Gespräch jede Woche zu einem vorher vereinbarten Termin stattfindet und dass es auch jedes Mal einen Ersatztermin gibt, falls etwas dazwischenkommt.

Doch was ist, wenn der Partner partout nicht über ein vorhandenes Problem sprechen möchte?

So bekommen Sie Ihren Partner zum Reden

Es ist nie einfach ein Problem innerhalb einer Partnerschaft anzusprechen, wenn es sich bereits in den Alltag integriert hat. So bringen Sie ihren Partner zu einem konstruktiven Gespräch.

Die Frustration nimmt zu

Wie oft haben Sie im Laufe Ihrer Beziehung Ihren Partner gebeten, den Deckel der Zahnpastatube zu schließen? Oder die schmutzige Wäsche direkt in den Wäschekorb und nicht kurz davor oder anderswo auf dem Boden zu platzieren?

Umso öfter Sie Ihre Wünsche äußern und umso öfter Ihr Partner nicht darauf eingeht und nicht reagiert und weiterhin alles beim Alten bleibt, sammelt sich in Ihnen mehr und mehr das Gefühl der Frustration und Sie sehen sich mit Ihrem Latein am Ende. Bevor Sie zu dem Schluss kommen, dass Ihrem Partner egal ist, worum Sie Ihn bitten, dass er zu unsensibel oder einfach nur zu faul ist, geben Sie einer der nachfolgenden Ratschlägen eine Chance. Vielleicht reagiert Ihr Partner ja doch noch.

Der Ton macht die Musik: Wunschäußerung besser als Vorwurf

Das Ziel ist es, Ihren Wunsch auf eine Art zu formulieren, die nicht anklagend oder negativ klingt und eventuell eine Abwehrreaktion - wie so oft in diversen Streitereien als Schneeballeffekt bekannt - verursacht. Einen effektiven Weg stellt eine objektive Sicht über eine Situation dar, ohne das Wort "Du" dabei zu verwenden.

An dem Zahnpastabeispiel gesehen, beinhaltet der Satz "Du schließt nie die Zahnpastatube!" gegenüber dem Satz "Die Zahnpastatube ist für gewöhnlich offen!" eine andere Bedeutung. Es mag wie ein einfacher Unterschied in der Grammatik aussehen, doch Sie werden merken, dass, wenn Sie Sätze in der objektiven Formulierung wie an Ihren Partner herantragen, das Zuhören und auch das dementsprechende verständnisvolle Handeln als Verbesserung eintreten werden. Auf diese Weise wird Ihre Bitte eher auf positives Gehör und positive Reaktionen treffen können und nicht in der defensiven Überreaktion verloren gehen.

Sagen Sie, was Ihnen fehlt

Schon als Kleinkind begreift man recht schnell, dass es viel einfacher ist, direkt zu fragen anstelle es an passender Stelle irgendwann einmal und nett verpackt nachzufragen. Ziemlich ähnlich verhält es sich mit Personen innerhalb einer Partnerschaft.

Häufig passiert es im Laufe des Zusammenseins, dass Forderungen eine wahre Kommunikation ablösen. Jeder hat das Bedürfnis, als wichtig angesehen zu werden und man weiß auch, dass man die Wichtigkeit seines Partners für einen Selbst auch zeigen kann. Es kann schwierig sein für sich klar zu formulieren, was genau für einen selbst wichtig ist, was der Partner in bestimmten Abständen zeigen sollte, damit man selbst das Gefühl hat mit dem anderen verbunden zu sein und Teil im Leben des anderen zu sein.

Nehmen Sie sich die Zeit und setzen Sie sich hin, um es herauszufinden. Um Ihre Bedürfnisse im Rahmen Ihrer Partnerschaft zu finden, vervollständigen Sie den nachstehenden Satz: "Wenn mein Partner auf meinen Wunsch eingeht, dann fühle ich mich ihm/ihr gegenüber...".

Finden Sie Ihre eigenen Gefühle heraus

Wenn Wünsche oder Fragen nach Gründen unbeantwortet bleiben, fühlt man sich oft frustriert. Machen Sie sich klar, dass das Gefühl der Frustration eine zweitrangige Emotion ist und nicht die Wurzel des Problems darstellt.

Um tatsächliche Reaktionen zu erhalten, die Sie weiterbringen, müssen Sie bei sich tiefer graben und an die weicheren oder primären Gefühle unterhalb des Frustrationsgefühls herankommen. Primäre Emotionen sind beispielsweise

Sprechen Sie es aus

Nachdem Sie nun herausgefunden haben, was Sie in Ihrer Partnerschaft von Ihrem Partner brauchen und die primären Emotionen diese Bedürfnisse unterstreichen, ist es an der Zeit, alle Ratschläge zusammenzuführen und das ganzheitliche Bild anzusehen. Setzen Sie sich mit Ihrem Partner in einem ruhigen Zeitpunkt zusammen.

Beginnen Sie mit der Beschreibung der Situation, die Sie geändert haben möchten, seien Sie dabei objektiv. Dann lassen Sie Ihren Liebsten wissen, wie Sie sich fühlen, wenn die Situation eintritt.

Und dann sagen Sie Ihm, wieder in objektiver Formulierung, was Sie von Ihm brauchen. Kommunizieren Sie in jedem Fall in der objektiven Formulierungsform mit Ihrem Partner, um eine positive Reaktion und Antwort zu erhalten - beginnend von der Zahnpastatube bis hin zu persönlicheren Themen.