Beliebte und unbeliebte Kosenamen - Bedeutung und Tipps zur Nutzung

Kosenamen in Beziehungen sind nichts Außergewöhnliches. Sehr häufig geben sich Partner gegenseitig Namen, mit denen nur sie sich ansprechen, die für andere aber tabu sind. Manchmal werden diese Kosenamen im Bekanntenkreis öffentlich, manchmal verbleiben sie auch komplett in der Intimsphäre. Lesen Sie hier über beliebte, unbeliebte und die verbreitetsten Kosenamen.

Von Kathrin Schramm

Über beliebte und unbeliebte Kosenamen

Wenn Sie in einer größeren Stadt leben und im Anzeigenteil der Tageszeitung den Eintrag "Liebes Bärchen, zu Deinem 40. gratuliert Dir Dein Schnucki" lesen, was denken Sie dann? Wieviele "Bärchen" und "Schnuckis" kennen Sie, und hat davon vielleicht heute einer Geburtstag?

Ebenso wie die einfallslosen "Schatzis" und "Hasen" sind Schnuckis und Bärchen austauschbar, und damit alles andere als individuell. Im Gegenteil, wer seinen Partner konsequent "Schatz" nennt, der verallgemeinert ihn damit mehr, als er ihn hervor hebt.

Dennoch zählen diese Bezeichnungen zu den beliebtesten, was die Auswahl angeht. Auch verkleinernde ("Mäuschen") oder abgeleitete Formen ("Schmusebär") aus dem Tierreich werden gerne gewählt.

Unterschiede bei den Geschlechtern

Vom Empfänger werden diese Bezeichnungen häufig weniger geliebt. Doch hier unterscheidet sich stark der Geschmack von Mann und Frau. Frauen haben es häufig gerne, dass sie zum "Mäuschen" gemacht werden und Beschützerinstinkte wecken. Männer dagegen können sich eher damit anfreunden, ein "Bär", "Löwe" oder "Tiger" zu sein.

Generell werden Kosenamen bevorzugt, die eine positive Aussage haben. Sehr häufig werden jedoch auch Kosenamen verwendet, die auf eine besondere körperliche Eigenschaft des Trägers hinweisen.

Interessant ist, dass diese oft auch ins Gegenteil verkehrt werden. So ist zum Beispiel häufig zu beobachten, dass sehr große Männer von ihren deutlich kleineren Frauen auch "Kleiner" genannt werden. Den Männern gefällt dies meistens weniger gut.

Kurzformen liegen im Trend

Sehr beliebt und meist relativ unkritisch sind auch Kurzformen des tatsächlichen Vor- oder Nachnamens. So kann man häufig beobachten, dass der Partner eine Abwandlung des Namens benutzt, die nur ihm persönlich vorbehalten bleibt, von anderen jedoch nicht benutzt werden darf.

Diese Art der Namensentwicklung ist meist bei beiden Partnern sehr beliebt, da sie keine Peinlichkeiten auslösen kann und auch keinen Anlass zu Spekulationen bietet. Zu den typischen Beispielen zählen:

  • Toni/Tony für Anton
  • Dani für Daniel(a)
  • Jack/Jacky/Jake für Jakob
  • Hans/Hansi/Hannes für Johannes
  • Max/Maxi für Maximilian
  • Bob/Bobby für Robert
  • Tom/Tommy für Thomas
  • Kim/Kimy für Kimberly

Unbeliebte Kosenamen mit Bezug zu persönlichen Schwächen

Besonders unbeliebt dagegen ist es, wenn Kosenamen auf Schwächen oder schlechte Angewohnheiten des Partners anspielen. Ein "Pupsi" zum Beispiel wird seinen Kosenamen wohl eher nicht so sehr lieben, und ihn vor allem nicht in der Öffentlichkeit missbraucht wissen wollen.

Originelles und Peinliches

Wer die allergrößten Fettnäpfchen vermeiden möchte, der kann dies bereits bei der Wahl des Kosenamens selbst tun. Viele Partner nennen sich gegenseitig einfach nur "Schatz". Das ist zwar nicht besonders originell und ungefähr das Gegenteil von individuell, kann aber zumindest keine größeren Peinlichkeiten hervorrufen.

Auch Diminuitive oder sonstige Ableitungen vom jeweiligen Vornamen sind relativ unkritisch. Nicht nur in der Partnerschaft, sondern auch im Freundeskreis sind solche Ableitungen häufig gebräuchlich.

Bettgeschichten

Richtig peinlich dagegen kann es werden, wenn die gewählten Kosenamen eindeutig ihren Ursprung im intimen Bereich haben und dieser sich auch dem Außenstehenden sofort erschließt. Was in den eigenen vier Wänden in Ordnung sein mag, kann draußen schnell peinlich werden. "Tiger" ist in diesem Zusammenhang noch ein vergleichsweise harmloses Beispiel.

Lustige Kosenamen

Sehr amüsant sind auch andere Ableitungen aus dem Tierreich. Nennt eine Frau ihren schwergewichtigen Gatten zum Beispiel in der Öffentlichkeit "Maus" oder "Hase", dann trägt das schnell zur Erheiterung der Zuhörer bei.

Als totale Entgleisung kann dann die weiterführende Version gewertet werden, wenn die Dame in Anwesenheit ihres Gatten etwas über ihn erzählt, und dabei Sätze bildet wie "Der Hase sagt immer...". Bevor Sie in dieses Fettnäpfchen treten, denken Sie lieber einmal über die Außenwirkung Ihrer Worte nach.

Tipps zum richtigen Umgang

Kosenamen entstehen oft aus einer tiefen Liebe heraus. Ein Name, den man nur selbst für den Partner benutzt und der Nähe zum Ausdruck bringen soll, ist im intimen Rahmen sicherlich etwas Schönes. Doch in der Öffentlichkeit wird aus dem Liebesbeweis oft eine Peinlichkeit sondergleichen.

Vermeiden Sie Spott und Hohn in der Öffentlichkeit

Während Kosenamen wie Schatzi, Darling und Liebling relativ gängig sind und auch in der Öffentlichkeit akzeptiert werden und nicht für großes Aufsehen sorgen, gibt es immer wieder ausgefallene Kosenamenvarianten, die für den Partner peinlich sind. Wer vor fremden Leuten Kosenamen verwendet, tritt häufig ins Fettnäpfchen, und so erntet der Partner oft Spott für seinen Kosenamen. Diese Peinlichkeiten sollten unbedingt vermieden werden, besonders im beruflichem Umfeld.

Zu Irritationen kann es hin und wieder führen, wenn einem der Partner der Kosename in der Öffentlichkeit herausrutscht. Je nach Art des Kosenamens kann es zu Lachern, verkniffenen Lachern oder zu erstaunten Blicken führen.

Keine peinlichen Äusserungen in der Öffentlichkeit
Keine peinlichen Äusserungen in der Öffentlichkeit

Deshalb sollte man es nach Möglichkeit vermeiden, dieses Stück Privatleben allzu offenherzig mitzuteilen. Stellen Sie sich vor, Sie sind Chef einer größeren Abteilung, und werden bei einem Geschäftsessen von Ihrer Gattin als "Bärchen" tituliert.

Autoritätsverlust ist hier so gut wie vorprogrammiert. Andererseits kann es auch ein menschliches Licht auf Sie werfen und Sie Ihren Mitarbeitern sympathischer machen.

Kosenamen sind und bleiben jedoch etwas Intimes, welches die Nähe zweier Menschen symbolisiert und der gefühlten Liebe Ausdruck verleihen soll. Diese Intimität sollte zwischen den betreffenden Personen bleiben und nicht der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Wenn ein Kosename erst einmal für Spott gesorgt hat, dann verliert er seinen Reiz und so verliert die Partnerschaft ein Stückchen ihrer Intimität.

Kosenamen als Geheimnis in der Partnerschaft

Kosenamen sollten deshalb als kleines Geheimnis in der Partnerschaft gesehen werden. Sie sorgen auch oft für einen erotischen Reiz und werden ganz persönlich für den Partner kreiert.

Gerade deshalb steckt im gewählten Kosenamen oft sehr viel von der Persönlichkeit des Partners, die er so eventuell nicht der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Um das Vertrauen des Partners nicht zu enttäuschen sollten deshalb Kosenamen unter Verschluss gehalten werden.

Wer Kosenamen auch gerne in der Öffentlichkeit benutzen möchte, sollte vorher das Gespräch mit seinem Partner suchen und abklären, ob dieser mit der Verwendung seines Kosenamens vor Fremden Probleme hat. Hier ist es wichtig, Bedenken des Partners ernst zu nehmen und seine Einstellung zu akzeptieren und nicht über die gesetzte Grenze zu gehen.