Gymnastikschuhe - Merkmale, Einsatzbereiche und Variationen

Gymnastikschuhe sind besonders leichte Schuhe mit dünner Sohle, die beim Turnen, in der Gymnastik oder bei akrobatischen Übungen getragen werden. Sie schützen die Füße des Sportlers und sorgen für einen speziellen Grip auf dem Hallenboden, auf der Matte oder einem Sportgerät. Gymnastikschuhe werden in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Lesen Sie über Merkmale, Einsatzbereiche und Variationen des Gymnastikschuhs.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Gymnastikschuhe - Merkmale und Funktion

Unter einem Gymnastikschuh oder Turnschläppchen versteht man weiche und sehr leichte Unisex-Schuhe mit dünner und sehr biegsamer Sohle. Diese kann rutschfest oder gleitfähig sein.

Die Innensohle des Gymnastikschuhs ist häufig schweißaufsaugend. Ein fester Halt an den Füßen kann durch ein Ristgummi gewährleistet werden. Gymnastikschuhe finden im Schulsport und sonstigen Sport Anwendung, werden aber oft auch als Hausschuhe getragen.

Eingesetzt werden Gymnastikschuhe beispielsweise

  • beim Turnen
  • bei der Gymnastik
  • bei der Akrobatik
  • beim Tanzen oder
  • beim Voltigieren.

Sie geben einen rutschsicheren Halt oder erhöhen die Dreh- und Gleitfähigkeit. Zudem bieten sie Schutz vor Hautverletzungen oder auch Fußpilz-Infektionen. Es gibt zahlreiche verschiedene Farben; oftmals werden sie in Weiß oder Schwarz getragen.

Materialien und Aufbau

Gymnastikschuhe sollen die Füße vor Verletzungen schützen, ohne dass sie deren Beweglichkeit einschränken. Aus diesem Grunde bestehen Gymnastikschuhe aus

  • dünnem Leder
  • Baumwolle oder
  • elastischen, synthetischen Geweben.

Auch Kombinationen dieser Materialien sind möglich.

Damit der Schuh am Fuß gut anliegt, ist er in den meisten Fällen mit einem Gummi- oder Gewebeband eingefasst; zusätzlich befindet sich auf dem Spann ein Ristgummi beziehungsweise ein Gummikreuz.

Die Sohle des Gymnastikschuhs kann unterschiedliche Funktionen besitzen. Entweder soll sie ein Rutschen auf dem Gerät oder Hallenboden verhindern oder die Gleitfähigkeit erhöhen. Rutschfeste Sohlen bestehen aus dünnem, wenig profiliertem Gummi, gleitfähige Sohlen aus Rauleder.

Klassische Gymnastikschuhe verfügen über keine Innensohle, was dazu führt, dass der Fuß insbesondere auf der Gummisohle schnell zu schwitzen beginnt. Moderne Gymnastikschuhe sind mit einem Futter ausgestattet, welches Feuchtigkeit aufsaugen kann.

Die Sohle des Gymnastikschuhs kann aus einem Stück bestehen. Möglich ist aber auch, dass sie geteilt ist. Hierdurch wird dem Fuß noch mehr Beweglichkeit gegeben und bei einigen Übungen eine bessere Optik vermittelt.

Einsatzbereiche

Gymnastikschuhe kommen im Schul- und Vereinssport ebenso zum Einsatz wie im Profisport. Selten werden sie in der Freizeit getragen.

Werden sie beim Turnen benutzt, sollen sie dem Sportler einen besseren Halt auf dem Gerät ermöglichen, beispielsweise auf dem Pferd oder auf dem Kasten. In der Gymnastik und Akrobatik sorgen sie für Grip auf dem Hallenboden und schützen die Füße des Sportlers vor Verletzungen und Infektionen.

Auch beim Voltigieren kommen Gymnastikschuhe zum Einsatz. Hier schützen sie nicht nur die Füße des Sportlers, sondern auch den Pferderücken.

Kinder machen Gymnastik in einer Sporthalle voller roter, blauer und grüner Turnmatten, vorne die Trainerin mit Basecap
Kinder machen Gymnastik in einer Sporthalle voller roter, blauer und grüner Turnmatten, vorne die Trainerin mit Basecap

Variationen: Gymnastikschuhe mit RSG-Kappen

Außerdem gibt es zahlreiche Abwandlungen des Gymnastikschuhs. Beispielsweise werden in Schwimmbädern immer häufiger gymnastikschuhähnliche Fußbekleidungen aus Mesh und Gummi verwendet.

Zu den Varianten zählt zudem der Eurythmieschuh. Er verfügt über eine dünne Sohle aus Gummi. Der Fuß wird darin fest umschlossen, sodass der Schuh einen sehr starken Halt bietet; gleichzeitig wird maximale Bewegungsfreiheit gewährleistet.

In der Rhythmischen Sportgymnastik benutzt man RSG-Kappen. Im Folgenden gehen wir auf letztere genauer ein.

RSG-Kappen verdanken ihre Bezeichnung dem Verwendungszweck. Sie werden in der Rhythmischen Sportgymnastik, seltener beim Tanzen eingesetzt. Man kennt diese Art der Fußbekleidung auch unter dem Namen Toe Caps.

Merkmale und Funktion

RSG-Kappen sind eine Variation von Gymnastikschuhen, die in der Rhythmischen Sportgymnastik getragen werden. Sie schützen den Vorderfußbereich und ermöglichen der Sportlerin aufgrund der Gleitfähigkeit der Sohle schnelle Drehungen. Es werden verschiedene Arten von RSG-Kappen angeboten.

Sie umschließen ausschließlich den Vorderfuß und werden mit Hilfe von Gummibändern über die Ferse gespannt, damit sie Halt finden. Diese können mit zusätzlichen Antirutschbeschichtungen ausgestattet sein, welche auf der Haut gut haften.

Möglich sind verschiedene Arten der Gummibandführung. Sie kann seitlich von der Kappe oder vom Rist ausgehend zur Ferse führen.

In der Regel besteht das Obermaterial der RSG-Kappen aus Nappaleder, welches eine gute Atmungsaktivität besitzt. Aufgrund der Weichheit des Materials passt es sich dem Vorderfuß bestens an und wärmt ihn. Eine weniger wärmende Wirkung haben RSG-Kappen aus Mikrofaser, dafür trocknet das Material schneller.

Die Sohle der RSG-Kappen wird aus Echtleder oder aus synthetischem Velourleder gefertigt. Meist handelt es sich um ein spezielles Rauleder, das den Kappen eine besondere Gleitfähigkeit verleiht. Hierdurch ist es möglich, dass sich der Fuß schneller auf dem Boden drehen kann, ohne dass es zu Hautschädigungen durch Reibung kommt.

Verschiedene Modelle

Der mittlere und hintere Teil des Fußes kommen lediglich mit den Gummibändern, nicht aber mit den Kappen in Berührung. Hierdurch behält der Fuß seine vollständige Beweglichkeit und größtenteils seine Haftung auf dem Boden. Dennoch gibt es verschiedene Arten von RSG-Kappen, die sich auf den ersten Blick aber nur wenig voneinander unterscheiden.

Zum einen werden längere Modelle angeboten. Die Sportlerin benutzt sie hauptsächlich während des Trainings, um den Fuß beim Einstudieren der Übungen auch im Ballenbereich zu schützen.

Kürzere Modelle verwendet man insbesondere im Wettkampf, sie reichen nur knapp über die Zehen. Hierdurch wird ein noch präziseres Ausführen komplizierter Übungen möglich, zudem kann sich die Jury einen perfekten Eindruck über die Fußhaltung der Sportlerin verschaffen.