Neurolinguistische Psychotherapie - Anwendungsgebiete und Ablauf
Das Neuro-Linguistische Programmieren bzw. im therapeutischen Bereich als neurolinguistische Psychotherapie bezeichnet, vereint mehrere unterschiedliche Formen der Psychotherapie. Zur Anfangszeit wurde die Therapie vor allem für Kommunikationstrainings und Seminare angewandt. Mittlerweile hat sie einen Platz im Bereich der Psychotherapie gefunden, auch wenn sie in Sachen Wirksamkeit kritisiert wird. Lesen Sie alles Wissenswerte über die neurolinguistische Psychotherapie.
Grundlagen: Konzept der neurolinguistischen Psychotherapie
Die neurolinguistische Psychotherapie basiert auf dem neurlinguistischen Programmieren, kurz NLP. Im Rahmen der NLP-Arbeiten ging es um die Frage, inwieweit man als Therapeut einem Patienten zu einer nachhaltig positiven Veränderung verhelfen kann. Mittlerweile kommen die Werkzeuge auch im psychotherapeutischen Bereich zum Einsatz.
Grundlage der neurolinguistischen Psychotherapie bilden mehrere Theorien, die sich gegenseitig ergänzen. Dazu gehören:
- Gregory Batesons (1904-1980) Kybernetik der Theorie des Geistes, bei der es vor allem um die Logikebenen des Lernens geht
- Noam Chomskys Transformationsgrammatik sowie den darauf fußenden Modellen der Sprache, die von John Grinder und Richard Bandler weiterentwickelt wurden
- Albert Banduras sozial-kognitive Lerntheorie, die den Modelling-Ansatz von Grinder und Bandler beinhaltet
Weitere Theorien sind:
- die Theorie der sinnesspezifischen Repräsentationssysteme, die als Grundbausteine der Informationsverarbeitung dienen
- die Grundannahme, das funktionalautonome Persönlichkeitsteile mit zum Teil unbewussten und zum Teil bewussten Prozesskomponenten existieren
- die Annahme, dass eine grundsätzliche Zielorientierung von menschlichem Handeln vorliegt
Als Psychotherapiemethode kann in Deutschland die neurolinguistische Psychotherapie auch über das Heilpraktikergesetz ausgeübt werden.
Wirkung und Durchführung der neurolinguistischen Psychotherapie
Die Anwendungsgebiete der neurolinguistischen Psychotherapie sind unterschiedlich. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz bei Phobien. Auf eine einschränkende und etikettierende Diagnostik wird dabei verzichtet, stattdessen gilt es, die Fähigkeit der lebenslangen Veränderung im Blick zu behalten. Durch die Therapie soll der Patient freier in seinem Verhalten werden.
Die Behandlung ermöglicht
- die Herstellung von vertrauensvollen Beziehungen mit verschiedenen Kunden
- das Verstehen ganzheitlicher Struktur sowie Wirkung von Überzeugungen, Einstellungen, Selbstbildern und Werten
- das erweiterte Verstehen der Sprachwirkung
- ein prozessorientiertes Arbeiten zur Erleichterung einer dauerhaften Veränderung und zum Schutz der Privatsphäre und Integrität
- ein kurzzeittherapeutisches und lösungsorientiertes ausgerichtetes Umfeld
Kritik an der Neurolinguistischen Psychotherapie
Kritiker der neurolinguistischen Psychotherapie geben zu bedenken, dass noch kein Wirksamkeitsbeweis für die verschiedenen NLPt-Methoden vorliegt. Darüber hinaus wird die Methode nicht von einem akademischen Betrieb kontrolliert. Dagegen liegen mehrere Arbeiten zur neurolinguistischen Psychotherapie vor, die negative Resultate erbrachten.