Ursachen, Symptome und Therapie des kindlichen Zehengangs

Aller Anfang ist schwer. Und das gilt auch beim Laufenlernen. Viele Kleinkinder gehen anfangs im so genannten Zehengang.

Von Claudia Haut

Wann ein Kind anfängt zu laufen, hängt von seiner körperlichen und geistigen Entwicklung ab. Die meisten Kinder entdecken um ihren ersten Geburtstag herum, dass man auch auf zwei Beinen die Welt erkunden kann. Aber natürlich will das Laufen gelernt sein und klappt nicht von heute auf morgen. Bis ein Kind vollkommen normal aufstehen und loslaufen kann, dauert es einige Monate.

Merkmale des Zehengangs

Viele Kinder gehen zu Beginn des Laufens im so genannten "Zehengang". Sie belasten den Fuß beim Laufen also immer vorne auf den Zehen, obwohl sie auf dem gesamten Fuß stehen können. Dieser kindliche Zehengang kommt gar nicht so selten vor, viele Kinder machen so ihre ersten Schritte.

Ärzte bezeichnen den Zehengang als "Ganganomalie", also eine Art des Gehens, die nicht normal und auch nicht gut für den kindlichen Körper ist.

Viele Kinder fangen auf diese Weise an zu laufen, mit der Zeit entwickeln sie jedoch das richtige Abrollen des Fußes und laufen dann vollkommen normal, ohne dass eine Behandlung erfolgen muss oder der Zehengang Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes hätte.

Läuft ein Kind hingegen auch noch Monate oder Jahre nach dem Laufenlernen immer auf den Zehen, so kann sich der Vorfuß verbreitern oder die Achillessehne verkürzen. In diesem Fall muss natürlich eine Behandlung erfolgen. Die Ärzte untersuchen dann auch, ob der Zehengang vielleicht nur das Symptom einer Erkrankung ist.

Mögliche Behandlungsformen

Der kindliche Zehengang muss therapiert werden, wenn er krankhaft ist. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, die Ganganomalie krankengymnastisch bzw. physiotherapeutisch zu behandeln.

Die Therapeuten machen mit den Kindern verschiedenste Übungen mit dem Ziel, dass die Kinder lernen, den Fuß richtig abzurollen und beim Laufen nicht mehr ausschließlich den Vorfuß zu belasten.

Zusätzlich erhalten die Kinder oftmals spezielle angefertigte Schuhe oder Einlagen, die bewirken, dass der Fuß beim Gehen in einer normalen Position gehalten wird. Teilweise gibt es auch Schienen, die die Kinder lediglich nachts tragen müssen.

Mit der richtigen Therapie kann aber meist auch der krankhafte Zehengang erfolgreich geheilt werden.