Ausbildungssuche - Möglichkeiten und Tipps zur Bewerbung für einen Ausbildungsplatz

Eine Ausbildung ist eine wichtige Voraussetzung, um später im Berufsleben einen sicheren und guten Job zu bekommen. Leider ist das Finden einer guten Ausbildungsstelle nicht immer leicht. Entscheidend ist ein gutes Bewerbungsschreiben und wird man eingeladen, muss man im Bewerbungsgespräch punkten. Lesen Sie, welche Möglichkeiten der Ausbildungssuche es gibt und worauf man bei der Bewerbung für einen Ausbildungsplatz achten sollte - vom Bewerbungsschreiben bis zum Bewerbungsgespräch.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Spätestens, wenn das Ende der Schulzeit naht, wird die Frage laut, in welche berufliche Richtung man sich künftig bewegen möchte. Sobald man sich dazu entschlossen hat, eine Ausbildung zu erlernen, gilt es, den dazu passenden Ausbildungsplatz zu finden.

Häufig stellen zukünftige Auszubildende in diesem Zusammenhang recht hohe Anforderungen, wie etwa

  • eine gute Bezahlung
  • einen Platz in der Nähe des Wohnorts
  • spannende Aufgaben
  • ein nettes Team sowie
  • gute Chancen, später übernommen zu werden.

Natürlich ist es nicht unmöglich, einen passenden Platz zu finden. Man muss nur wissen, mit welcher Einstellung man an die Suche herangehen muss.

Tipps zur Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz

Zunächst einmal sollte man ein paar grundlegende Ratschläge befolgen. So ist es wichtig, die Ausbildungsplatzsuche nicht zu überstürzen. Bis man eine passende Stelle findet, ist es durchaus normal, dass etwas Zeit vergeht - man sollte sich nur nicht entmutigen lassen.

Hilfreich ist es, frühzeitig mit der Suche zu beginnen. Auf diese Weise gerät man nicht so sehr unter Zeitdruck. Zudem wird man auf umso mehr freie Stellen treffen, je früher man mit der Suche beginnt.

Ein weiterer Tipp: man sollte den Suchradius etwas erweitern. Wer nur in unmittelbarer Wohnungsnähe sucht, verspielt viele Chancen.

Es gibt diverse Beratungs- und Informationsangebote. Wer diese in Anspruch nimmt, wird vermutlich schneller zum Ziel kommen. Und schließlich gilt es, über mögliche Alternativen nachzudenken, wenn die Suche nicht gelingen will - wäre vielleicht nicht auch ein anderer Ausbildungsberuf eine gute Idee?

Diverse Möglichkeiten nutzen

Um eine Ausbildungsstelle zu finden, stehen dem Interessenten diverse Möglichkeiten zur Verfügung. Um größere Chancen zu erzielen, ist zu empfehlen, mehrere davon gleichzeitig anzugehen.

Arbeitsamt

Zunächst einmal kann sich natürlich an das Arbeitsamt gewandt werden. Dieses sorgt dann nicht nur dafür, dass man auf zahlreiche Ausbildungsplätze stößt.

Stattdessen hilft dieses auch dabei, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, um anschließend einen passenden Ausbildungsplatz zu wählen. Daneben tritt das Arbeitsamt noch vermittelnd auf, so dass ein direkter Kontakt zum potentiellen Arbeitgeber hergestellt werden kann.

Internet und Zeitungen

Darüber hinaus kann man sich noch online und in Printmedien darüber informieren, welche Unternehmen der Region gerade ausbilden. In diesem Zusammenhang macht es Sinn, sich wirklich aller Möglichkeiten zu bedienen. So kann man beispielsweise durch ein regelmäßiges Durchsuchen der Zeitung und wöchentliche Online-Recherchen sicherstellen, wirklich alle Ausbildungsplätze der Region zu finden.

Man sollte sich auf verschiedenen Kanälen über passende Lehrstellen informieren
Man sollte sich auf verschiedenen Kanälen über passende Lehrstellen informieren

Bekanntenkreis

Letztlich kann es noch hilfreich sein, sich einfach im eigenen Bekanntenkreis umzuhören. So kennt vielleicht ein Bekannter einen Betrieb, welcher gerade neue Auszubildende sucht.

Ausbildungsmessen

Ausbildungsmessen stellen eine weitere gute Möglichkeit dar, sich nach einem Ausbildungsplatz umzusehen. Solche Messen finden jedes Jahr statt; hier kann man sich über verschiedene Berufe informieren und direkt mit den Unternehmen Kontakt aufnehmen.

Tipp: Anzeige auswerten

Sollte man auf eine Anzeige stoßen, aus welcher hervorgeht, dass ein Betrieb nach neuen Auszubildenden sucht, sollte man sich diese Anzeige genau durchlesen. So sollte dann auf Formulierungen geachtet werden, welche darauf hinweisen, dass der Auszubildende nach einer guten Leistung in der Ausbildungszeit auch übernommen wird. Schließlich muss man sich in einem solchen Fall dann nicht gleich auf die Arbeitssuche begeben, sobald die Ausbildung abgeschlossen ist und hat einen Arbeitgeber, welchen man vertrauen kann.

Mögliche Auswahlkriterien

Selbst wenn man mehrere Möglichkeiten nutzt, sich nach einem Ausbildungsplatz umzusehen - die Frage, ob es sich wirklich um das passende Unternehmen handelt, bleibt oftmals. Zu diesem Zweck kann es helfen, sich folgende Fragen anzusehen und diese individuell zu beantworten:

  • Passt das Unternehmen zu den individuellen Stärken?
  • Welche dieser Stärken könnte man in diesem Unternehmen besonders gut einsetzen und fördern?
  • Hat man schon eine grobe Vorstellung vom zukünfigen Arbeitsplatz?
  • Ist dieser Ausbildungsplatz diesbezüglich stimmig?
  • Kann man sich die Arbeit in diesem Unternehmen konkret und bildlich vorstellen?
  • Kann man Erfahrungswerte von aktuellen und ehemaligen Auszubildenden in Erfahrung bringen?
  • Gibt es positive Bewertungen des Unternehmens in Ausbildungsbewertungsportalen?
  • Werden Interessenten z.B. durch Artikel, Videos und Co. direkt angesprochen?
  • Gibt der einen Tag der offenen Tür?
  • Gibt es Praktikumsmöglichkeiten?
  • Informiert man die Interessenten vorab über die Vergütung?
  • Wie viele Ausbilder gibt es?
  • Absolvieren diese Weiterbildungen?
  • Gibt es Kriterien, die ganz klar gegen das Unternehmen sprechen?

Insgesamt ist die Suche nach einem Ausbildungsplatz demnach ein Unterfangen, welches einiger Recherchearbeit bedarf. Wird diese allerdings geleistet, dann dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis ein passender Ausbildungsplatz in der gewünschten Branche gefunden ist.

Ist dies geglückt, gilt es, sich auf die Bewerbung zu konzentrieren...

Tipps zur Bewerbung: das Bewerbungsschreiben

Das Bewerbungsschreiben kann die Eintrittskarte für das Bewerbungsgespräch und für die Ausbildung sein. Es ist vor allem die persönliche Visitenkarte, die nicht bloß hinterlassen wird, sondern Eindruck hinterlässt. Und dieser sollte so positiv wie möglich sein. Ein Bewerbungsschreiben erfüllt bestimmte Formalien.

Das Bewerbungsschreiben ist ein Schreiben der Werbung für sich selbst. Dementsprechend sollte es gestaltet sein.

  • Gleich in der Einleitung sollte der Bezug zum Unternehmen herausgestellt werden und damit neugierig zum Weiterlesen machen.
  • Im Hauptteil werden die persönlichen Vorzüge, Kenntnisse und Fertigkeiten genannt und knapp erläutert.
  • Im Schlussteil sollte der Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch ausdrücklich genannt werden.

Das Bewerbungsschreiben sollte insgesamt eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten. Selbstverständlich ist, dass es fehlerfrei und stilistisch einwandfrei verfasst ist. Für eine erste Orientierung für den Leser darf die Betreffzeile nicht fehlen. Das Bewerbungsschreiben ist nur ein Teil der Bewerbungsunterlagen, die mitunter aus

bestehen.

Generell sollten angehende Azubis sich beim Bewerbungsschreiben nicht allzu sehr an das der Arbeitnehmer halten. So gibt es vor allen Dingen andere Schwerpunkte - beispielsweise können sie nicht von Erfahrungen sprechen, wie es bei Arbeitnehmern der Fall ist.

Stattdessen gehören Motivation und persönliche Stärken in den Vordergrund. Folgende Fragen sollte man sich als Unterstützung stellen:

  • Warum möchte man diesen Beruf erlernen?
  • Warum ist man dafür genau der/die richtige?
  • Warum möchte man die Ausbildung in diesem Betrieb machen?
Die Bewerbung um eine Lehrstelle sollte viel persönliches Enthalten da noch keine beruflichen Qualifikationen vorhanden sind
Die Bewerbung um eine Lehrstelle sollte viel persönliches Enthalten da noch keine beruflichen Qualifikationen vorhanden sind

Konnte man mit dem Bewerbungsschreiben überzeugen, wird man zum Bewerbungsgespräch eingeladen...

Bewerbungsgespräch - die Visitenkarte zur Lehrstelle

Das Bewerbungsgespräch ist die Visitenkarte zur Lehrstelle. Wer dabei einen guten Eindruck hinterlässt, "hat schon mehr als die halbe Miete" - einigermaßen passable Noten vorausgesetzt.

Chefs wollen keine Theoretiker, sondern Pragmatiker, die anpacken können und sich im Alltag bewähren. Gespickt mit einen grundsätzlichen Allgemeinwissen hat man das Bewerbungsgespräch schon gut überstanden.

Ein Bewerbungsgespräch sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden - schon gar nicht als Einser-Kandidat. Man sollte es wie eine Extra-Prüfung sehen, bei der alles perfekt laufen sollte.

Dazu muss man sich auch entsprechend vorbereiten. Dazu gehört zum Beispiel, sich über die Firma, bei der man die Ausbildung absolviert, zu erkundigen.

Daraufhin informiert man sich über

  • die Betriebstätigkeit
  • eventuelle Besonderheiten
  • Marktstellung
  • Führungsetage

und vieles mehr. Das beeindruckt vor allem den Verantwortlichen, der das Bewerbungsgespräch führt, und zeigt ihm das Interesse des Bewerbers. Selbst wenn man kein Klassenprimus war, muss man vor einem Bewerbungsgespräch keine Angst haben.

Die Chefs wollen Mitarbeiter haben, die Lösungswege kennen, praktisch denken und handeln und soziale Kompetenz haben; eine angemessene Gesprächigkeit ist also hilfreich.

Hat man Fragen, sollte man sich nicht scheuen, diese auch mal zu stellen. Dies signalisiert gleichfalls Interesse.

Auch Höflichkeit ist ein Thema und beinahe ein starker Faktor. Sie zeigt ein Stück weit soziale Kompetenz.

Aber ganz ohne Allgemeinwissen kommt man im Bewerbungsgespräch nicht weit. Zudem sollten die Durchschnittsnoten das tatsächliche Schulwissen widerspiegeln.

Ablauf

Das Bewerbungsgespräch zwischen angehendem Auszubilden und dem Ausbildungsbetrieb lässt sich in bestimmte Phasen einteilen. Es beginnt mit Begrüßung und Gesprächseröffnung. Hierbei ist Small-Talk üblich, um eine möglichst angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Es folgen Fragen zur Person des Bewerbers bzw. der Bewerberin; hier sielt auch der bisherige Werdegang eine Rolle. Als gute Anküpfungspunkte gelten Ferienjobs, Praktika, Schulfächer, in denen man besonders gut war oder auch Hobbys. Auch werden Fragen zur Bewerbungsmotivation gestellt.

In der Regel werden dann Unternehmen und Ausbildung genauer vorgestellt. Anschließend folgen Fragen bezüglich der Ausbildungseignung; hier geht es um

  • Stärken und Schwächen
  • Arbeitsverhalten
  • Wissen über die Ausbildung
  • berufliche Kenntnisse.

Schließlich kommt es zur Besprechung des weiteren Vorgehen, bevor der Abschied folgt. Hier können auch noch Fragen gestellt werden, wenn noch irgendetwas unklar sein sollte.