Zeugnisstruktur - Inhalte und Aufbau des Zwischenzeugnisses

Ein Zwischenzeugnis hat die gleiche Funktion wie ein Arbeitszeugnis. So dient dies als Dokument, welches die bisherigen beruflichen Leistungen eines Arbeitnehmers innerhalb eines Unternehmens darlegt. Wer ein gutes Ergebnis bekommen möchte, sollte über den Aufbau und die Inhalte des Zwischenzeugnisses Bescheid wissen. Was gehört eigentlich alles in ein Zwischenzeugnis, damit dieses auch wirklich vollständig ist und keine wichtigen Aspekte fehlen? Wir verraten es Ihnen.

Von Kai Zielke

Der Aufbau eines Zwischenzeugnisses

Ebenso wie das Arbeitszeugnis weist das Zwischenzeugnis eine feste Zeugnisstruktur auf. Aufgebaut ist es wie folgt:

  • Überschrift "Zwischenzeugnis"
  • Stammdaten des Arbeitnehmers mit Name, Geburtstdatum und Adresse, außerdem dem Beginn des Arbeitsverhältnisses
  • Stellenbezeichnung mit Beschreibung der Tätigkeit, darunter auch Aufgaben und Funktion im Betrieb
  • Beurteilung der Leistung und das Sozialverhalten, dazu zählen z.B. Erfolge, Arbeitsmotivation, Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit, Verantwortungen sowie Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten
  • Schlussformel und Dank
  • Datum, Unterschrift und Firmenstempel

Der Grund für die Ausstellung des Zwischenzeugnis ist optional. Wichtig ist, Inhalt und Formulierung der Beurteilung genauestens zu überprüfen, da der Arbeitgeber, wenn er im späteren Verlauf das Arbeitszeugnis erstellt, nicht groß vom Zwischenzeugnis abweichen darf, zumindest nicht ohne triftigen Grund.

Das Zwischenzeugnis kann in Form eines einfachen oder qualifizierten Arbeitszeugnisses ausgestellt werden. Beim einfachen Zeugnis werden sachliche Fakten, doe objektiv nachprüfbar sind, genannt, wie etwa

  • die Aufgabenbereiche
  • die Dauer der getätigten Aufgaben
  • mögliche weitere Tätigkeiten
  • eine Aussage darüber, ob die Aufgaben erfüllt wurden

Beim qualifizierten Zwischenzeugnis werden neben den reinen Fakten auch Leistungen und Verhaltensweisen beurteilt. Für beide Arten des Zwischenzeugnisses gilt: sie müssen wahr und wohlwollend sein. Letztere Variante muss nur dann vom Arbeitgeber ausgestellt werden, wenn der Arbeitnehmer dies ausdrücklich wünscht.

Einleitung

Diese beginnt mit der Einleitung. In dieser wird zunächst einmal die Tatsache beschrieben, dass der jeweilige Arbeitnehmer im Unternehmen tätig war. Daraufhin wird ein grober Überblick über den beruflichen Werdegang gewährt, weshalb schon ein erster Eindruck über die Tätigkeitsfelder des Mitarbeiters gewonnen werden kann. Abgeschlossen wird die Einleitung durch die Nennung und kurze Beschreibung der zuletzt ausgeführten Tätigkeit.

Leistungsbeurteilung

Dem Ganzen folgt die Leistungsbeurteilung. Die Leistungsbeurteilung setzt sich aus acht Komponenten zusammen, welche alle in diesem Abschnitt gleichermaßen berücksichtigt werden sollten. Namentlich wären dies die Abschnitte

  • Befähigung
  • Bereitschaft
  • Arbeitsweise
  • Arbeitserfolg
  • Wissen
  • herausragende Erfolge
  • Führungsleistung und
  • die zusammenfassende Leistungsbeurteilung.

Aufgrund dieser breit gestreuten Kriterien ist es dem potentiellen nächsten Arbeitgeber dann schnell möglich, ein differenziertes Bild über die persönlichen Stärken und Schwächen des Arbeitnehmers zu gewinnen.

Der Inhalt ist ähnlich wie in einem Arbeitszeugnis nur ist es in der Gegenwart formuliert
Der Inhalt ist ähnlich wie in einem Arbeitszeugnis nur ist es in der Gegenwart formuliert

Verhaltensbeurteilung

Dem Abschnitt Leistung schließt sich die Verhaltensbeurteilung an. Diese besteht allerdings nur aus den drei Abschnitten externes, internes und sonstiges Verhalten. Während externes Verhalten das Verhalten gegenüber Geschäftspartnern und Kunden beschreibt, bezieht sich internes Verhalten auf die Reaktionen gegenüber anderen Mitarbeitern und Vorgesetzten.

Beendigungsformel und Dankesformel

Das Ende des Zwischenzeugnisses wird durch die Beendigungsformel eingeleitet. Hier wird dann häufig erwähnt, warum es überhaupt zur Erstellung dieses Dokuments kam oder ob eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses aufgrund diverser Gründe absehbar ist.

Direkt an diesen Teil schließt sich die Dankesformel an. Abgeschlossen wird das Zwischenzeugnis durch das Gewähren einer Zukunftsaussicht.

Datum und Unterschrift

Unter dem Schlussteil befinden sich dann lediglich noch das Datum und die Unterschrift des Zeugnisausstellers. In diesem Zusammenhang sollte darauf geachtet werden, dass auch der Rang und Kompetenzgrad des Ausstellers Erwähnung findet, da sonst die Glaubwürdigkeit des Inhalts des Zwischenzeugnisses sinkt.

Insgesamt ist die Erstellung eines Zwischenzeugnisses kein leichtes Unterfangen, da zahlreiche Aspekte beachtet werden müssen. Mit Hilfe einiger Erfahrung und entsprechenden Vorlagen dürfte der Erstellung eines guten Zwischenzeugnisses aber nichts im Wege stehen.

Ist es sinnvoll, Vorlagen aus dem Internet zu nutzen?

Vorlagen und Muster zum Ausstellen eines Zwischenzeugnisses

Die Ausstellung von Zwischenzeugnissen ist in der heutigen Arbeitswelt keine Seltenheit mehr. Die Erstellung eines Zwischenzeugnisses gestaltet sich allerdings oftmals relativ schwer, wobei es egal ist, ob man sich als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer am Entwurf dieses Dokuments versucht.

Das Internet kann dabei helfen, schnell und einfach auf geeignete Vorlagen zu stoßen, welche übernommen werden können. Doch was sollte man in diesem Zusammenhang beachten, damit das Ergebnis ein gelungenes und somit auch brauchbares Zwischenzeugnis ist?

Seriöse Seiten besuchen

Zunächst einmal sollte man bei der Recherche darauf achten, dass nur seriös wirkenden Seiten Beachtung geschenkt wird. Es gibt leider viel zu viele Seiten, welche nur grob Informationen zusammenraffen, um möglichst viele Klicks zu sammeln. Der Informationsgehalt bleibt dabei meistens auf der Strecke, was sich dann auch auf das eigene Zwischenzeugnis negativ niederschlägt.

Suchmaschinen nutzen

Bei der Recherche selbst genügt es wiederum, bekannte Suchmaschinen zu Rate zu ziehen. Hinsichtlich der Schlüsselwörter kann man einfach auf Begriffe wie

  • "Zwischenzeugnis"
  • "Vorlage" und
  • "Muster"

setzen. Bereits auf der ersten Seite dürfte man dann auf zahlreiche Vorlagen stoßen, welche den eigenen Erwartungen gerecht werden dürften.

Schlüsselwörter präzisieren

In manchen Fällen kann es auch noch Sinn machen, die Suche durch weitere Schlüsselwörter zu erweitern. Dies kann beispielsweise die Branche sein, in welcher man tätig ist oder der Grund, warum das Zeugnis ausgestellt wird. Dann gefundene Vorlagen orientieren sich häufig an den genaueren Angaben, weshalb diese leichter in einem eigenen Zwischenzeugnis verarbeitet werden können.

Mehrere Quellen nutzen

Bei der Suche nach Vorlagen und Mustern im Internet ist es oftmals aber auch hilfreich, sich nicht nur auf eine Quelle zu stützen. Stattdessen kann man einige Quellen parallel zu Rate ziehen, um mit deren Hilfe das persönliche Zwischenzeugnis zu erstellen.

Darüber hinaus muss sich nicht zwangsweise nur an Vorlagen gehalten werden. Stattdessen existieren auch zahlreiche Portale, welche lediglich Tipps rund um das Thema Zwischenzeugnis geben, ohne gleich konkret auf Beispiele einzugehen.

Solche Hinweise eignen sich ideal, um das fertige Produkt zu überprüfen. Sollte es dann nämlich noch Nachbesserungsbedarf im Zwischenzeugnis geben, dann fällt dies mit Hilfe solcher Seiten mit Sicherheit auf.

Insgesamt ist das Internet eine hilfreiche Stütze, sobald es um die Erstellung eines Zwischenzeugnisses geht. Nichtsdestotrotz sollte man sich nicht davor scheuen, auch eigene Ideen bei der Erstellung umzusetzen.