Marma-Massage - Wirkung und Anwendung

Bei der Marma-Massage handelt es sich um eine Weiterentwicklung der traditionellen Ayurveda-Massage, die man auch Abhyanga nennt. Dabei werden die Marma-Punkte des Körpers gezielt massiert. Insgesamt gibt es 108 Punkte auf dem Körper, die auf besondere Art und Weise behandelt werden. Informieren Sie sich über die Wirkung und Anwendung der Marma-Massage.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Marma-Massage - Generelle Merkmale und Wirkungsweise

Die ayurvedische Marma-Massage, die auch ayurvedische Physio-Therapie genannt wird, kann auf eine uralte Tradition zurückblicken. Grundlage der Massage ist die Stimulation der Marma-Punkte.

Marma-Punkte

Dabei handelt es sich um insgesamt 108 verschiedene Vitalpunkte des menschlichen Körpers, die während der Massage gedrückt, gereizt oder gedehnt werden. Die Punkte sind wie folgt verteilt:

  • im Kopfbereich oberhalb des Halses gibt es 25
  • im Bereich zwischen Hals und Bauchnabel gibt es 45
  • im Bereich vom Bauchnabel bis zum Anus gibt es 9
  • an den Armen gibt es 14
  • an den Beinen gibt es 15
  • die Haut ist auch ein Marma-Punkt

Effekte

Zu den vielen positiven Eigenschaften, die man der Marma-Massage nachsagt, gehören unter anderem

  • die Bewältigung von Müdigkeit und Erschöpfung
  • das Steigern der Lebenskraft
  • die Förderung des Schlafes
  • das Auflockern der Muskeln, sowie
  • die Verbesserung der Sehkraft.

Darüber hinaus

Nahaufnahme Rücken eines Mannes bei Ayurvedamassage mit grüner Masse
Nahaufnahme Rücken eines Mannes bei Ayurvedamassage mit grüner Masse

Anwendung

Bevor man mit der Marma-Massage beginnt, wird die zu massierende Person nach seinem Empfinden sowie nach möglichen Beschwerden befragt. Entscheidend ist auch die Frage, durch welches Nasenloch sie zu dem Zeitpunkt besser atmen kann - auf dieser Körperseite wird mit der Massage begonnen.

Des Weiteren kommt es auf die Typbestimmung an. Sie verhilft zur Wahl des richtigen Massageöls:

  • Senfsamenöl und in kleinen Mengen Sesamöl beim Kapha Typ
  • Kokosnussöl, Sonnenblumenöl oder Ghee beim Pitta Typ
  • Sesamöl beim Vata Typ

Man erhitzt die Öle im Wasserbad. Alternativ werden Ayurveda-Öle aus dem medizinischen Bereich genutzt.

Frau auf Holzliege liegend mit rosa Handtuch bekleidet bekommt ayurvedische Massage am Rücken von anderer Frau
Frau auf Holzliege liegend mit rosa Handtuch bekleidet bekommt ayurvedische Massage am Rücken von anderer Frau

Bei einer Marma-Massage benutzt der Masseur entweder die Flächen seiner Daumen oder vier Finger, um die Marma-Punkte des Patienten zu bearbeiten. Dabei übt er etwa drei bis fünf Sekunden lang Druck auf die Punkte aus.

Während der Massage steigert man den Druck allmählich, bis es zur empfohlenen Intensität kommt. Wichtig ist, dass der Druck stets in Richtung des Körperzentrums erfolgt.

Man beginnt in der Körpermitte am unteren Rücken. Hier wird das Gesäß behandelt. Anschließend erfolgt

  • das Abklopfen des Steißbeines
  • das Massieren der Hüfte
  • das Hocharbeiten entlang der Wirbelsäule
  • die kreisende Massage der äußeren Schulterblätter
  • die Massage des Nackens
  • die Massage des oberen und unteren Beins
  • die Fußsohlenmassage
  • das Massieren der Oberschenkel und Knie
  • die Massage der Vorderseite des Körpers
  • das Massieren der Schultern, Arme und Hände
  • die Kopfmassage sowie
  • die Gesichtsmassage.