Omega-3-Fettsäuren senken kaum das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Effektive Behandlungsverfahren - zusätzliche Einnahme von Fischöl macht sich kaum bemerkbar

Von Melanie Ruch
24. November 2010

Viele Studien sollen bereits den vorbeugenden Effekt von Omega-3-Fettsäuren in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgewiesen haben, doch zwei aktuelle Studien belegen nun, dass der Effekt dieser Fettsäuren gar keinen so großen Nutzen hat, wie bisher angenommen wurde.

Niederländische Forscher der Universität in Wageningen untersuchten den Effekt von Omega-3-Fettsäuren bei über 4.000 Patienten, die bereits einen Herzinfarkt erlitten hatten. Zusätzlich zur konventionellen Therapie mit Blutverdünner, Blutdruck- und Cholesterinsenkern wurden der einen Gruppe regelmäßig Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischölkapseln verabreicht.

Risiko für Neuerkrankung bei Fischöl-Gruppe kaum bemerkbar

Nach 40 Monaten Therapie stellten die Forscher jedoch fest, dass sich das Risiko eines erneuten Herzinfarktes bei der Fischöl-Gruppe kaum von der anderen Gruppe unterschied. Die Forscher vermuten, da es einen winzigen Unterschied gab, dass die zusätzliche Einnahme von Omega 3-Fettsäuren zwar tatsächlich einmal eine Wirkung auf das Herzinfarktrisiko hatte, dass die neuartigen Therapien aber mittlerweile so erfolgreich sind, dass sich dieser Unterschied nun kaum noch bemerkbar macht.

Eine weitere Studie des Lankenauer Institute for Medical Research untersuchte die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf das sogenannte Vorhofflimmern. Insgesamt wurden 663 Patienten untersucht, die unter einem wiederkehrenden oder bereits chronischen Vorhofflimmern litten. Die eine Gruppe erhielt täglich sechs Monate lang eine hohe Dosis Fischöl, die andere Gruppe ein Placebo.

Auch in diesem Fall konnten die Forscher keinen Unterschied in Bezug auf die Häufigkeit oder die Intensität des Vorhofflimmerns feststellen.