Experten halten den internationalen Kampf gegen Drogen für verloren

Von Frank Sprengel
9. Oktober 2013

Einer im Fachjournal "BMJ Open" veröffentlichten Studie, die Daten, welche von sieben staatlichen Programmen über mehr als 10 Jahre hinweg zur Entwicklung des internationalen Drogenmarktes gesammelt wurden, umfasst, zufolge sei der Zulauf an Drogen innerhalb der USA, der EU und Australiens trotz aller Bemühungen vonseiten der Politik und der Polizei nahezu ungebrochen.

Tatsächlich zeige die Studie sogar auf, dass die Drogenpreise in den letzten Jahren trotz steigender Zahl an Beschlagnahmungen signifikant gefallen seien. So sei zum Beispiel der Endverkaufspreis von Heroin in den USA in dem Zeitraum von 1990 bis 2007 um mehr als 80 Prozent gesunken. Zugleich habe die Reinheit der Droge um 60 Prozent zugenommen. Ein Trend, der sich weltweit auch bei anderen Drogen, wie etwa Kokain oder Cannabis, in unterschiedlichem Ausmaß zeige.

Außerdem käme allein in der EU mindestens eine neue Droge pro Woche auf den Markt. Folglich scheine die bisherige Drogenpolitik klar gescheitert zu sein, weshalb die Rufe nach einer zumindest teilweisen Entkriminalisierung und einer staatlichen Regulierung des Drogenverkaufs mancherorts immer lauter werden, zumal dadurch nicht zuletzt der Drogenmafia der Boden entzogen würde.