Skisport-Risiko Kreuzbandriss: Orthopäden fordern bessere Vorsorge für Laien und Profis

Von Dörte Rösler
10. Februar 2014

Die amerikanische Skirennläufierin Lindsey Vonn musste ihre Olympia-Träume wegen eines Kreuzbandrisses aufgeben. Die Goldfavoritin hatte sich im November sogar schon zum zweiten Mal das vordere Kreuzband am rechten Knie gerissen. Auch andere Athleten war bereits betroffen - ebenso wie zahlreiche Hobbysportler. Orthopäden fordern deshalb bessere Vorsorge. Denn oft lässt sich die Verletzung vermeiden.

Nach Schätzungen sind 60 Prozent aller Spitzensportler während ihrer Karriere von einem Unfall betroffen. Meist trifft es dabei die schwächste Stelle des Knies: die Kreuzbänder. Da ein Riss häufig dauerhafte Bewegungseinschränkungen zur Folge hat, kann er für Top-Athleten das Karriere-Aus bedeuten.

Technische Defizite und Kraftmangel als Hauptursachen

Neben technischen Defiziten nennen Orthopäden mangelnde Kraft als wesentliche Ursache. Daher trifft es auch Frauen häufiger als Männer. Fast 50 Prozent der Frauen, die einen Skiunfall haben, erleiden dabei einen Kreuzbandriss. Bei den Männern sind es 29,8 Prozent.

Um Skirennen kniefreundlicher zu gestalten, wurde bereits der Kurvenradius vergrößert. Niedrigere Bindungen sollen die Torsionskräfte auf das Knie reduzieren. Wenig Anklang findet allerdings die "Präventhese", ein Protektor, der das Knie vor unphysiologischen Bewegungen schützen soll. Genutzt wird sie vor allem im Profisport, um nach Kreuzband-OPs möglichst schnell wieder trainieren zu können.