Gebärmutterhalskrebs im Alter - auch bei Seniorinnen macht das Screening Sinn

Von Cornelia Scherpe
24. Januar 2014

Ab dem 20. Lebensjahr kann sich eine Frau bei der Vorsorge beim Gynäkologen auf Gebärmutterhalskrebs hin untersuchen lassen. Dies ist sehr sinnvoll, da das sogenannte Zervixkarzinom zu den häufigsten bösartigen Krebsformen für Frauen handelt. Der Krebs entsteht aber nicht rasend schnell, sondern entwickelt sich vergleichsweise langsam. Bevor er richtig gefährlich wird, durchläuft er erst einige Vorstufen, die für den Frauenarzt bereits sichtbar sind. Wird die Erkrankung bereits in einer Vorstufe erkannt, kann man den Betroffenen auch noch recht gut helfen.

Bisher wird das Kontrollscreening von den Krankenkasse übernommen, viele Frauen gehen jedoch gerade im höheren Alter nur noch selten zum Screening. Sie gehen davon aus, dass die Kontrolle in ihrem Alter kaum mehr Sinn macht.

Screening im Seniorenalter

Eine aktuelle Studie aus Großbritannien sieht dies jedoch anders. Man hatte insgesamt 1.341 Frauen untersucht, die bereits zwischen 65 Jahren und 83 Jahren alt waren und nachweislich Gebärmutterhalskrebs hatten. Als Kontrollgruppe dienten Frauen im gleichen Alter, die jedoch völlig gesund waren. Nun fragte man nach, welche der Frauen vor dem Seniorenalter regelmäßig zum Screening war und kam zu einem interessanten Ergebnis.

Kontrolltermine sind wichtig

Demnach war das Risiko am Ende wirklich Gebärmutterhalskrebs zu haben um das 6-Fache kleiner, wenn die Frauen regelmäßig beim Screening gewesen waren. Wer dagegen zwischen 50 Jahren und 64 Jahren gar keinen Kontrolltermin wahrgenommen hatte, war sehr häufig in der Krebsgruppe. Die Forscher stellten weitere Berechnungen an. Das Risiko für den Tumor sank noch einmal um 75 Prozent, wenn die Damen im Seniorenalter weiterhin aller fünf bis sechs Jahre zum Screening gehen.

Die Forscher leiten daraus ab, dass jede Frau mindestens bis zum 60. Lebensjahr und am besten sogar bis zum 69. Lebensjahr zum Gebärmutterhalskrebs-Screening gehen sollte.