Gute Prognose durch Mammografie-Screening - aber viele Frauen sind nicht auseichend informiert

Von Dörte Rösler
25. Februar 2014

Das Brustkrebs-Screening ist umstritten, Wissenschaftler ziehen jetzt jedoch eine positive Bilanz.

Der Jahresbericht der Kooperationsgemeinschaft Mammographie belegt, dass die Röntgenuntersuchung Tumore schon im Frühstadium entdeckt - die Therapieprognosen sind dadurch gut. Viele Frauen schätzen Nutzen und Risiken der Untersuchung jedoch falsch ein.

In ihrer Zwischenbilanz werten die Mediziner Daten von 2,7 Millionen Untersuchungen aus. Pro Jahr wurden durch das Mammografie-Screening 17.500 Tumore entdeckt. Acht von zehn Karzinomen waren dabei so klein, dass sie noch nicht die Lymphknoten befallen hatten.

Für die betroffenen Frauen bedeutet das: weniger belastende Therapien und besser Heilungschancen. 87 Prozent der Patientinnen sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben.

Die Probleme des regelmäßigen Mammografie-Screenings

Im Alter von 50 bis 69 Jahren wird jede Frau zweijährlich zum Mammografie-Screening geladen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Kritiker werfen dem Programm jedoch vor, die Frauen nicht ausreichend über den tatsächlichen Nutzen und mögliche Risiken zu informieren.

So halten viele Frauen die Mammographie irrtümlich für eine Vorsorge gegen Brustkrebs. Schützen kann das Röntgen allerdings nicht - es dient lediglich der Früherkennung.

Zahlreiche Studien belegen zudem, dass die Mammographie auch falsche Krebsbefunde liefert. Etliche Frauen müssen sich dadurch unnötigen Biopsien, Bestrahlungen oder Chemotherapien aussetzen.

Auch über dieses Risiko sollten die Teilnehmerinnen besser aufgeklärt werden - um individuell zu entscheiden, ob sie die Reihenuntersuchung nutzen wollen oder nicht.