Hirnforschung: Bei transplantierten Händen ist die linke Hand rascher mit dem Hirn verdrahtet

Bei Tests Jahre nach Transplantation von Händen funktionierte Linke immer besser als Rechte

Von Viola Reinhardt
15. April 2009

Transplantationen gehören heute zum alltäglichen Operationsgeschehen. Mittlerweile können selbst neue Hände transplantiert werden, die mit verlaufender Zeit tatsächlich wieder funktionsfähig werden können. Ein überraschendes Ergebnis konnten allerdings die Ärzte der Universität Lyon bei der Nachuntersuchung zweier rechtshändiger Patienten feststellen.

Beide Patienten hatten neue Hände bekommen, wovon die linke Hand rascher wieder mit dem Hirn vernetzt war als die rechte. Gesteuert werden die Gliedmaßen durch die motorische Rinde im Gehirn, die für jedes Körperteil eine eigene Region bereithält. Kommt es nun zu einer Amputation, dann verknüpfen sich nachwachsende Nervenbahnen mit anderen Teilen des Körpers.

Um herauszufinden wie rasch solch eine Vernetzung stattfindet, wurden die beiden betroffenen Patienten mittels Magnetfeldern untersucht. Hierbei stellte sich heraus, dass die linke Hand brav funktionierte, die rechte Hand allerdings auch nach vielen Jahren noch Defizite in der Bewegung und Kontrolle zeigte. Als unterschiedlich wandelbar werden nun die Hirnareale bezeichnet, die anscheinend eine nicht-dominante und dominante Hand schneller oder langsamer vernetzen können.