Mit Bienengift gegen Krankheiten - Chinesen schwören auf die Apitherapie

Von Dörte Rösler
12. September 2013

Für die einen ist es Quacksalberei mit Flügeln, die anderen halten Bienenstiche für ein Allheilmittel gegen Dutzende von Krankheiten. Vor allem in China erlebt das traditionelle Heilverfahren derzeit einen neuen Boom. Insgesamt stammen im Reich der Mitte fast 65 Prozent der produzierten Medikamente aus der Natur. Nur jede dritte Arznei entspricht den Standards der modernen Schulmedizin.

Die Apitherapie, das schmerzhafte Zufügen von Bienenstichen, ist den westlichen Medizinern aber ein besonderer Dorn im Auge. Ein Heileffekt ließ sich in wissenschaftlichen Studien bisher nicht nachweisen. Bei Krebs und Multipler Sklerose kann das Vertrauen in den giftigen Stachel zudem sinnvollere Behandlungen verzögern. Gerade für diese schweren Krankheiten wird die Akupunktur mit Bienengift jedoch als Wundermittel angepriesen.

Umweltschützer warnen außerdem: Da die Bienen nach dem Stich sterben, würden die ohnehin geschwächten Bienenvölker zusätzlich dezimiert. Auf Dauer könnte die Bestäubung der Nutzpflanzen in Gefahr geraten.