Durch psychischen Stress haben Frauen schneller Schmerzen

Von Cornelia Scherpe
10. März 2014

Schmerzen können nicht nur durch körperliche Krankheiten und Verletzungen entstehen, sondern auch auf seelische Belastung zurückgehen. Da Körper und Geist sehr eng miteinander verbunden sind, kommt es nicht selten zu Wechselwirkungen. So kann Psychostress dazu führen, dass sich ohne anderen ersichtlichen Grund plötzlich körperliche Schmerzen einstellen.

Einige Bedingungen, die zu den Beschwerden führen, wurden für beide Geschlechter bereits ermittelt. Dazu zählen ein sehr hohes Arbeitsaufkommen, mangelnder Einfluss auf die aktuelle Arbeitssituation und fehlende Unterstützung durch Kollegen. Eine aktuelle Studie aus Frankreich hat nun jedoch gezeigt, dass es darunter Faktoren gibt, die nur bei Frauen eine Auswirkung zeigen. Männer bekommen dadurch keine stressbedingten Schmerzen.

Hohe psychische Anforderung bei geringer Selbstbestimmung am Arbeitsplatz führt bei Frauen zu Schmerzen

Insgesamt konnte man die Daten von 12.591 Patienten auswerten. Dabei stammten die ältesten aus dem Geburtsjahr 1938 und die jüngsten aus 1953. Insgesamt waren zwei Befragungen durchgeführt worden: die erste 1990 und die zweite 1995.

Insgesamt 2.162 der Männer und Frauen hatten dabei Schmerzen angegeben, die man auf eine Überlastung am Arbeitsplatz hatte zurückführen können. Bei den Frauen gingen die Beschwerden vor allen Dingen auf die Kombination von zwei Faktoren zurück: hohe psychische Anforderung bei gleichzeitig geringer Selbstbestimmung am Arbeitsplatz. Die Mischung aus Zwang und seelischem Druck führte zu Schmerzen an verschiedenen Körperstellen.

Männer dagegen zeigten bei der Kombination aus Anforderung und Zwang überhaupt keine körperlichen Beschwerden. Ihre Schmerzen gingen eher auf das Durchführen von immer gleichen Handgriffen zurück. Auch die Arbeit unter ständigen Vibrationen führte bei den Männern zu Schmerzen. Sie litten also unter monotoner Arbeit bei gefordertem Kraftaufwand.