Forscher untersuchen die Psychosomatik - Verluste und Einsamkeit können den Körper krank machen

Von Cornelia Scherpe
5. April 2012

Bauchschmerzen und Kopfschmerzen müssen nicht immer auf ein Problem physischer Art hindeuten. Längst ist in der Medizin bekannt, dass auch seelische Leiden auf die körperliche Gesundheit schlagen können. In der Fachwelt nennt man das "Psychosomatik". Aktuell forschen die Mediziner wieder stärker und haben auch die Abläufe dahinter ein wenig besser verstanden.

In einer aktuellen Studie setzte ein Forscherteam Freiwillige an einen Rechner. Dort sollten sie gemeinsam mit virtuellen Figuren ein Ballspiel machen. Nach einiger Zeit spielten die beiden Figuren aber nur noch allein miteinander und grenzten die Person am Rechner aus. Das wurde von den Probanden als verletzend wahrgenommen. Doch nicht nur emotional reagierten sie auf diese Situation, auch ihr Körper meldete sich. So empfanden die Teilnehmer Hitze plötzlich als stärker und reagierten eher mit Schmerzen.

Ein leichter Kopfschmerz kann dadurch plötzlich heftiger werden oder auch ein Drücken im Bauch wird zum echten Leiden. Der Körper ist plötzlich einfach sensibler. Auch Entzündungsprozesse im Körper werden aktiver, wenn wir uns sozial ausgegrenzt fühlen. Ebenfalls interessant war, dass die Wechselwirkung in beide Richtungen funktioniert. Gab man den Probanden ein leichtes Schmerzmittel, so reagierten sie plötzlich weniger emotional auf die Ablehnung anderer. Wer nur ein Placebo bekam, veränderte seine Wahrnehmung nicht.