Sexsomnie - Betroffene haben im Schlaf Sex, ohne es zu wissen

Krankheitsbild Sexsomnie - Sexuelle Aktivitäten im Schlaf

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2010

Es klingt etwas wie aus einem fragwürdigen Filmchen, aber dieses Krankheitsbild gibt es tatsächlich und nach dem aktuellen Forschungsstand zudem häufiger, als Ärzte bislang annahmen. Eine Studie aus Kanada klärt nun auf, wie häufig es Menschen geschieht, das sie des nachts Sex haben, obwohl sie anhand der gemessenen Hirnaktivität ganz offenbar schlafen. Am nächsten Morgen wissen Patienten mit Sexsomnie auch nichts von ihren nächtlichen Aktivitäten.

Untersuchung der Sexsomnie bei Patienten mit Schlafstörungen

Die Forscher aus Toronto untersuchten 900 Menschen mit Schlafstörungen und ganze 8 Prozent der Patienten seien ganz konkret von Sexsomnie betroffen gewesen. Dabei differenzieren sich die Geschlechter: Männer seien auffällig häufiger betroffen. Die Hochrechnungen auf alle Menschen ergab, dass demnach circa 11 Prozent der Männer und 4 Prozent der Frauen ungewollt und unbewusst des nachts Sex haben.

Die sexuellen Handlungen können dabei sehr extreme Auswirkungen annehmen: von harmloser Selbstbefriedigung bis hin zu Vergewaltigungen. Da allerdings nur Menschen in die Studie eingebunden waren, die sich bewusst waren, dass sie eine Schlafstörung haben, kann davon ausgegangen werden, dass in der Gesamtbevölkerung Sexsomnie nicht so häufig ist, wie in der Stichprobe.