Energiesparen im Schlaf

Im Bett liegen ist nicht gleich Schlafen - im wachen Zustand verbraucht man wesentlich mehr Kalorien

Von Jutta Baur
17. Januar 2011

Wer schläft sündigt nicht, sagt ein Sprichwort. Darüber hinaus lebt man auch noch effizienter und energiesparender als im wachen Zustand. Ein Team von Schlafforschern der University of Colorado hat zum ersten Mal untersucht, wie groß der Unterschied zwischen Wachen und Schlafen wirklich ist. Davon berichteten sie nun in der Zeitschrift "Journal of Physiology".

Die Teilnehmer der Studie lebten für den Untersuchungszeitraum in einem sogenannten Ganzraumkalorimeter. Dort kann der Energieumsatz exakt gemessen werden. Die Probanden mussten drei Tage im Bett verbringen und dabei nach genau definierten Vorgaben leben.

Nach einem Tag mit 16 Stunden Wach- und 8 Stunden Schlafenszeit, folgte ein Abschnitt, in dem nicht geschlafen werden durfte. Die Studie schloss ab mit weiteren 8 Stunden Schlaf.

Geringerer Kalorienverbrauch im Schlaf

Obwohl die Teilnehmer sich kaum bewegten, benötigten sie in den wachen Stunden mehr Energie. Während des Schlafens reduzierte sich der Verbrauch um etwa 134 Kilokalorien oder 560 Kilojoule.

Das ist immerhin soviel, wie ein drei Kilometer langer Spaziergang verbraucht. Diese Tatsache könnte möglicherweise ein Hinweis darauf sein, warum Mensch und Tier überhaupt schlafen. So genau weiß man das nämlich noch immer nicht. Energie einzusparen wäre zumindest ein theoretischer Erklärungsansatz.

Wenn nun jemand hofft, durch gezielten Schlafentzug abzunehmen, so gibt er sich einem Trugschluss hin. Es gibt Studien, die belegen, dass Schlafmangel auf Dauer eher dick macht.