Ist es ein Hüftkopfabrutsch? Kinder mit Knie-, Leisten- oder Oberschenkelschmerzen erst nehmen

Von Cornelia Scherpe
5. April 2013

Viele haben noch nie davon gehört, doch tatsächlich gibt es eine Krankheit, die man als "Hüftkopfabrutsch" bezeichnet. Der Fachausdruck ist mit "Epiphyseolysis capitis femoris" etwas umständlicher, gemeint ist aber dasselbe.

Bei den Betroffenen kommt es zu einem Abrutsch des Hüftkopfes und das ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich. Betroffene hiervon sind Kinder. Schätzungsweise beginnen die Schmerzen zwischen dem zehnten und dem 17. Lebensjahr. Die Beschwerden können je nach Lage der Veränderungen direkt in der Leistengegend auftreten, den Oberschenkel betreffen (dann meist die Innenseite), oder sogar bis zum Knie herab reichen.

Zustande kommt dieser Abrutsch durch ein Problem in der Wachstumsfuge am Oberschenkelhals. Dieser macht sich aber erst bemerkbar, wenn das Kind bereits ein ganzes Stück gewachsen ist. Der genaue Grund ist bislang noch nicht erforscht. Doch besonders Kinder, die ein sehr schnelles Wachstum haben und übergewichtige Teenager gelten als Risikogruppe. Daher vermuten Forscher, dass zum einen eine Überbelastung der Fuge und zum anderen eventuell hormonelle Probleme zu diesem Leiden führen.

Kommt es dann zu den charakteristischen Schmerzen, sollten Eltern besser Vorsicht walten lassen und mit dem Kind zum Arzt gehen. Durch eine Röntgenaufnahme kann sofort geklärt werden, ob den Symptomen ein Hüftkopfabrutsch zugrunde liegt. Ist dem der Fall, muss der Patient operiert werden.

Dieses Vorgehen ist notwendig, damit die Veränderungen nicht noch stärker werden, denn sonst kommt es nach und nach zu Verschleißerscheinungen an der Hüfte. Diese sollte man gerade in diesem jungen Alter noch auf jeden Fall vermeiden und die Hüfte in der OP entsprechend stabilisieren. Je nach Schwere und Lage des Hüftkopfabrutsches kommen dabei entweder Drähte oder Schrauben zum Einsatz.