Frauen-Notrufnummer in Dehli vor dem Aus: Regierung will wichtige Nummer nicht mehr unterstützen

Von Ingrid Neufeld
5. März 2014

Jeden Tag fallen in Dehli, der Hauptstadt Indiens, tausende von Frauen sexueller Gewalt zum Opfer. Als Ende 2012 eine Studentin durch eine Vergewaltigung zu Tode kam, wurde in Delhi eine Notrufnummer für Frauen freigeschaltet.

Diese wurde von den Frauen gut angenommen. Trotzdem schafft der Stadtstaat die Nummer wieder ab. Laut der Zeitung "Times of India" wurden die Angestelltenverträge im alten Jahr nicht mehr verlängert. Die Mitarbeiterinnen blieben ohne Gehaltszahlungen.

Gründe für die Abschaffung der Notrufnummer und folgende Proteste

Das Desinteresse für die Notrufnummern ist in einem Regierungswechsel begründet. Im Dezember gab es Neuwahlen, doch die gewählte Regierung war nach kurzer Zeit wieder aufgelöst worden.

Die Angestellten der Notrufnummer nahmen immer mehr Anrufe entgegen, bis zu 3000 täglich. Darunter gab es erschreckende Fälle von sexueller Gewalt, wie Entführungen und Säureattacken.

Die Nummer lautet "181" und steht 24 Stunden am Tag Frauen zur Verfügung, die notfallmäßige Hilfe benötigen. Die Mitarbeiterinnen vermitteln die Anrufenden auch weiter zu Krankenhäusern, Frauenbeauftragten, oder zur Polizei und Hilfsorganisationen.