Botox löst Scheidenkrämpfe

Auch nach Abklingen der Wirkung von Botox keine neuen Scheidenkrämpfe

Von Melanie Ruch
8. Oktober 2010

Weltweit leiden zwischen ein und sieben Prozent der weiblichen Bevölkerung an Vaginismus, auch als Scheidenkrämpfe bekannt. Da die Krämpfe am häufigsten beim Geschlechtsverkehr auftreten, sind sie auch der meistgenannte Grund für eheliche Sexprobleme.

Das Nervengift Botox (Botulinumtoxin) wird in der Medizin schon lange eingesetzt, ob bei ästhetischen Eingriffen, in der Nerven- oder Augenheilkunde.

Schon im Jahr 1997 konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass Botox die Scheidenkrämpfe unterbinden kann, indem es die Übertragung der Nervensignale auf die Beckenmuskulatur hemmt.

Anhaltende Wirkung in Studie bewiesen

Eine aktuelle Studie mit 70 Vaginismuspatientinnen zeigt, dass die Scheidenkrämpfe durch das Botox tatsächlich gestoppt werden konnte und dass der Vaginismus auch nach dem Abklingen der Wirkung nicht wieder auftrat.

Für die Studie bekommen die Patientinnen Botox in die Scheidenmuskulatur gespritzt, die anschließend noch unter Narkose gedehnt. Anschließend muss die Vagina noch einige weitere Male mit Dilatatoren gedehnt werden, bis sich die Muskulatur soweit entspannt hat, dass schmerzfreier Geschlechtsverkehr wieder möglich ist.

Die einzige Nebenwirkung, die durch das Botox auftreten kann, ist das die Scheide etwas trockener wird.